Infektionskrankheiten sind noch immer die Hauptursache für Morbidität und Mortalität in Sub-Sahara Afrika. Gleichzeitig sieht sich diese Region einer wachsenden Prävalenz von nicht-übertragbaren Krankheiten gegenüber. Für die Anfälligkeit und das Ausmaß beider Erkrankungsformen kann der Ernährungszustand eine entscheidende Rolle spielen. Diese Arbeit hatte daher das Anliegen, die Wechselbeziehungen von Infektionskrankheiten, nichtübertragbaren Erkrankungen und Ernährungszustand im Afrika südlich der Sahara zu charakterisieren. Drei Studien aus Ghana widmen sich dieser Fragstellung: (i) Unterernährung und „Intermittierende Therapie von Malaria bei Kleinkindern“ (IPTi) [1-3], (ii) Eisenmangel und Malaria bei Schwangeren [4,5], und (iii) Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) und Malaria- Infektion bei Erwachsenen [6]. In der ersten Studie aus Nordghana erwies sich IPTi mit Sulfadoxin-Pyrimethamin bei 1200 Kleinkindern als effektive und verträgliche Möglichkeit der Malariakontrolle [1,3]. Bei den Kindern mit Malaria-Erkrankung zeigten sich in den ersten zwei Lebensjahren leichte Wachstumsverzögerungen. IPTi konnte jedoch nicht zu einer Verbesserung des kindlichen Wachstums beitragen. Der Ernährungszustand beeinflusste die Effektivität von IPTi: Bei unterernährten Kindern war diese halbiert (P = 0,049) [2]. In einer zweiten Studie wurde der Einfluss von Eisenmangel auf die Malaria bei Schwangeren untersucht. Sowohl Eisenmangel als auch Malaria führen zu Anämie. Daher werden Malariaprophylaxe und Eisensupplementierung in der Schwangerschaft empfohlen. Es gab allerdings Befürchtungen, Eisenpräparate könnten das Risiko einer Malaria- Infektion erhöhen. Diese Hypothese wurde indirekt durch die Beobachtungen bei 530 Schwangeren aus Zentralghana gestützt: Eisenmangel reduzierte die Prävalenz der Infektion um 33% (P = 0,04) [4]. Der dritte Aspekt zur Bedeutung von DM2 für das Malaria-Infektionsrisiko wurde in einer Fall-Kontroll-Studie zu Risikofaktoren für DM2 und Hypertonie in Zentralghana bearbeitet. Klinische und sozio-ökonomische Parameter sowie Ernährungsverhalten und Aktivitätsniveau von 1466 Studienteilnehmern wurden erhoben und analysiert. Wie erwartet war DM2 mit dem Ernährungszustand assoziiert. Darüber hinaus konnte in dieser Studie erstmals gezeigt werden, dass mehr DM2-Patienten als Kontrollpersonen mit P. falciparum infiziert waren (16% vs. 10%; P = 0,001). Im multivariaten Modell entsprach das einer Risikosteigerung für eine Malaria-Infektion um 46% (P = 0,02) [6]. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zum Zusammenhang von Ernährungszustand und Malaria, um fokussierte Ernährungsinterventionen und spezifische Präventionsprogramme für Malaria- Risikogruppen in SSA zu entwickeln.
Still, infectious diseases are the main cause of morbidity and mortality in sub-Saharan Africa (SSA). At the same time, the region is facing rising prevalence of non-communicable diseases. Both the vulnerability to and the extent of both kinds of diseases can be influenced crucially by the nutritional status. Therefore, this thesis aims to characterise the inter- relationship between infectious diseases, non-communicable diseases and the nutritional status in SSA. Three studies in Ghana approached this research question: (i) malnutrition and “Intermittent Preventive Treatment of Malaria in Infants” (IPTi) [1-3]; (ii) iron deficiency and malaria in pregnant women [4,5]; and (iii) Type 2 Diabetes mellitus (DM2) and malaria infection in adults [6]. The first study showed in 1200 infants that IPTi with sulphadoxine-pyrimethamine is an effective and compatible tool to control malaria [1,3]. Infants infected with malaria showed minor delays in growth within the first two years of life. However, IPTi was not able to improve infants’ growth rate. The nutritional status influenced the effectiveness of IPTi: malnutrition halved the protective efficacy (P = 0,049) [2]. A second study analysed the influence of iron deficiency on malaria infection in pregnant women. Iron deficiency as well as malaria cause anaemia. Therefore, malaria prophylaxis and iron supplementation are recommended during pregnancy. However, there are apprehensions that iron supplement could raise the risk of malaria infection. This hypothesis was indirectly supported among 530 pregnant women in central Ghana: Iron deficiency reduced the prevalence of malaria infection by 33% (P = 0,04) [4]. As regards the influence of DM2 on the risk of malaria infection, a case-control study on risk factors for DM2 and hypertension was conducted in central Ghana. Data on clinical and socio- economic parameters as well as on nutritional behaviour and activity level of 1466 participants were collected and analysed. DM2 and diet are correlated, as expected. For the first time, this study showed that DM2 patients were more likely to be infected with P. falciparum than controls (16% vs. 10%; P = 0.001). A multivariate model showed a 46% increase in the risk of malaria infection (P = 0,02) [6]. These results highlight the necessity of further studies analysing the inter-relationship between nutritional status and malaria in order to develop focused nutritional intervention and specific prevention programs for malaria risk groups in SSA.