dc.contributor.author
Graetz, Barbara
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:11:50Z
dc.date.available
2012-11-26T11:42:06.542Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7523
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11722
dc.description.abstract
Körperliche Aktivität hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit des
Menschen. Aktive Personen sind motivierter, leistungsfähiger und zeigen ein
geringeres Risiko für das Auftreten verschiedener Erkrankungen, wie eines
Diabetes Mellitus oder eines arteriellen Hypertonus. Sport leistet
nachweislich auch einen positiven Beitrag in der Behandlung psychiatrischer
Erkrankungen. Besonders Patienten mit Depressionen profitieren von
regelmäßigem Training. In einer Reihe von Studien konnte neben einem
antidepressivem auch ein anxiolytischer Effekt von Sport nachgewiesen werden.
In der Mehrzahl der vorliegenden Arbeiten wurden gesunde Probanden oder
Patienten über einen längeren Zeitraum betreut und in einem regelmäßigen
Ausdauertraining angeleitet. Auch eine einmalige körperliche Belastung, die
unmittelbar vor dem Auftreten einer Panikattacke erfolgt, scheint einen
anxiolytischen Effekt zu haben. Basierend auf kognitiven Erklärungsmodellen
zur Entstehung der Panikstörung wird vermutet, dass Sport bei Panikpatienten
durch einen Anstieg körperlicher Symptome, wie Schwitzen oder eine
beschleunigte Atmung, einen interozeptiven Stimulus darstellt und zum
Auftreten von Panikattacken führen kann. Bisher gibt es keine Studie, die den
Effekt einer einmaligen körperlichen Belastung unmittelbar vor einer
Panikattacke bei Patienten mit Panikstörung und gesunden Probanden
gegenüberstellt. Ziel dieser Arbeit war es zum einen den Effekt von Sport
unmittelbar vor einer experimentell induzierten Panikattacke bei Patienten und
Gesunden miteinander zu vergleichen. Zum anderen sollten mögliche Unterschiede
in der Symptomausprägung aufgezeigt werden. In einem Cross-Over-Design wurden
zwölf Patienten mit Panikstörung und zwölf vom Alter und Geschlecht identische
Probanden untersucht. Um eine systematische und kontrollierte Untersuchung zu
gewährleisten, wurden Panikattacken durch die intravenöse Applikation von
CCK-4 ausgelöst. CCK-4 induziert in Abhängigkeit von der Dosierung körperliche
und psychische Angstsymptome, ist sicher im Gebrauch und einfach anzuwenden.
Um die körperliche Betätigung für jeden Teilnehmer entsprechend seines
Leistungsniveaus zu dosieren, erfolgte im Vorfeld eine sportmedizinische
Voruntersuchung, in der die VO2max jedes Patienten und Probanden ermittelt
wurde. In der hier vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine
30-minütige Sportphase nicht nur die Häufigkeit der durch CCK-4 ausgelösten
Panikattacken, sondern auch die Intensität hervorgerufener Symptome
signifikant vermindert. In der Patientengruppe kam es unmittelbar nach
körperlicher Betätigung zu einem signifikanten Anstieg somatischer Symptome.
In der Kontrollgruppe konnte dieser Effekt nicht beobachtet werden. Es gibt
unterschiedliche Ansätze zur Erklärung des anxiolytischen und antipanischen
Effekts von Sport. Neben verschiedenen neurobiologischen Prozessen - wie einer
Normalisierung der Aktivität unterschiedlicher Serotoninrezeptoren oder dem
Einfluss eines veränderten Stresshormonsystems - werden Einflüsse des Atrialen
Natriuretischen Peptids diskutiert. Auch kognitive Erklärungsmodelle,
systematische Desensibilisierung oder die Reattribuierung als bedrohlich
wahrgenommener Körperreaktionen stellen Erklärungsansätze dar. Ob und
inwieweit all diese Prozesse ineinandergreifen, ist noch nicht ausreichend
geklärt. Es konnte nachgewiesen werden dass auch eine einmalige körperliche
Betätigung, die unmittelbar vor dem Auftreten einer Panikattacke erfolgt,
einen anxiolytischen Effekt hat und nicht, wie so oft von Patienten
befürchtet, dass Entstehen einer Panikattacke fördert. Inwieweit dieses
Ergebnis im klinischen Alltag genutzt werden kann und ob Patienten beim
Anfluten von Paniksymptomen noch in der Lage sind körperlich aktiv zu werden,
bedarf weiterer Untersuchungen. Das vorliegende Ergebnis sollte Patienten mit
Panikstörung zumindest die Angst davor nehmen, sich auf eine Behandlung mit
Sport einzulassen.
de
dc.description.abstract
Exercise has long been regarded as a healthy behavior with both preventive and
therapeutic properties for a variety of physical and mental pathological
conditions. Regular physical activity is anxiolytic in healthy subjects and
patients with panic disorder. In contrast, acute exercise may induce acute
panic attacks or increase subjective anxiety in patients with panic disorder
more than in other people. The effects of quiet rest or an aerobic treadmill
exercise on cholecystokinin tetrapeptide (CCK-4) induced panic attacks were
studied in a crossover design in 12 patients with panic disorder and 12
matched healthy subjects. The effects of CCK-4 were measured with the Acute
Panic Inventory (API) score, comparing panic attack frequencies, total score,
and subscores for anxiety and somatic symptoms. CCK-4-induced panic attacks
were less frequent after prior exercise. In both conditions, CCK-4
administration induced a significant increase in the total API score and the
anxiety and somatic symptoms subsores. However, compared to prior rest,
exercise resulted in a significantly reduced CCK-4-induced increase of the
total API score and the anxiety subscore. In patients with panic disorder
exercise increased the total API score and the somatic symptoms subscale but
not the anxiety subscore. Patients with panic disorder showed increased
somatic but not anxiety symptoms after an acute bout of exercise. Severity of
CCK-4-induced panic and anxiety, on the other hand was reduced by exercise. In
summary, these findings give further evidence for an acute antipanic activity
of exercise and suggest that besides exercise training a single exercise bout
may be also used in the treatment of panic disorder.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
panic disorder
dc.subject
physical activity
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der akut antipanische Effekt von Sport bei Patienten mit Panikstörung und
gesunden Probanden
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. A. Ströhle
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Broocks
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. D. Wedekind
dc.date.accepted
2012-11-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039769-2
dc.title.translated
The acute antipanic and anxiolytic activity of aerobic exercise in patients
with panic disorder and healthy control subjects
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039769
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012353
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access