dc.contributor.author
Jugel, Constanze
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:59:45Z
dc.date.available
2013-05-31T10:18:57.765Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7248
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11447
dc.description.abstract
HINTERGRUND: Alkoholkrankheit (AUD) stellt aus anästhesiologischer Sicht
perioperativ einen häufigen Risikofaktor für schwerwiegende Komplikationen
aufgrund pharmakologischer Interaktionen sowie akuter bzw. chronischer
pathophysiologischer Veränderungen dar. Um präventive Maßnahmen zur
Risikoreduktion ergreifen zu können ist es notwendig, diese Patienten vor
einer Operation zu erkennen. Obwohl negative Auswirkungen der Alkoholkrankheit
auf den Genesungsprozess allgemein bekannt sind, wird angenommen, dass nur ein
geringer Anteil der Patienten mit Alkoholkonsum-bezogenen Störungen in
Kliniken erkannt und adäquat behandelt wird. Primäres Ziel der Studie war
durch Auswertung der Prämedikationsprotokolle die von den Anästhesisten
erhobene Detektionsrate von AUDs zu erfassen und mit den Ergebnissen eines
computerbasierten AUDIT-Screenings zu vergleichen. Sekundäres Ziel war, die
von den Ärzten nach detektiertem AUD durchgeführten Maßnahmen zu erfassen und
mit den in den Handlungsrichtlinien der Klinik („Charité Algorithmus zur
Detektion von schädlichem Alkoholkonsum“) empfohlenen Maßnahmen zu
vergleichen. METHODEN: Die Studie wurde als prospektiv observierende Studie
konzipiert und im Zeitraum von Februar bis Juni 2006 in der Anästhesieambulanz
der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Charité
Universitätsmedizin Berlin am Campus Mitte und am Campus Virchow-Klinikum
durchgeführt. Die eingeschlossenen Patienten wurden vor dem geplanten
Narkoseaufklärungsgespräch durch einen Anästhesisten gebeten einen
computergestützten Fragebogen, in den der Alcohol Use Disorders Identification
Test eingebettet war, auszufüllen. AUDIT-Werte ≥ 8 Punkte für Männer und ≥ 5
Punkte für Frauen wurden als positiv für das Vorliegen einer Alkohol-krankheit
(AUD) gewertet. Um zu ermitteln, ob während des präoperativen
Narkoseaufklärungsgespräches durch die Anästhesisten das Risiko
beziehungsweise Vorliegen der Alkoholkrankheit erkannt wurde, wurden die durch
den Arzt erstellten Prämedikationsprotokolle ausgewertet. Die Auswertung der
Protokolle erfolgte stets erst nach Beendigung der Studienrekrutierung und
nach Krankenhaus¬entlassung der Patienten. Die Anästhesisten waren über den
Inhalt der Studienbefragung nicht informiert und hatten keinen Zugang zum
Fragebogen oder den Ergebnissen der Computerbefragung. ERGEBNISSE: Im Rahmen
der Studie konnten 1556 AUDIT-Fragebögen erhoben sowie die entsprechenden
Prämedikationsprotokolle ausgewertet werden. Die durch die Anästhesisten in
der klinischen Routine festgestellte Prävalenzrate lag bei 6,9 %
(n=107/1.556), wohingegen das Screening mit Hilfe des computerbasierten
Alkoholfragebogens (AUDIT) eine AUD-Prävalenz von 18,1 % (n=282/1.556) (p <
0,001) unter allen eingeschlossenen Patienten ergab. Unter den AUDIT-positiven
Patienten wurde durch die Ärzte AUD bei Frauen signifikant seltener detektiert
als bei Männern (p < 0,001) und bei jüngeren Patienten signifikant seltener
als bei älteren Patienten (p < 0,001). In keinem der Prämedikationsprotokolle
fand sich ein schriftlicher Hinweis darauf, dass der in den
Handlungsrichtlinien der Klinik zur Verfügung stehenden „Charité Algorithmus
zur Detektion von schädlichem Alkoholkonsum“ angewandt wurde SCHLUSSFOLGERUNG:
Die Studie konnte erstmals zeigen, dass in der bisherigen klinischen Routine
der Anästhesieambulanz ein überwiegender Anteil von Patienten mit
Alkoholkrankheit präoperativ nicht nicht erkannt bzw. dokumentiert wird.
Mögliche Präventiv- und Interventionsmaßnahmen werden damit für diese
Patienten verpasst. Zur Verbesserung der präoperativen Detektion der
Alkoholkrankheit (AUD) im Rahmen der klinischen Routine der Anästhesieambulanz
sind daher dringend Barriere-Analysen sowie eine effektiven Implementierung
von Strategien zur Detektion von Alkoholkrankheit in die Standardprozesse der
Anästhesieambulanz notwendig.
de
dc.description.abstract
BACKGROUND: Although alcohol use disorders (AUDs) have enormous public health
consequences, the rate of diagnosis of AUDs remains unsatisfactorily low. The
primary aim of this study was to compare the detection of AUDs by
anesthesiologists in a large preoperative assessment clinic to that by
computerized self-assessment of the Alcohol Use Disorder Identification Test.
Secondary outcome measures were to compare the actions taken by
anesthesiologists upon a finding of an AUD. METHODS: One thousand five hundred
fifty-six patients were included. Before preoperative assessment, patients
were asked to complete the Alcohol Use Disorder Identification Test (positive
scores: men > or = 8, women > or = 5) using a computer. The authors performed
a retrospective chart analysis of the anesthesiologists' actions upon a
finding of an AUD. The anesthesiologists were blinded to the results of the
computer-based assessment and to the subsequent chart analysis. RESULTS: The
prevalence rate of AUDs determined by the anesthesiologists was 6.9% (107 of
1,556), whereas the proportion of patients positive for an AUD using the
computerised Alcohol Use Disorder Identification Test was 18.1% (282 of 1,556)
(P < 0.001). The detection rate by the anesthesiologists of AUDs among men was
significantly higher than among women (P < 0.001) as well as in the elderly
compared with younger patients (P < 0.001). Action taken by anesthesiologists
was mainly based on evaluating quantity of alcohol consumption. CONCLUSION:
The computer-based self-assessment increases detection rates of AUDs in busy
settings such as a preoperative assessment clinic. Prevalence rates of AUDs
are underestimated. Best-practice guidelines for detection of AUDs are not
implemented in the daily clinical routine. Barrier analysis is urgently
required.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
alcoholism diagnosis
dc.subject
alcoholism epidemiology
dc.subject
preoperative care
dc.subject
prospective studies
dc.subject
sex distribution
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Präoperative Detektion der Alkoholkrankheit (AUD) im Rahmen der klinischen
Routine einer Anästhesieambulanz
dc.contributor.contact
constanze@ccjugel.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. C. Spies
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Wendt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. rer. biol. hum. habil. E. Brähler
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094170-6
dc.title.translated
Preoperative detection of Alcohol Use Disorders (AUD) in the clinical routine
of a preoperative assessment clinic
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094170
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013391
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access