In der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen am peripheren Blutbild von 20 Patienten mit aplastischer Anämie vorgenommen, die sich einer immunsup- pressiven Therapie unter gleichzeitiger Gabe einer eskalierten Dosis von G-CSF (granulocyte colony-stimulating factor) unterzogen. Ziel der Studie war, zu ermitteln, ob es unter diesem Therapieansatz zu einer Mobilisierung von Stammzellen kommt, die zur Leukapherese und Reinfusion autologer Stamm-zellen ausreichen könnte. An fünf Zeitpunkten, vor Therapiebeginn und bis zum Tag 112 der Therapie wurden Blutbilder für Leukozyten, Granulozyten und für Progenitorzellen der Hämatopoese (CD34 + Zellen, BFU-E (burst forming unit - erythroid) und CFU-GM (colony forming unit - granulocyte/macrophage) durch Durchflusszytometrie und Kurzzeitzellkulturen gewonnen. Zusätzlich wurden für 11 der Patienten mit Langzeitzellkulturen Daten über die Anwesenheit von CAFC (cobblestone area forming cells) im peripheren Blut unter der Therapie gewonnen. Ausgehend von stark erniedrigten Werten vor Therapie, wurde ein deutlicher Anstieg der Leukozyten- und Granulozytenzahlen weit über die Normwerte um den Tag 42 der Therapie beobachtet. Die Anzahl der CD34 + Zellen und der Progenitorzellen (CFU-GM und BFU-E) hat sich unter der Therapie für die Gesamtgruppe nicht statistisch signifikant verändert. Nur in Einzelfällen wurde zwischen dem Therapietag 28 und 112 eine Mobilisation von Stammzellen, zum Teil weit über den Normalbereich hinaus, beobachtet. Eine Prognostizierbarkeit, die beispielsweise zur Gewinnung von Stammzellen via Leukapherese nutzbar wäre, ist daher unter dem gegebenen Therapieansatz noch nicht möglich. Um die Stammzellmobilisierung zu verbessern, wäre die Untersuchung weiterer Zytokine sinnvoll.
The peripheral blood of 20 patients suffering from aplastic anemia and undergoing treatment with immunosuppressives and elevated G-CSF (granulocyte colony stimulating factor) was investigated. The study was aimed to determine whether this therapeutic approach would lead to stem cell mobilization sufficient for leucapheresis and autologous stem cell reinfusion. Numbers of leucocytes, granulocytes and progenitor cells of hematopoiesis (CD34 + cells, BFU-E (burst forming unit-erythroid) und CFU-GM (colony forming unit - granulocyte/macrophage) were obtained at 5 time points up to day 112 after start of therapy. Additionally, long term culture data for presence of CAFCs (cobblestone area forming cells) in peripheral blood were obtained for eleven of the patients. A significant increase of leucocyte and granulocyte numbers exceeding norm values was observed around day 42 of therapy. The number of CD34+ and progenitor cells (CFU-GM and BFU-E) was not altered significantly in the whole patient sampling. Significant increases in the mobilization of stem cells between days 28 and 112 after therapy start were restricted to single cases. The therapeutical approach investigated here thus does not yet offer predictability for stem cell retrieval appropriate e.g. for leucapheresis. The investigation of other cytokinines for stem cell mobilization may be valuable.