The city is the large-scale scene of some films, and film constitutes the most acquirable research material for urban studies. In the field of the cinematic city, film has been reviewed seriously as cultural text. But from the aspect of urban geography, film has not yet received enough attention, since the city in fiction films is seen only as a visual by-product, mixing reality and imagination. Yet each face of the city in a film comes from a choice. It is thus natural to take the city as it appears in film as an understanding, a perception, and a cognitive map of that city. The interweaving of the city space and film language will be elaborated from the perspective of urban studies first in this research project. What image of the city is represented by the language of film? How is the city expressed in the film by the filmmaker? In this research, urban planner Kevin A. Lynch’s work The Image of the City (1960), has served to help define and constrain the concept of ‘the image of the city’ from that is to be used in the analysis of films of city as filmmakers’ mental cognitive maps, with Lynch’s five elements theory (Path, Node, Edge, District and Landmark) of the image of the city employed as selection framework in the context of film. The second perspective from which the image of the city in film will be explored in this research is that of tourism studies. From the aspect of film tourism, film forms, shapes, or influences the image of the location. Thus, to elaborate the construction of the image of the city in film is an attempt to answer the question ‘why would film make people go to the place and how does this happen?’ The emotional link between the camera and the place is the key to answer the first question ‘why’. Not only the theory of destination image (Gunn, 1972), but also topophilia (Tuan, 1974, 1977) and place attachment (Altman & Low, 1992) are involved in the comparative analysis after the detailed interpretation of the two example films respectively. In regards to the second question, ‘how’, reference is made to the theory of film, where for example Balázs (1952) declared that film was invented as an art through the break of distance between art and spectator, and illusions are created in the spectator according to the reproduction of the fictional space in the film. The methodology of this research is rooted in the documentary method. The documentary method of interpretation is a central aspect of sociologist Karl Mannheim’s sociology of knowledge. Pictures and videos as the data material for the reconstruction of social structure 203 and the patterns of orientation in everyday practice have extended the documentary method’s interpretative range recently. Thus, accessing the image of the city through the interpretation of film language is also possible with the documentary method. Two films about the city Taipei are looked at as case studies: A One and a two (Yi Yi, Director Edward Yang, 2000) and Au Revoir Taipei (Director Arvin Chen, 2010). The documentary method of interpretation of film language is applied in the two films, and both are interpreted in their pictorial dimensions, sound and text dimensions, and their overall structures. The elaboration and extension of the theme of ‘the image of the city’ in its uses in film tourism and destination images, involving the construction of symbolic space of place attachment and viewer’s imaginaries are also given. The questions regarding why film would arouse the viewer’s imaginary of the shooting location and how this process works are given an alternative answer in this research, from the interpretation of the image of the city in film to the tourist imaginaries, and then to the destination image influenced by place attachment in film.
Filme, deren Handlung in der Großstadt spielen, bieten für die Erforschung des urbanen Lebens eine ideale Grundlage. Ein großer Teil der Kamera-Einstellungen spiegeln „Das Bild der Stadt“ (in Englisch: „the image of the city“) und eine bestimmte Lebensrealität wieder. Die Stadt im Film wird innerhalb der Film Forschung als kultureller Text verstanden. Diesem Aspekt hat die urbane Geographieforschung bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der Grund hierfür liegt darin, dass Filme als Fiktion verstanden werden, die reale Elemente mit imaginären verbinden. Durch diese Vermischung wird deren tatsächliche Aussagekraft bezweifelt. Dagegen kann aus sozialwissenschaftlicher Perspektive argumentiert werden, dass jeder Blickwinkel die in den Filmen eine Stadt darstellen, nur aufgrund bestimmter Auswahlkriterien seitens der Filmemacher gezeigt werden. Die Wahl eine bestimmte Perspektive auf eine Stadt zu filmen, findet einerseits mit einer bestimmten Intension statt, anderseits wird diese Wahl unbewusst gefällt. Letzteres wird durch den jeweiligen Habitus der Filmemacher, der handelnden Personen oder Akteuren beeinflusst. Diese unbewussten Aktionen können als implizites Wissen der Akteure bezeichnet werden. Die Darstellung der Stadt im Film entspricht diesem wissenssoziologischen Ansatz nach dem habitus gebundenen Verstehen der Filmemacher, der Film repräsentiert sozusagen ihre kognitive Landkarte der Stadt. Um die Verflechtung des Stadtraums mit der Filmsprache zu verstehen, wird zu Beginn dieser Dissertation die grundlegende Theorie aus Sicht urbaner Studien erörtert. Welches Bild der Stadt (in Englisch: „the image of the city“) wird durch die Sprache der Filme repräsentiert? Wie wird die Stadt durch die habituelle Praxis des Filmens der Filmemacher verdeutlicht? Für diesen Teil der Dissertation wird besonders auf die Arbeit „The Image of the City“ von dem Stadtplaner und Architekten Kevin A. Lynch 1960 Bezug genommen. Lynch legt fünf Elemente für die kognitive Orientierung von Menschen in einer Stadt fest: „Path“ (im Deutschen: Weg), „Edge“ (im Deutschen: Ecke), „District“ (im Deutschen: Bezirk), „Node“ (im Deutschen: Knotenpunkt) und „Landmark“ (im Deutschen: Wahrzeichen der Stadt). Mit diesen fünf Kategorien wird das Konzept des Bildes der Stadt definiert. Im Kontext der Filmanalysen in dieser Dissertation dienen sie als Auswahlkriterien, um die kognitive Landkarte der Stadt der Filmemacher zu rekonstruieren. Für die empirische Untersuchung des Bildes der Stadt im Film werden außerdem Studien zum Thema Städte-Tourismus herangezogen. Aus der Perspektive der Film-Tourismus 205 Theorien kann argumentiert werden, dass Filme ein bestimmtes Bild eines Ortes formen, gestalten oder auch beeinflussen. Dies wirft die Frage auf: „Warum schaffen Filme es, das Menschen zu diesen Orten reisen wollen? Wie passiert das? Innerhalb der empirischen Forschung dieser Dissertation werden diese Fragen aufgenommen und anhand von zwei Filmen über die Stadt Taipei ausgeführt. Der Schlüssel zur Beantwortung der Frage „Warum?“ ist der emotionale Link zwischen der Kamera und dem Ort. Mit den Ergebnissen der komparativen Filmanalysen werden abschließend im Vergleich Theorien über die emotionale Bindung zum Bild diskutiert. Die Theorie der Erschaffung eines Zielbildes (Gunn 1972) oder auch topophilia (Tuan 1974, 1977) und die Bindung an einen Ort (Altman & Low 1992). Mit Bezug auf die zweite Frage nach dem „Wie?“ werden Filmtheorien diskutiert. Der Filmkritiker Balázs (1952) erklärt zum Beispiel, dass Film als Kunstform erfunden wurde durch den Bruch zwischen Kunst und dem Betrachter und das die Illusionen der Betrachter der Reproduktion im fiktionalen Raum des Films entsprechen und dort kreiert werden. Folglich ist eine der leitenden Thesen in dieser Dissertation, dass Film eine eigene Art der Sprache hat deren Bedeutungsstrukturen in dieser Studie herausgearbeitet wird. Die Empirie wird anhand der Dokumentarischen Methode nach dem Soziologen Ralf Bohnsack durchgeführt. Die Dokumentarischen Methode basiert auf der wissenssoziologischen Interpretationsmethode des Soziologen Karl Mannheim und dessen Unterscheidung zwischen dem impliziten und expliziten Wissen. Die Methode wird seit 2001 in Verbindung mit kunsthistorischen und filmtheoretischen Forschungsansätzen auch auf Bilder und Videos angewandt. Filme und Bilder werden genutzt, um habituelle Praktiken zu interpretieren und den Orientierungsrahmen der Akteure zu rekonstruieren. Deswegen kann durch die Interpretation der beiden Filme das Bild der Stadt und die damit einhergehende Sprache des Films entschlüsselt werden. Die beiden untersuchten Filme zeigen die Hauptstadt Chinas Tapei: „A One and a Two“ (in Chinesisch/ Manderin: Yi Yi, Regie: Edward Yang, 2000) und „Au Revoir Taipai“ (Regie: Arvin Chen, 2010). Die Sprache der beiden Filme wird anhand der Dokumentarischen Methode auf allen Ebenen interpretiert: dem Bild, Ton und gesprochenen Text und der Montage, dem Schnitt. Das zentrale Thema Bild der Stadt und dessen Gebrauch in den Diskursen über Film- Tourismus und die Produktion von Wunschbilder wird dadurch aus einer neuen Perspektive diskutiert und dessen Bedeutung theoretisch erweitert. Die Diskussion der Ergebnisse zieht 206 die Konstruktion eines symbolischen Ortes und die Bindung an einen Ort sowie die Vorstellung des Betrachters mit ein. Die Frage, warum Filme die Vorstellungen des Betrachters über einen gefilmten Ort bestimmen und wie dieser Prozess funktioniert wird beantwortet und anhand der Theorien zum Film-Tourismus und der emotionalen Bindung an einen Ort reflektiert werden.