Die für die Diagnose chronischer Endometritiden in der Praxis üblichen Methoden,wie Adspektion, rektale Palpation und Vaginoskopie sind ungenau und erfassen nicht alle erkrankten Tiere. Die Auswirkungen chronischer Endometritiden auf die Fruchtbarkeit der erkrankten Tiere werden im internationalen Schrifttum kontrovers diskutiert. Die Ziele dieser Studie waren, herauszufinden, ob Anzeichen von Endometritiden, wie Veränderungen des Endometriums und Flüssigkeitsansammlungen, die der klinischen Untersuchung verborgen bleiben, im Ultraschallbild darstellbar sind. Weiterhin sollte festgestellt werden, ob diese Befunde im Zusammenhang mit einer reduzierten Fruchtbarkeit stehen. Die Anwendbarkeit der Sonografie als Methode in der Endometritisdiagnostik sollte beurteilt werden. Die Uteri von 324 Kühen (126 Erstkalbinnen, 198 Kühe), die nach der adspektorischen und rektalen Untersuchung als klinisch gesund beurteilt worden waren, wurden mittels Ultraschall untersucht. An zwei Stellen jedes Uterushornes wurde der Durchmesser, die Dicke der Uteruswand, die Breite des Lumens und, bei etwa einem Drittel der Tiere, die Echostruktur der Uteruswand sowie enthaltener Flüssigkeit gemessen bzw. beurteilt. Die Ovarien wurden sonografisch auf das Vorhandensein von Funktionskörpern untersucht. Sowohl die klinische als auch die sonografische Untersuchung erfolgte am 21. 27. Tag post partum (PK 1) und wurde 14 Tage später (35. 41. Tag post partum, PK 2) wiederholt. Zusätzlich zur sonografischen Untersuchung wurde bei 150 Tieren eine zytologische Probe aus dem Uterus entnommen und der Anteil an polymorphkernigen neutrophilen Granulozyten bestimmt. Für die Diagnose einer chronischen, subklinischen Endometritis wurde einmal die Breite des Flüssigkeitsspaltes und einmal die Echogenität und Echostruktur von Flüssigkeit und Endometrium als Kriterium herangezogen. Das Ergebnis der zytologischen Untersuchung wurde als Goldstandard bei der Berechnung der Spezifität und der Sensitivität der Ultraschalluntersuchung herangezogen. Für eine Spaltbreite von 0,2 cm ergab sich eine hohe Sensitivität. Für eine Spaltbreite von 0,8 cm ergab sich eine hohe Spezifität. Bei 0,5 cm waren die Spezifität und die Sensitivität etwa gleich groß. Die Studientiere wurden daher anhand dieser drei Grenzwerte als gesund oder als subklinisch an Endometritis erkrankt eingestuft. Mit dem Grenzwert von 0,2 cm wurden ca. 90% der Tiere als subklinisch an Endometritis erkrankt beurteilt. Es wurden mehrere Fruchtbarkeitskennzahlen für die Studientiere berechnet und zwischen, nach dem jeweiligen Grenzwert, als gesund oder als erkrankt beurteilten Tieren verglichen. Dabei ergaben sich nur für die Beurteilung zur PK 1 mit dem Grenzwert 0,2 cm signifikante Unterschiede in den Fruchtbarkeitskennzahlen. Die Tiere, bei denen eine Beurteilung der Echostruktur des Uterus erfolgte wurden in drei Kategorien eingeteilt: gesund (Kategorie 0), zweifelhaft (Kategorie 1) und erkrankt (Kategorie 2). Für die Gruppen der gesunden und der erkrankten Tiere ergab sich ein signifikanter Unterschied im Anteil tragender Tiere. Chronische Endometritiden können nach den Ergebnissen dieser Studie anhand des Vorhandenseins von Flüssigkeit bei einem Grenzwert von 0,2 cm und anhand der Echogenität der Flüssigkeit zusammen mit der Echostruktur des Endometriums diagnostiziert werden. Für die nach diesen Kriterien als erkrankt beurteilten Tiere ergab sich eine signifikante Beeinträchtigung der Fruchtbarkeitsparameter. Mit dem verfügbaren Angebot an handlichen und akkubetriebenen Ultraschallgeräten ist der Einsatz der Sonografie bei Routineuntersuchungen auch in großen Beständen ohne großen Aufwand möglich.
The common methods in diagnosing chronic endometritis, such as visual inspection, rectal palpation and vaginoscopy, are not accurate and fail to detect all affected cows. There is disagreement in the international literature about the effect of chronic endometritis on reproductive performance. The objectives of this study were to evaluate signs of endometritis, such as oedema or scars of the endometrium and accumulations of fluid in the uterine cavity detected by ultrasonography. It was investigated, if these ultrasonographic findings were associated with a reduced reproductive performance. The uteri of 324 cows (126 first lactating cows, 198 older cows), that were diagnosed as healthy by rectal examination, were examined ultrasonographically. The diameter of each horn, the thickness of the uterine wall and the width of the uterine cavity were measured at two locations. Of approximately one third of the cows the echostructure of the endometrium and the echogenicity of accumulations of fluids were assessed. In addition, the ovaries were examined ultrasonographically for the presence of a follicle or a corpus luteum. The cows were examined 21 27 days postpartum (PK 1) and again 35 41 days post partum (PK 2). From a total of 151 cows endometrial cells were collected by Cytobrush®, to determine the percentage of PMN (Polymorphonuclear Neutrophiles). Subclinical endometritis was diagnosed by the width of the uterine cavity and the presence of fluids. A second criteria was the echostructure of the endometrium and the echogenicity of the fluid. To define a threshold value for the width of the uterine cavity, the sensitivity and specificity were calculated. The percentage of PMN was used as gold standard . To achieve a high sensitivity a threshold value of 0,2 cm was chosen. Cows with a width less than 0,2 cm were regarded as healthy. Cows with more than 0,2 cm were regarded as diseased. For a high specificity, a width of the uterine cavity more than 0,8 cm was chosen. With a threshold value of 0,5 cm the sensitivity and specificity were comparable. The reproductive performance was compared between healthy and diseased cows, for each of the three threshold values. Cows with subclinical endometritis had a significantly reduced first service conception rate, proportion of pregnant cows and conception rate. The number of services per conception was significantly higher for cows with subclinical endometritis. These significant differences were only found for the threshold value of 0,2 cm, when measured 21 27 days postpartum. Cows, for which the echogenicity and echostructure of the fluid and the endometrium was assessed, were classified in three categories: healthy (category 0), intermediate (category 1) and diseased (category 2). Between the healthy and the diseased group of cows a significant difference in the proportion of cows pregnant was found. The results of this study demonstrated, that chronic, subclinical endometritis can be diagnosed by means of a width of the uterine cavity more than 0,2 cm. In addition it can be diagnosed by means of the echogenicity of accumulated fluids and the echostructure of the endometrium. These diagnostic criteria were associated with a reduced reproductive performance.