Im Jahre 2000 unterbreitete Bolivien der chilenischen Regierung die Eröffnung bilateraler Verhandlungen für ein investitionsintensives aus dem neu entdeckten Rohstoffreserven Erdgas-Export-Projekt. In Bolivien beschloss die Mehrheit der Parteien, die eine ähnliche wirtschaftspolitische Einstellung vertraten, die Verhandlungen mit Chile zu befürworten. Doch die langjährigen Erdgasverhandlungen zwischen Bolivien und Chile scheiterten, trotz der erwarteten hohen Gewinne und trotz der anfänglichen harmonischen Staatenpräferenzen. Die Empirie deutet einen Zusammenhang zwischen der Varianz der außenpolitischen Präferenzen Boliviens und der Mobilisierung nationalistischer Einwände der Gegner der Verhandlungen an. Der Ausgang der Erdgasverhandlungen stellte die Erklärkraft der gängigen Ansätze der Internationalen Beziehungen, sowohl macht- als auch interessenbasierte Theorien, vor eine Herausforderung. Die vorliegende Dissertation bezog auf ein rationalistisches Zwei-Ebenen-Analyseraster traditionell als konstruktivistisch bezeichnete Elemente ein. Darüber hinaus, um die Handlungen der innenpolitischen Akteure zu bewerten und kausal erklären zu können, sowie einer Reihe von außenparlamentarischen sozialer Mobilisierungsprozesse in der Analyse zu berücksichtigen, integriert die vorliegende Dissertation das Instrumentarium des Framing-Ansatzes im theoretischen Rahmen. Im Licht der Empirie argumentiert die vorliegende Dissertation, dass innenpolitische Aktivisten eine laufende bilaterale Verhandlung durch die Mobilisierung von tiefverankerten Identitätskonstrukten negativ umrahmen können und dadurch die Reputationskosten für die Regierung und ihre Parteikoalition erheblich erhöhen. Damit verengt sich das einheimische Winset, die außenpolitischen Präferenzen bewegen sich außerhalb des anfänglichen Konsenses und die zwischenstaatliche Kooperation kommt nicht zustande.
In the Year 2000 Bolivia requested the Chilean Government for negotiations on an agreement to implement a major investment Project to export the new discovered Bolivian Natural Gas Reserves. In Bolivia, the majority of the political Parties that participate from a similar political and economical approach, approved to negotiate with Chile. Still, despite the anticipated initial substantial harmonic state preferences, the Bolivian – Chilean gas negotiations ended in a failure. The empirical Research suggests a connection between the variation of the Bolivian foreign policy and the mobilization of nationalistic Bolivian critics, adversaries of the natural gas negotiations with Chile. The outcome of the Bolivian – Chilean natural gas negotiations challenges the explanatory force of the most used interest and power based approaches. This doctoral dissertation integrates elements that traditionally have been linked to Constructivism, in a rational Two Level Frame. Furthermore in order to evaluate and explain the behaviour of the domestic political actors this research integrates Instruments of the Framing Approach in its theoretical frame. Under the light of the empirical evidence, this doctoral thesis argues that domestic activists can frame negatively a running bilateral negotiation through the use of deep cultural anchored Identity Constructions and through this they can rise the reputation costs for the government and the ruling party coalition. As a result of these events, the domestic win-set gets narrower, the foreign policy state preferences move away from the original consensus and the bilateral cooperation will not be agreed.