In der vorliegenden Arbeit wurden Nahrungsergänzungsmittel aus Rotklee und Soja hinsichtlich ihres Isoflavon-Gehaltes untersucht. Die Isoflavone zählen zu den Phytoestrogenen, die aufgrund einer strukturellen Ähnlichkeit zum 17-β-Estradiol eine gewisse Affinität zum Estrogen-Rezeptor besitzen. Aufgrunddessen sollen sie Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen vermindern und werden daher als pflanzliche Alternative zur medikamentösen Hormon-Ersatz-Therapie beworben. Da bei Nahrungsergänzungsmitteln keine Deklaration auf der Verpackung hinsichtlich der genauen qualtitativen und quantitativen Zusammensetzung an individuellen Isoflavonen vorgeschrieben ist, wird eine Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Präparaten unmöglich. Bislang fehlten zuverlässige und praktikable Analysemethoden, so dass es Ziel dieser Arbeit war, die verschiedenen Zubereitungen über verschiedene Verfahren zu untersuchen und diese bezüglich ihrer Eignung zu bewerten. Als erstes wurde zur Charakterisierung für die einzelnen Nahrungsergänzungsmittel aus Rotklee und Soja jeweils eine HPLC-DAD-Methode erzeugt. Über die Erstellung von externen Kalibriergeraden konnten die Majorisoflavone quantifiziert werden. Zur Überprüfung der Identität wurden zusätzlich LC-(ESI)-MS-Analysen angewandt. Es zeigte sich eine große Varianz in der Isoflavonzusammensetzung zwischen den einzelnen Präparaten sowie im Gesamtgehalt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Untersuchung der Zubereitungen über HPTLC. Es gelang, zwei selektive Verfahren zu entwickeln, mit denen eine Quantifizierung über Densitometrie nach erfolgter Auftrennung der Extrakte möglich war. Die beiden Methoden erlaubten eine schnelle Analyse und führten zu vergleichbaren Ergebnissen wie die HPLC- Bestimmung. Schließlich wurden von den verschiedenen Extrakten Infrarot- Spektren erstellt. Durch Vergleich mit den Spektren der Hauptisoflavone als Reinsubstanzen konnten spezifische Banden identifiziert werden, die auch in den Extrakten zu finden waren. Daraufhin wurden die Infrarot-Spektren einem PLS-Algorithmus unterworfen, wodurch Quantifizierungsmodelle für die Majorisoflavone und den Gesamtisoflavongehalt erzeugt werden konnten. Bei den Rotklee-Präparaten war eine Gehaltsbestimmung für Formononetin und die Gesamt- isoflavone möglich, für Daidzein und Biochanin A hingegen nur eine grobe Abschätzung. Im Fall der Soja-Zubereitungen konnte das Modell für die Gesamtisoflavone zur Quantifizierung genutzt werden. Bei den Einzelstoffe war der Standardvorhersagefehler dafür zu groß, wobei die Modelle immernoch zur Abschätzung genutzt werden können, z.B. im Rahmen von Screening-Verfahren. Durch die Vorhersage unbekannter Proben konnte die Aussagefähigkeit der verschiedenen Kalibrierungsmodelle überprüft und bestätigt werden, da sich die Ergebnisse der HPLC-Analytik bestätigen ließen. Die einzige Abweichung ergab sich bei dem Präparat Soja 60 C für den Gesamtgehalt an Soja-Isoflavonen, was in dem ebenfalls beinhalteten Rotklee-Extrakt dieses Nahrungs- ergänzungsmittels begründet gewesen sein dürfte. Durch eine abschließende Clusteranalyse konnten die Rotklee- und die Soja-Extrakte schließlich anhand ihrer Infrarot-Spektren in zwei verschiedene Cluster getrennt werden. Als eine weitere Analysemöglichkeit wurden die Extrakte mit einem Raman-Spektrometer vermessen. Es traten Banden auf, die den Isoflavonen als Inhaltsstoffe zugeteilt werden konnten, darüber hinaus war eine Unterscheidung zwischen Rotklee- und Soja-Extrakten möglich. Dieses Verfahren besitzt ein großes Potential und sollte Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein. Die entwickelten Analysemethoden konnten zeigen, dass sich große Unterschiede zwischen den verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln mit Rotklee und Soja befinden. Es besteht aber hiermit die Möglichkeit für die Hersteller, die Zusammensetzung an einzelnen Isoflavonen zu analysieren und anzugeben. Ebenfalls können die Überwachungsbehörden nun zur Kontrolle eine Auswahl an Analysetechniken nutzen. Diese tragen somit zu einer Erhöhung der Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln mit Isoflavonen bei.
In the present work nutritional supplements of red clover and soy have been investigated for their isoflavone content. Isoflavones belong to the subclass of phytoestrogens showing an affinity to the estrogen-receptor due to their structural similarity to 17-β-estradiol. They are considered to have a positive effect on menopausal problems such as hot flushes and are therefore advertised as an alternative to hormon replacement therapy. Regrettably, no declaration of the individual isoflavone composition is given by the manufacterers making a comparison between the different preparations impossible. There is a lack of analytical methods, so the goal of this investigation was to develope new techniques for this purpose and evaluate their suitability. First the different botanical supplements of red clover and soy were characterized using established HPLC-DAD-methods. By external calibration with stock solutions of standards a quantification of the major isoflavones was possible. The identity of the isoflavones in the extracts was assured by HPLC-mass spectroscopy. A high variation in the qualitative and quantitative composition of the isoflavones turned out between the supplements. Furthermore, the extracts were analyzed by high performance thin layer chromatography. It was possible to develope appropiate methods for the separation and successive densitometric quantification of the different plant extracts. The two methods for the red clover and soy preparations led to comparable results to the HPLC analysis. FTIR spectra of the different extracts were measured. By comparing the spectra of the extracts with the spectra of the reference major isoflavones specific bands could be identified which were also found in the extracts. A PLS-algorithm was applied to the infrared spectra leading to quantification models for the main isoflavones and the whole isoflavone content. For the red clover preparations a determination of formononetin and the whole isoflavone content was possible while for daidzein and biochanin a just a rough estimation could be achieved. In case of the soy extracts a strong model for the whole isoflavone content could be built. The standard error of prediction for the individual isoflavones daidzin, genistin and glycitin was to high for that purpose but these models could still be used for estimation e.g. in screening investigations. By the prediction of unknown samples the fitness of the different calibration models was examined. The results were comparable to the HPLC data with one deviation by the product Soja 60 C for the whole content of soy isoflavones for which the also containing red clover extract in this preparation could be responsible. Finally, the spectra of all extracts were submitted to a cluster analysis. It was possible to separate the red clover and soy preparations into two different clusters. As a subject for future investigations raman spectra of the extracts were elucidated. Certain bands in the spectra could be assigned to the isoflavones. Moreover the analysis resulted in a distinction between the red clover and the soy extracts. For that reason this technique shows a great potential and should be further examined. The developed investigation methods were able to show the big differences between the nutritional supplements of red clover and soy. The manufacterers could use these methods as analytical tools for the determination of the individual isoflavone composition. For a better comparability a declaration should be given on the different products as a result. The supervising authorities could also use these techniques which would increase the security of botanical supplements with isoflavones.