dc.contributor.author
Mengert, Rolf
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:25:45Z
dc.date.available
2016-03-15T11:01:10.936Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6816
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11015
dc.description
Inhaltsverzeichnis I Vororientierungen 1\. Einleitung 2\. Begründungsstruktur
für den Verlauf der Arbeit 3\. Mögliche Leitideen im Denken Blumenbergs 3.1.
Sorge um die Vernunft 3.2. Distanzgewinnung des Menschen zur Natur 3.3.
Menschliche Selbstbehauptung 3.4. Entlastung vom Absoluten 3.5. Metaphorologie
3.6. Mögliche theologische Fortbestimmung 3.7. Blumenbergs selbst formulierter
Leitmotivkomplex 4\. Das Selbstbehauptungsmotiv 5\. Blumenbergs Vorgehensweise
5.1. Seine bevorzugte Herangehensweise an bestimmte Problemfelder 5.2.
Beispiel 1: aus Biologie und Technik 5.3. Beispiel 2: aus der Astronomie II
Neugierde - speziell: Die theoretische Neugierde 1\. Vorbemerkung 2\.
Kompetentes Sprechen über Wissenschaft 3\. Überbevölkerung durch Technisierung
4\. Der Anfang der wissenschaftlichen Neugierde in der Biologie 5\.
Nichtbiologische Beweggründe für wissenschaftliche Aktivität 6\. Technizität
als ursprüngliches anthropologisches Merkmal 7\. Ein explizit persönliches
Bekenntnis Blumenbergs 8\. Zielrichtungen wissenschaftlichen Forschens 9\.
Blumenbergs Probleme mit enzyklopädischem Wissen 10\. Die Kosmosvorstellung
der Griechen 11\. Antike Deutungsmodelle der Naturerkenntnis 12\. Die Aufgabe
der Philosophie gegen die Theologie 13\. Sokrates und Plato 14\. Aristoteles
15\. Die jüdische Mythologie des Alten Testament 16\. Die Überschreitung des
Wesensgemäßen bei Aristoteles 17\. Die Stoa und Seneca 18\. Epikur 19\. Der
Wahrheitsanspruch philosophischer Systeme 20\. Der Skeptizismus 21\. Cicero
22\. Augustinus 22.1. Aufnahme der Neugierde in den Lasterkatalog 22.2. Das
Fortwirken kirchlicher Restriktionen 22.3. Weitere Kritik an augustinischer
Theologie 23\. Thomas von Aquin 24\. Die Antizipation einer künftigen
Grenzüberschreitung 25\. Wilhelm von Ockham 26\. Nikolaus von Kues 27\. Die
kopernikanische Wende 28\. Rechtfertigung der Neugierde als Vorbereitung der
Aufklärung III Sichtbarkeit Die anthropologische Deutung des
Sichtbarkeitshorizonts 1\. Vorbemerkung 2\. Warum die Griechen das Fernrohr
nicht erfunden haben 3\. Fontenelles vernunftbedingten Rückschlüsse auf das
Unsichtbare 4\. Überlegungen zu den Grenzen der Vernunft 5\. Blumenbergs
„skeptische Anthropologie“ 6\. Ein Vergleich zur Abschätzung von
kosmologischen Dimensionen 7\. Das Sichtbarkeitspostulat der traditionellen
Astronomie 8\. Neubestimmung von Raum und Zeit 9\. Feuerbachs Frage nach dem
absolut Unsichtbaren 10\. Sehen als Akt des Sichaneignens und Eroberns bei
Francis Bacon 11\. Glanvill 12\. Pascals Bemühungen um die Versöhnung des
Unvereinbaren 13\. Die mögliche Enttäuschung durch Forschung 14\. Die Brechung
des Sichtbarkeitspostulats IV Biologische Anthropologie 1\. Der Mensch als das
Wesen, das aus der Distanz handelt 2\. Urmensch und Frühmensch 3\.
Existenzrisiko und Prävention 3.1. Leben mit dem Risiko des Scheitern 3.2.
Abbau von Existenzrisiken 3.3. Eine „Nicht-Darwinwelt“ ? 3.4.
Stammesgeschichtliche Genese des Bewusstsein 3.5. Gedanken über die
„Nachdenklichkeit“ 3.6. Handlungsverzögerung als Effektivitätssteigerung 3.7.
Anpassungsleistungen der Praehominiden beim Biotopwechsel 3.8. Bewusstsein als
Voraussetzung für soziale Interaktion 3.9. Deutungsmodell der „Spontaneität“
3.10. Die Freiheit und das Sorgemotiv 3.11. Ökonomie und Luxus 4\.
Lebensexpansion 5\. Die Evolution menschlicher Gehirnfunktionen 6\. Die Suche
nach höheren Intelligenzen 7\. Anthropogene Zeit 8\. Leib und
Wirklichkeitsbewusstsein 9\. Anthropologie aus Blumenbergs Sicht 9.1. Was
wollten wir in der Anthropologie wissen? 9.2. Vernunft als anthropologisches
Thema 9.3. Was ist der Mensch? 9.4. Wie ist der Mensch geworden? 9.5. Erkenne
Dich selbst! 9.6. Die Rolle der Sprache in der Anthropologie 9.7. Ethologische
und kulturanthropologische Bestimmungen des Menschen 9.8. Weitere mögliche
Fragestellungen 9.9. Die Potentiale des menschlichen Gehirns 9.10. Resümee des
Kapitels „Anthropologie: ihre Legitimität und Rationalität“ 10\. Der Untergang
der Welt am Leben V Weltdeutungen über die Astronomie 1\. Die Genesis der
kopernikanischen Welt 1.1. Die Lufthülle der Erde und die Sichtbarkeit der
Gestirne 1.2. Anaxagoras 1.3. Der Prometheus-Mythos 1.4. Die
Autonomiebestrebungen des Theoretikers 1.5. Die Dissoziation von Anschauung
und Konstruktion 1.6. Himmelsanblick und Selbstbewusstsein 1.7. Feuerbach 1.8.
Humboldts Kosmos 1.9. Nietzsche 1.10. Der kopernikanische Komparativ 2\. Über
die Tröstlichkeit von Weltmodellen 3\. Nachweis der Raumzeitkrümmung VI Die
Technizität des Menschen 1\. Probleme einer Geistesgeschichte der Technik 1.1.
Vorbemerkung und Zielvorstellungen 1.2. Ideologieabhängigkeit einer
Geistesgeschichte der Technik 1.3. Wie es zu Erfindungen kommt 1.4. Technik
als „Nachahmung der Natur“ bei Aristoteles 1.5. Die Aufwertung des „Laien“
durch Nikolaus von Kues 1.6. Die Individualleistung des Einzelnen bei
Erfindungen 1.7. Überlegungen zum Begriff „Naturgesetz“ 1.8. Ersetzen von
„Naturgesetzlichkeit“ durch „Regelhaftigkeit“ 1.9. Mit List und Wundern
Naturgesetze überwinden 1.10. Der ontologische Status der „Natur“ 1.11.
Kuriositätenkabinette und ihre sozialpsychologischen Folgen 1.12. Veränderung
der Weltsicht durch Galilei 1.13. Emanzipation von religiösen
Orientierungsgrößen 1.14. Technikfeindliche Grundhaltungen 1.15. Die Antithese
von Natur und Technik 1.16. Konflikt mit Vertretern der Gentechnik 1.17. Des
Menschen unheimlichster Gegner, das Unsichtbare 1.18. Nochmals Gehlens These
vom „Mensch als Mängelwesen” 1.19. Emanzipation aus der Geborgenheit in die
Selbstverantwortung 1.20. Nietzsches radikale Sicht der Emanzipation 1.21. Ein
anthropologischer Widerspruch zwischen Augustinus und Kant 1.22.
Anthropologische Aspekte der Überbevölkerung 1.23. Bilanz der Abhandlung 1.24.
Ablesbarkeit anthropologischer Positionen Blumenbergs 2\. Natur und Technik
2.1. Die Frage nach der Technik als dunkles und dringliches Problem 2.2.
Technik – eigengeartet und gegen die natürliche Wirklichkeit gerichtet 2.3.
Der Daseinsmodus der Selbstbehauptung 2.4. Die Autonomie der Technik 2.5. Die
“téchne” der Griechen 2.6. Der Hiatus zwischen Mensch und Natur im Christentum
2.7. Die Rolle der Priester 2.8. Augustinische Theologie als blockierende
Größe der Technikentwicklung 2.9. Die Eigendynamik technologischer
Erkenntnisausweitung 2.10. Bezogenheiten von Technik und Kunst 2.11. Vom
theologischen Absolutismus zur Selbstbehauptungskultur 2.12. Gleicher Ursprung
von Kunst und Technik? 2.13. Die zweite Natur der Maschinenwelt 2.14.
Nautische Daseinsmetaphorik 2.15. Schiffbruchsmetaphorik VII
Auseinandersetzung mit Wissenschaft 1\. Welterfahrung und Bucherfahrung 2\.
Wissenschaftlicher Positivismus? 3\. Naturwissenschaftliche
Selbstüberschätzung 4\. Die verschlüsselte Welt und ihre Dekodierung 5\. Freud
und die Psychoanalyse 6\. Ist Freud ein Newton der Seele? 7\. Metaphorik eines
Naturforschers VIII Schlussbemerkungen Bibliographie Zusammenfassung der
Ergebnisse Summary of the results
dc.description.abstract
Zusammenfassung In dieser Arbeit versuche ich zu belegen, dass Hans
Blumenbergs Anthropologie primär interdisziplinär begründet ist. Dabei sehe
ich den Terminus „Anthropologie“ hier als philosophisches
Interpretationsmodell für den Menschen in allen Facetten seiner Lebensbezüge.
Blumenbergs Anthropologie beinhaltet neben seiner im Daseinsverlauf
ausgespannten Körperlichkeit das Leben des Menschen in Entwicklung, Bildung
und Ausgestaltung seiner Fähigkeiten zu handelnder Weltgestaltung. Sie umfasst
außerdem die Entfaltung der geistigen Dimensionen in Sprache, Kultur und Kunst
sowie darüber hinaus die sozialen Aspekte in den unterschiedlichsten
Bezogenheiten zum Mitmenschen. Und letztlich wird bei ihm auch die überaus
wichtige Rolle des Unbewussten als Humanparameter mit einbezogen. Seine
Analysen gründet er primär auf naturwissenschaftliche Daten und Modelle.
Leitlinie ist ihm in weiten Argumentationssträngen das stammesgeschichtliche
Gewordensein des Menschen aus Vor- und Frühformen mit ihren Adaptationen an
die Umwelt mit all ihren Bedrohungen, Beschwernissen, Gefahren und meist nur
schmalen Korridoren der Existenzsicherung. Auch die Gehirnentwicklung steht
für Blumenberg nicht unter dem Primat zur Erfassung von Wirklichkeit, sondern
unter dem zur Daseinssicherung in den Regenwäldern und Savannen der
archaischen Hominiden. Ein für ihn besonders wichtiges Motiv ist die
Ausdeutung des Menschen als des Wesens, das aus der Distanz handelt. Dem
Neugierverhalten des Menschen und seinen Implikationen für die
Selbstbehauptung in einer stets bedrohlichen Umwelt widmet er lange
Abhandlungen, in denen er sich gegen die theonomen Deutungsmodelle thematisch
absetzt. Ausführlich entfaltet Blumenberg zudem anthropologische Perspektiven
aus den Einsichten in die Astrophysik, sowohl in ihrer gesellschaftswirksamen
Entwicklungsgeschichte seit Kopernikus als auch durch ihre neuzeitlichen
Erkenntnishorizonte. Obwohl Blumenberg von der Kulturanthropologie kommt,
distanziert er sich von allen ideologiegefärbten Weltdeutungsmodellen, sieht
keinerlei „Bestimmungen“ für den Menschen, billigt ihm keinen Sonderstatus zu
und hält die von Glaubensgemeinschaften postulierten Einwirkungen von
anthropomorphen transzendenten Mächten und Wesenheiten für reine Konstrukte.
Hinter seinen physik- und biologiekonformen Deutungen entwickelt er aber
trotzdem Gedanken, die einen kulturell erstrebenswerten Umgang mit dieser
Ausgangslage anbieten. Blumenberg sieht in der Bereicherung des Menschen durch
Einsicht in die faszinierenden Gefüge naturgegebener Strukturen, die sich in
physikalischen, biologischen, psychischen, psychoanalytischen und sozialen
Feldern offenbaren, und die zudem bedeutende Gestaltungsräume durch Technik
anbieten, die entscheidenden Humanparameter, die auch ohne religiöse oder
metaphysische Konstrukte ein Leben im Hier und Jetzt erstrebenswert erscheinen
lassen. Blumenberg ist ein moderner Weltinterpret, der meint, dass durch
Einsichten in die soziobiologischen Prinzipien und die Arbeitsweise des
Unbewussten dem Menschen dennoch die Chance eröffnet ist, aus seinen dunklen,
harten Festgelegtheiten partiell auszubrechen. Diese Expansion gelingt nach
ihm leicht auf den Feldern der Technologien, die der Lebenserleichterung und
Lebensverbesserung dienen, dort, wo die Kreativität des Menschen grenzenlos
aktiv sein kann. Auf den Gebieten der Verhaltensverbesserung sind die
Spielräume jedoch mehr als bescheiden, weil Blumenberg hier das unerbittliche
Wirken archaischer Strukturen als stark limitierende Faktoren für nahezu
unveränderbar hält.
de
dc.description.abstract
Summary In my PhD project I seek to prove that the anthropology of Hans
Blumenberg is primarily interdisciplinary. In this context I use the term
“anthropology” as a philosophical model of interpretation for each of the
numerous facets of human existence and interrelations. Blumenberg’s
anthropology includes, besides the corporeal state during one’s lifespan
stretched between birth and death, human life in creating, developing and
configuring one’s abilities to actively give shape to the world surrounding
us. Further it includes the evolvement of mental dimensions in language,
culture and art and, beyond that, social competencies we exercise in
coexistence with one another. Last but not least, it includes the utterly
important role of the unconscious as a human parameter. Blumenberg based his
analysis primarily on scientific data and model calculations. As a guiding
principle he postulated the history of humanity to be a phylogenetic
phenomenon, evolving from pre-existing species through adaptation to the
environment with all its threats, difficulties, dangers and narrow passageways
of security for finding the basic means for living. As a result of these
considerations for Blumenberg, the development of the brain derives directly
from the struggle of life in tropical jungles and sub-tropical savannahs in
which the archaic hominids had to survive. Under this guideline one of the
most important motives in Blumenberg’s works is the declaration that humans
are beings who prefer to act from a distance. Blumenberg published long essays
on human curiosity and its implications for self-assertion in prevailing
hostile environments. In these works he denied what he found to be religious
misinterpretations of the topic. He extensively writes about anthropological
interpretations of achievements in astrophysics. Here he distinguishes between
the socially relevant developments from the Copernican days onward, as well as
contemporary insights. Though Blumenberg’s background is cultural
anthropology, he denies all ideological interpretations of the world, refuses
to accept any “divine purposes” for humankind, and does not grant humans any
special status in the universe. To Blumenberg the idea of a deity steering
humanity toward its destiny is a sheer construct of theological groups and
schools. However, along with interpretations based on physics and biology, he
presents certain ideas that can be seen as guidelines for culturally
acceptable use of newly gained knowledge. The crucially human parameters are
what Blumenberg detects in humanity’s enrichment means of recognizing
fascinating, naturally occurring structures as manifest in the physical,
biological, psychological and social fields. In all these disciplines
technology can even extend this fascination; and make a meaningful life in
this world desirable, even without religious and metaphysical constructs.
Blumenberg is a modern interpreter of our world, who thinks that humankind can
escape from its sombre, rigid confinement, at least partially, through
knowledge and insight into the function of the unconscious. This is easiest
when it comes to the development of technologies to make our lives more
comfortable and better, by using humans’ almost limitless creativity. When it
comes to changing our behaviour, however, the margins are far more narrow,
because Blumenberg thinks of the influence of archaic structures as very
limiting factors and describes them as practically immutable.
en
dc.format.extent
328 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::190 Neuzeitliche westliche Philosophie::193 Philosophie in Deutschland und Österreich
dc.title
Hans Blumenbergs interdisziplinär fundierte Anthropologie
dc.contributor.contact
rolfmengert@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Marianne Eusterschulte
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Holm Tetens
dc.date.accepted
2015-10-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101308-1
dc.title.translated
Hans Blumenberg's Interdisciplinary Anthropology
en
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101308
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