dc.contributor.author
Leupold, Eik
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:18:48Z
dc.date.available
2009-12-21T08:53:33.071Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6764
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10963
dc.description.abstract
Apolipoprotein E-abgeleitete Peptide mit alternativen
Palmitoylierungspositionen Das Ziel der vorangegangenen Untersuchungen war,
den Einfluss der Palmitoylierungsposition auf die Stabilität der adsorptiven
Kopplung an Liposomen und deren Einfluss auf die Sekundärstruktur der
Apolipoprotein E-abgeleiteten Peptide bei Interaktion mit der Lipid-
Doppelschicht näher zu charakterisieren. Es zeigt sich, dass alle untersuchten
dipalmitoylierten ApoE-Peptide effektiv an Liposomen binden und in der Lage
sind, eine Aufnahme dieser in Hirnendothelzellen zu vermitteln. Das N-terminal
an Position 1 dipalmitoylierte P2A2 1 zeigte optimale Eigenschaften für die
adsorptive Kopplung an Liposomen. Es zeichnet sich durch eine stabile Bindung
an POPC-Liposomen aus, die sich in einer geringen Umverteilung und einer
hohen, durch Liposomenbindung induzierten Helizität zeigt. Gleichzeitig
besitzt P2A2 1 eine moderate membranstörende Aktivität. Aufnahmeuntersuchungen
zeigten, dass die Helizität der Peptide im Gegensatz zur Stabilität der
Peptid-Liposomen-Komplexe keinen Einfluss auf die Vermittlung der zellulären
Aufnahme von Liposomen hat. In der Literatur werden vorrangig kovalente
Kopplungsstrategien zur Funktionalisierung von Liposomen beschrieben. Die
adsorptive Bindung von Peptiden an Liposomen über sogenannte Lipidanker, nach
dem Vorbild von peripheren Membranproteinen, die über Palmitoyl- oder
Myristylketten an die Plasmamembran gebunden sind, stellt eine elegante
Methode zur Funktionalisierung von Liposomen dar. Der Vorteil dieser
Kopplungsmethode liegt vor allem in der einfachen Herstellung der Peptid-
Liposomen-Komplexe. Im direkten Vergleich mit der kovalenten
Funktionalisierung von Liposomen wird die chemische Modifikation der Peptide
von der Bindung an die Liposomen-Komplexe (Kopplung an die Liposomen) in die
vorhergehende Synthese des Peptides verlagert. Eine oft als nachteilig
angeführte limitierte Stabilität der adsorptiven Komplexe gegenüber der
kovalenten Bindung ist nicht gegeben. Die kovalente Kopplung eines Peptides an
Liposomen stellt streng genommen nur die „adsorptive Bindung mittels eines
Lipidankers“ dar. Dies entspricht der hier vorgestellten adsorptiven Kopplung
durch zwei räumlich angenäherte Fettsäurereste.
Internalisierungsuntersuchungen an Endothelzellen der Blutgefäße Die
Untersuchung der Internalisierung verschiedener ApoE-Peptid-basierter
Trägersysteme hinsichtlich ihrer Aufnahmeeffizienz und möglicher
mechanistischer Differenzen erfolgte an Endothelzellen der Blutgefäße. Diese
Zellen treten als erste in Kontakt mit intravenös applizierten
Wirkstoffpräparationen und sind daher für eine Untersuchung der Bioverteilung
von besonderem Interesse. Die Fluoreszenzeigenschaften des Carboxyfluoresceins
sind stark von der Art der ApoE-Peptid-basierten Träger abhängig. Die großen
Unterschiede in den Fluoreszenzeigenschaften unterbinden die Möglichkeit eines
quantitativen Vergleichs der Aufnahmeeffizienz zwischen den unterschiedlichen
ApoE-basierten Trägerstrukturen. Für die Aufnahmeuntersuchungen musste daher
eine quantitative Charakterisierung der Internalisierung auf Vergleiche
unterschiedlicher Aufnahmebedingungen jeweils einer ApoE-Peptid-basierten
Trägerstruktur beschränkt werden. Zudem muss die Lokalisation der
Carboxyfluorescein-markierten Peptide und der mögliche Einfluss der
Umgebungsbedingungen bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet werden.
Die Ergebnisse der Aufnahmeuntersuchungen deuten auf eine komplexe Aufnahme
von ApoE-Peptid-Mizellen und ApoE-Peptid-markierten Liposomen, bei der
unterschiedliche stereospezifische und unspezifische Membrankomponenten eine
Rolle spielen. Neben dem LDLr könnte auch LRP1 als eine stereospezifische
Komponente an der Aufnahme beteiligt sein. Für beide Rezeptoren wurden bereits
Interaktionen mit ApoE-Peptiden gezeigt (Dyer et al. 1995; Croy et al. 2004).
Allerdings können auch die Polysaccharid-Ketten des HSPG begrenzt
stereoselektive Interaktionen eingehen (Brewer et al. 2002). Die Aufnahme von
kleinen Partikeln mit hoher Peptiddichte erfolgt, im Gegensatz von ApoE-
Peptid-markierten Liposomen, über Clathrin und weitgehend unabhängig von
zellulärem HSPG. Es konnten zudem Hinweise für eine Beteiligung des LDLr an
der Internalisierung sowohl von ApoE-Peptid-Mizellen als auch von ApoE-Peptid-
markierten Liposomen festgestellt werden. Aufgrund der hohen Sequenzhomologie
innerhalb der Rezeptorfamilien könnten auch verschiedene Mitglieder der LDL-
oder Scavenger-Rezeptorfamilie, für die Interaktionen mit LDL und
modifiziertem LDL beschrieben worden sind (Adachi und Tsujimoto 2006;
Pluddemann et al. 2007), an der Aufnahme der unterschiedlichen Präparationen
beteiligt sein. Nach diesen Ergebnissen wird die zelluläre Aufnahme nicht nur
durch die Aufnahme-vermittelnde Struktur sondern auch von der Art der
Trägerstruktur beeinflusst. Dabei könnte sowohl die unterschiedliche Größe der
Partikel als auch die Peptiddichte auf der Partikeloberfläche eine Rolle
spielen. Inwieweit die hier festgestellte Präferenz der ApoE-Peptid-Mizellen
bei der Aufnahme in Hirnendothelzellen für die Entwicklung von selektiven
Trägersystemen genutzt werden kann, müssen zusätzliche Experimente mit
weiteren Zelllinien zeigen. Der Vorteil einer bevorzugten Aufnahme der ApoE-
Peptid-Mizellen in Hirnendothelzellen könnte durch eine rasche lysosomale
Degradation im Anschluss an die Clathrin-vermittelte Endozytose aufgehoben
werden (Maxfield und McGraw 2004). Anwendung Apolipoprotein E-abgeleiteter
Peptide für die Diagnose von arteriosklerotischen Veränderungen
Arteriosklerose und Arteriosklerose bedingte Folgeerkrankungen stellen die
Haupttodesursache in der westlichen Welt dar (Naghavi et al. 2003). Daher ist
die Entwicklung neuer Diagnosemethoden von großer Bedeutung. Die
Magnetresonanztomographie bietet die Möglichkeit, Gewebe mit hoher Auflösung
und Kontrast nicht-invasiv und ohne den Einsatz ionisierender Strahlung
abzubilden und ist damit hervorragend für eine frühzeitige Diagnose geeignet.
Der Einsatz spezifischer Kontrastmittel wird zudem die Charakterisierung der
genauen Zusammensetzung arteriosklerotischer Plaques gestatten. Die hier
vorgestellten ApoE-Peptid-markierten PEG-Lipid-Mizellen bieten eine einfache
Herstellung und eine hohe Lagerbeständigkeit verbunden mit einer sehr guten
Signalverstärkung von arteriosklerotischen Plaques in der MRT. Die erreichte
MR-Signalverstärkung ist deutlich höher als bei Lipid-Mizellen, die mit einem
Antikörper gegen den MSR-A markiert wurden (Amirbekian et al. 2007). Die
Signalverstärkung im MRT wird demnach durch ein erfolgreiches Targeting der
Makrophagen in den arteriosklerotischen Plaques erzielt. Gegenüber
herkömmlichen unspezifischen Gd3+-basierten Kontrastmitteln (bspw. Gadovist,
Magnevist) stellt die auf dem Targeting von Makrophagen basierende spezifische
Kontrastverstärkung von arteriosklerotischen Veränderungen durch ApoE-Peptid-
markierte PEG-Lipid-Mizellen einen entscheidenden Fortschritt dar. Da die
Wahrscheinlichkeit einer Ruptur von arteriosklerotischen Plaques mit deren
Makrophagengehalt assoziiert wird (Virmani et al. 2000), stellen
Kontrastmittel, die spezifisch Makrophagen ansteuern, eine Möglichkeit dar,
die Gefährlichkeit von arteriosklerotischen Veränderungen mittels MRT zu
bestimmen. Das erfolgreiche Targeting früher arteriosklerotischer
Veränderungen bietet die Möglichkeit zur Entwicklung von effektiven
Therapeutika. Dabei könnten Zytostatika, wie bspw. Paclitaxel, als Wirkstoff
eingesetzt werden, die bereits erfolgreich an drug-eluting-stents adsorbiert
wurden und dort die Restenose verhindern (Schömig et al. 2007). Abschließend
lässt sich sagen, dass ApoE-markierte PEG-Lipid-Mizellen aufgrund ihrer
einfachen Herstellung, dem kostengünstigen Peptid-basierten Targeting, der
hohen Lagerbeständigkeit und nicht zuletzt der effektiven Signalverstärkung
von arteriosklerotischen Plaques im MRT sehr gut als Kontrastmittel geeignet
sind.
de
dc.description.abstract
Apolipoprotein E-derived peptides with alternative palmitoylation-pattern The
objective of the study was to investigate the influence of the palmitoylation-
pattern on the stability of the adsorptive peptide-liposome-complexes and the
secondary structure of the Apo E-derived peptide upon binding to the liposomal
bilayer. All dipalmitoylated Apo E-peptides bind efficiently to liposomes and
mediate their internalisation into brain endothelial cells. The N-terminal at
position 1 dipalmitoylated P2A2-1 is ideally suited for stable adsorptive
binding to POPC-liposomes. P2A2-1 has a low redistribution-rate when bound to
liposomes, a high liposome-induced helicity and a moderate membrane-disturbing
activity. No influence of the peptide-helicity on the uptake into endothelial
cells was observed. The uptake-efficiency correlated with the stability of the
peptide-liposome-complexes. So far mostly covalent strategies are described
for the functionalisation of liposomes. The adsorptive binding of peptides to
liposomes using palmitoylic residues is an elegant method, that is easily
applied. In comparison to covalent coupling of peptides to liposomes the
chemical modification of the peptide is shifted to the peptide-synthesis. The
stability of adsorptive peptide-liposome-complexes is comparable to covalent
complexes, as the two spatial closely positioned palmitoylic residues are
structurally similar to a covalently coupled lipid. Uptake-studies with
endothelial cells of the blood-vessels Endothelial cells of the blood vessels
constitute the first contact area of intravenously applied drug formulations.
To assess the transmembrane transport properties of cells lining blood
capillaries and large vessels, we compared the uptake of different ApoE-
peptide-based carrier-systems into brain capillary endothelial cells (b.End3)
and aortic endothelial cells (BAEC). The fluorescence-properties of
carboxyfluorescein are influenced considerably by the carrier-system. The
deviating fluorescence-intensities hamper the quantitative comparison of the
uptake-efficiency between different ApoE-peptide-based carrier-systems.
Therefore, the uptake-studies had to be limited to the characterisation of the
uptake-mechanism of each carrier-system individually. The results indicate
complex uptake-patterns for ApoE-peptide-micelles and ApoE-peptide-tagged
liposomes. Stereo-specific as well as –unspecific components seem to be
involved. Stereo-specific components could be the LDLr or LRP1. For both
receptors interactions with ApoE-derived peptides were previously shown (Dyer
et al. 1995; Croy et al. 2004). However, the polysaccharide-chains of the
HSPG-network can form stereo-specific interactions to a minor degree, too
(Brewer et al. 2002). The endocytotic internalisation of small ApoE-peptide-
micelles with a high peptide-density on their surface is mediated by clathrin
and is independent of HSPG. In contrast, liposomes tagged with ApoE-peptides
are internalised by a clathrin- and caveolin-independent endocytosys. The LDLr
is involved in the uptake of both, ApoE-peptide-micelles and ApoE-peptide-
tagged liposomes. Considering the differing endocytotic mechanisms by which
these particles are internalised, this seems to be unlikely. However, because
of the high sequence-homology in the LDLr-family, different receptors might be
targeted. These results show, that the uptake-mechanism is not only determined
by the uptake-mediating ligand, but is also influenced by the carrier-type.
Important factors are the size of the carrier as well as the peptide-density
on the particle-surface. The efficient internalisation of ApoE-peptide-
micelles into brain-capillary endothelial cells but low uptake into
endothelial cells of large vessels may provide a basis for the development of
more site-specific carrier systems. Further research needs to be done in this
field. However, endosomes formed after clathrin-mediated endocytosis
eventually fuse with lysosomes where degradation of the internalised material
occurs (Maxfield und McGraw 2004). Hence, the advantage of site specificity is
likely opposed by a rather unfavorable intracellular fate of the peptide
micelles. Application of ApoE-derived peptides for the diagnosis of
atherosclerosis Atherosclerosis and atherosclerosis-induced secondary
disorders are the leading cause of death in the industrialized countries
(Naghavi et al. 2003). Therefore, the importance of the development of
accurate and sensitive diagnostic methods for this disease can not be
underestimated. Due to the ability of MRI to visualize soft tissue with high
resolution and contrast it is highly suitable for the non-invasive and timely
diagnosis of atherosclerosis. The application of specific contrast-agents will
permit the characterisation of plaque composition. ApoE-peptide-tagged PEG-
lipid-micelles target macrophages in the atherosclerotic plaques. The
advantages are an easy synthesis, a long shelf-life and a high contrast-
enhancement of atherosclerotic plaques in MRI. The signal-enhancement is
higher than that of anti-MSR-A antibody-tagged lipid-micelles (Amirbekian et
al. 2007). Compared to standard Gd3+-based contrast-agents (e.g. Gadovist,
Magnevist), signal-enhancement of atherosclerotic plaques in MRI by the
targeting of macrophages constitutes an pronounced improvement. The stability
of atherosclerotic plaques is correlated with its macrophage-density (Virmani
et al. 2000) and thus the probability of plaque-rupture can be estimated by
MRI. The successful targeting of early atherosclerotic plaques provides the
chance for an effective therapy. The application of statines, e.g. paclitaxel,
as used in drug-eluting-stents, may prevent the development of advanced
plaques (Schömig et al. 2007). ApoE-peptide-tagged PEG-lipid-micelles
containing Gd3+ are promising new contrast-agents that are excellently suited
for the improved MRI based diagnosis of atherosclerosis.
en
dc.format.extent
VI, 116 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
apolipoprotein E
dc.subject
artherosclerosis
dc.subject
endothelial cells
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::572 Biochemie
dc.title
Apolipoprotein E-Peptid-modifizierte Wirkstoffträgersysteme
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Schäfer-Korting
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Bienert
dc.date.accepted
2009-12-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014792-1
dc.title.subtitle
Untersuchungen zur Aufnahme in Endothelzellen und Makrophagen
dc.title.translated
Apolipoprotein E-peptide-modified carriersystems
en
dc.title.translatedsubtitle
investigation of the uptake in endothelial cells and macrophages
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
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FUDISS_thesis_000000014792
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