dc.contributor.author
Steinert, Clemens
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:18:25Z
dc.date.available
2010-11-18T09:31:16.577Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6755
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10954
dc.description.abstract
Es ist seit längerem bekannt, dass Umweltfaktoren die pränatale Entwicklung
eines Individuums nachhaltig beeinflüssen können. Sofern diese Beeinflussung
eine Störung der Organogenese oder wichtiger Regelkreise zur Folge hat ist
anzunehmen, dass sie auch hinsichtlich der Vulnerabilität für bestimmte
Krankeiten wirksam sein könnte. Da sich psychoemotionales Stresserleben auf
eine ganze Reihe von physiologischen Prozessen in einem Organismus auswirken
kann, liegt die Annahme nahe, dass auch Stresserleben während der
Schwangerschaft auf die Entwicklung der Nachkommen einen anhaltenden Einfluss
ausüben könnte. Im Verlauf der Schwangerschaft finden im mütterlichen
Organismus eine Reihe von Anpassungsprozessen statt, deren planmäßiger Ablauf
eine möglichst optimale Versorgung und Entwicklung des Foetus gewährleisten
soll. Im Uterusgewebe kommt dem Immunsystem im Rahmen dieser Adaptation eine
entscheidende Rolle zu. Im Zusammenspiel mit endokrinen Faktoren ist es die
Interaktion zwischen fetalen Throphoblastzellen und mütterlichen Immunzellen,
die dafür Sorge trägt, dass sich notwendige Strukturen etablieren können, die
das Überleben des Keims sichern. Im Mausmodell konnte bereits gezeigt werden,
dass Schallstress in der späten Schwangerschaft zu Veränderungen
immunologischer und hormoneller Parameter bei den Nachkommen führte. Welche
Mechanismen auf Seiten der schwangeren Versuchstiere allerdings im einzelnen
für die beobachteten Veränderungen bei ihren Nachkommen verantwortlich zu
machen sind, ist bislang nur in Ansätzen verstanden. In der vorliegenden
Arbeit, die an die oben genannten Studien anschließt, wurde untersucht,
inwiefern sich eine Stressbehandlung in der späten Schwangerschaft auf die
Frequenz von T-Zellen, NK-Zellen und Dendritischen Zellen, im Uterus, im Blut
und in den inguinalen Lymphknoten der trächtigen Tiere auswirkt. Darüber
hinaus wurde an Hand der Expression von Cortikoliberin im Gehirn der
trächtigen Tiere und der Corticosteron- und Progesteron-Konzentration im Serum
der Muttertiere und in der Amnionflüssigkeit untersucht, ob sich die
Stressexposition auch auf wichtige hormonelle Regelkreise auswirkt. Dazu
wurden in zwei unterschiedlichen Experimenten einmal BALB/c Mäuse syngen
verpaart und einmal weibliche BALB/c Mäuse mit DBA/2J Männchen allogen
verpaart und die schwangeren Tiere an Tag 12,5 und 14,5 der Schwangerschaft
einer Schallstressexposition unterzogen. An Gestationstag 16,5 wurden die
Versuchstiere getötet und die für die Untersuchungen benötigten Organe
entnommen. Die Ergebnisse der Untersuchungen belegen eindeutig, dass die
Stressbehandlung in der späten Schwangerschaft einen Einfluss auf das
immunologische Gleichgewicht an der fetomaternalen Schnittstelle ausübt.
Mittels durchflusszytometrischer Analyse konnte eine höhere Anzahl CD49b+
Zellen und CD3+/CD49b+ Zellen im Blut und im Uterusgewebe der gestressten
Tiere nachgewiesen werden. Darüber hinaus konnte im Blut der syngen verpaarten
Tieren bei der Stressgruppe eine signifikant kleinere Zahl von CCR5+ Zellen
und CCR7+Zellen gemessen werden. Die Frequenz der CD4+ Zellen und der CD11+
Zellen wurde durch die Stressbehandlung hingegen nicht signifikant
beeinflusst. Die Bestimmung der Progesteron-Konzentration mit Hilfe eines
Radioimmunoassays ergab eine signifikant geringere Serumkonzentration bei den
gestressten Tieren verglichen mit den Kontrolltieren. Bezogen auf die
Konzentration von Corticosteron konnte jedoch kein solcher Unterschied
festgestellt werden. Auch hinsichtlich der Expression von Cortikoliberin im
Gehirn der trächtigen Tiere war kein Unterschied zwischen beiden Gruppen
feststellbar . In Anbetracht der herausragenden Rolle, die das Immunsystem und
die hormonelle Regulation im Rahmen der Adaptation des mütterlichen Organismus
an eine Schwangerschaft einnimmt, können die beobachteten Veränderungen als
Ausdruck von Mechanismen verstanden werden, die an einer durch Stress
bedingten veränderten fetalen Entwicklung beteiligt sind und die betroffenen
Tiere im weiteren Leben möglicherweise anfälliger für die Herausbildung
bestimmter Krankheiten machen.
de
dc.description.abstract
Objective: The incidence of chronic diseases such as inflammatory bowel
diseases, diabetes mellitus or asthma has been continuously increasing over
the past 5 decades. Prenatal factors have been hypothesized to account for the
increased incidence of these diseases, since a genetic predisposition does not
suffice to explain such incidence. A wealth of environmental challenges may
affect the maturation of the fetus, causing permanent developmental changes of
the offspring. The aim of this study was to identify if exposure to stress
challenge during late gestation in syn- and allogeneic mating combinations
compromises the immune equilibrium at the feto-maternal interface, affects the
maternal endocrine hemostasis and/or alters the expression of the stress-
related corticotrophin releasing hormone (CRH) mRNA in the maternal
Paraventricular nucleus (PVN) of the hypothalamus and the central nucleus of
the amygdala (CNA). Design & Method: Experiments were performed in BABL/c x
BALB/c and DBA/2J-mated BALB/c female mice, pregnant mice were exposed to
stress challenge (sound) on gestation day (gd) 12.5 and 14.5, analyses were
performed on gd 16.5. The distribution of immune cells in decidual tissue was
analysed by flow cytometry. Levels of progesterone were evaluated using RIA.
The CRH mRNA expression was quantified upon in situ hybridisation by the
number of CRH mRNA positive cells and the silver grain area per cell using a
computer-aided image analysis system. Groups were compared with the Student’s
t test. Significance was set at p < 0.05. Results: No differences of total
number of implantations could be found between control and stressed mice. We
observed an increased frequency of CD3+CD49b+ and CD49b+ cells in the uterine
tissue and a decreased number of CCR5+ and CCR7+ cells in the blood of the
stressed animals. Further, levels of progesterone in serum were significantly
decreased upon stress challenge. The expression of CRH mRNA in the analysed
brain areas was not affected by the stress intervention. Conclusion: These
data suggest that a stress-triggered uterine disequilibrium, accompanied by
insufficient progesterone levels, may impair placental function or directly
harm the developing fetus, hereby causing irreversible changes rendering the
offspring more susceptible to develop diseases in later life.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
progesteroneT-cells
dc.subject
nucleus paraventricularis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss von Schallstress in der späten Schwangerschaft auf hormonelle und
immunologische Faktoren im Mausmodell
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. P. Arck
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. habil. U. Markert
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. rer. nat. H. Fliege
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000019734-1
dc.title.translated
The effect of sound-stress challenge during late murine gestation on the
endocrine-immune equilibrium in mice
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000019734
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008523
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access