Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, bestimmte Verhaltensauffälligkeiten bzw. psychische Verfassungen von Kindern zu beschreiben und zu analysieren, soll der Begriff Nihilismus der Pädagogik verfügbar gemacht werden. Die Ausgangsthese ist, dass Nihilismus sich als ein Prozess in der Sprache vollzieht und sich zugleich auf die Sprache wie auch auf die Wahrnehmung auf eine bestimmte Weise auswirkt. Zunächst werden nihilistische Phänomene in der Literatur dargelegt, deren Gesetze und deren Einfluss auf die menschliche Existenz anhand der strukturalen Psychoanalyse Jacques Lacans und mit Bezug auf die Phänomenologie Maurice Merleau-Pontys untersucht und detailliert werden. Das damit gewonnene analytische Instrumentarium wird dann auf empirische Beispiele kindlicher Verhaltensauffälligkeiten angewendet.
Deviant behaviour of children is analysed by referring to concepts of nihilism on one hand, and on to the psychoanalytical and structuralist approach of Jacques Lacan and the phenomenological approach of Maurice Merleau-Ponty on the other hand. Reading the diverse forms of nihilism as a phenomenon of textuality, the influences of these nihilisms on language and perception can be worked out.