dc.contributor.author
Lang, Undine E. A.
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:10:19Z
dc.date.available
2005-08-14T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6672
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10871
dc.description
Titelseite und Inhalt
Veröffentlichungen zum Thema der vorliegenden Habilitationsschrift
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Danksagung
Anhang Originalarbeiten
A:1 Subchronic treatment with lithium increases nerve growth factor content in
distinct brain regions of adult rats
A:2 Nerve Growth Factor and smoking
A:3 BDNF serum concentrations in healthy humans are associated with
depression-related personality traits
A:4 Nerve growth factor response to excitotoxic lesion of the cholinergic
basal forebrain is slightly impaired in aged rats
A:5 Basal plasma levels and reactivity of Nerve Growth Factor (NGF) and brain-
derived neurotrophic factor (BNDF) to standardized acute exercise in multiple
sclerosis and controls
A:6 Nerve Growth Factor serum concentrations in healthy volunteers
A:7 Emotional instability but intact spatial cognition in adenosine receptor 1
knock out mice
A:8 Effects of different kinds of acute stress on nerve growth factor content
in rat brain
A:9 No nerve growth factor response to treatment with memantine in adult rats
Synopsis
dc.description.abstract
Neurotrophine erhalten die neuronale Plastizität beim Erwachsenen, regulieren
die synaptische Aktivität und Neurotransmittersynthese und sind für die
Regeneration von Neuronen unerlässlich. Neurone, die nicht die erforderliche
Menge an Neurotrophinen bilden können, sterben den so genannten programmierten
Zelltod. Die Neurotrophinhypothese postuliert, dass repetitive neuronale
Aktivität die Expression, Sekretion und Aktivität der Neurotrophine an der
Synapse verändert und somit die synaptische Transmission und Konnektivität
steuern kann. Eine pathologische Veränderung von Neurotrophinen oder ihren
Rezeptoren könnte somit zu neuronaler Fehlentwicklung, Dyskonnektivität und
Problemen bei der Aussprossung der Neurone, die von Neurotrophinen gesteuert
werden, führen, und damit zu einer verschlechterten neuronalen Plastizität.
Neurotrophine, wie NGF oder BDNF werden von peripheren und zentralen
Neuronenpopulationen, aber auch von immunkompetenten Zellen zum Wachstum, zur
Differenzierung, zum Funktionserhalt und zum Überleben benötigt und teilweise
auch von diesen unterschiedlichen Zellen selbst synthetisiert, gespeichert und
ausgeschüttet. Ein Übertritt der Neurotrophine über die Bluthirnschranke
erscheint zunehmend denkbar, weswegen diese Proteine neben Hormonen wie
corticotropin-releasing hormone (CRH), Corticotropin und Cortisol zu den
Bindegliedern zwischen äußeren Stressoren einerseits und endokrinen,
immunologischen und psychischen Reaktionen andererseits zählen könnten. Frühe
und insbesondere chronische Stressoren in der Entwicklung des Gehirns, die
nach neuesten neurobiologischen Forschungsansätzen als Auslöser
psychiatrischer Erkrankungen gesehen werden, könnten über
Neurotrophinveränderungen zu gestörter neuronaler Konnektivität, und damit zu
emotionalen, kognitiven und intentionalen Defiziten im Erwachsenenalter
führen. Diese Hypothese bestätigen neueste Befunde, die zeigen, dass bei
psychiatrischen Erkrankungen insbesondere neurodegenerative Veränderungen wie
Zellverlust, Einschränkung der Plastizität oder neuronale Atrophie auftreten,
die auf Störungen in der Entwicklung des Gehirns zurückzuführen sind. Um die
Hypothese einer Beteiligung von Neurotrophinen bei psychiatrischen
Erkrankungen zu erhärten und diese Proteine idealerweise für eine
psychopharmakologische Intervention erschließen zu können, gibt es
unterschiedliche Möglichkeiten der Beweisführung: Veränderungen von
Serumkonzentrationen der Neurotrophine wurden bei den meisten psychiatrischen
Erkrankungen gefunden, hier ist die zentrale Hypothese, dass Konzentrationen
von Neurotrophinen im Serum auch die Syntheseleistung des Gehirns und damit
die zentrale Neurotransmission reflektieren könnten. Allerdings ist es sicher
verfrüht, aus ersten Befunden erhöhter Konzentrationen von Neurotrophinen im
Serum auf günstige Effekte im Gehirn zu schließen. Schließlich sind die
Quellen peripherer Neurotrophinproduktion weitgehend unerschlossen, und
entsprechend könnten Veränderungen von Konzentrationen der Neurotrophine im
Serum bei psychiatrischen Erkrankungen auch auf Epiphänomenen beruhen.
Außerdem bleibt hier die Frage offen, ob Veränderungen von
Neurotrophinkonzentrationen im Serum als primär-kausal oder sekundär-reaktiv
angesehen werden können. Tierversuche zeigen eine zentrale Regulation von
Neurotrophinen durch verschiedene psychopharmakologischen Behandlungen sowie
Veränderungen der Neurotrophinkonzentrationen in diversen Hirnregionen bei
Tiermodellen psychiatrischer Erkrankungen. Ob diese Erhöhung von
Neurotrophinen beim Tier durch psychopharmakologische Behandlungen auf eine
verbesserte Plastizität, kognitive Leistungsfähigkeit oder verminderte
Depressivität schließen lassen, und diese Befunde zudem auf den Menschen
übertragbar sind, bleibt sicher in klinischen Studien zu überprüfen.
Genetische Assoziationsstudien konnten Neurotrophinpolymorphismen mit
bestimmten psychiatrischen Krankheitsbildern verknüpfen. In diesen Studien
wurde gezeigt, dass Neurotrophinpolymorphismen Untergruppen von Probanden
erklären, die auf bestimmte Psychopharmaka respondieren (Schizophrenie) oder
eine erhöhte Vulnerabilität für eine bestimmte Erkrankung aufweisen
(Depression). Zusammenfassend bilden Neurotrophine einen hochrelevanten
Beitrag zur Beantwortung der Frage nach pathogenetischen Grundlagen
psychiatrischer Erkrankungen und der Wirkungsweise psychopharmakologischer
Therapien.
de
dc.description.abstract
Neurotrophins obtain neuronal plasticity in adults, regulate synaptic activity
and synthesis of neurotransmitters and are essential for regeneration
processes in neuronal populations. Neurons, which are unable to produce an
essential amount of neurotrophins die the so-called programmed cell death. The
neurotrophin hypothesis postulates that repetitive neuronal activity changes
secretion and activity of neurotrophins on the synapse and thereby drives
synaptic transmission and connectivity. Pathologic changes of neurotrophins or
their receptors might therefore lead to neuronal maldevelopment,
dysconnectivity and problems with sprouting of neurons and result in
deterioration of neuronal plasticity. Peripheral and central neuronal
populations but also immunocompetent cells synthesize store and release
neurotrophins like NGF or BDNF to save survival, differentiation, growth and
functioning. Beside corticotropine or corticotropine-releasing hormone
neurotrophins have been discussed to act as link between external stressors at
one hand and endocrinological, immunological and psychological stressors at
the other hand. Early or especially chronic stressors in brain development,
which have been postulated as triggers of neuropsychiatric disorders could
lead to disturbances of neuronal connectivity via neurotrophin changes and
therefore cause deficits in emotional, cognitive and intentional problems in
adults. This hypothesis has been confirmed by recent findings showing neuronal
cell loss, neurodegenerative changes and neuronal atrophy in psychiatric
disorders. To develop a hypothesis of an involvement of neurotrophins in
psychiatric disorders and ideally let neurotrophins take part in
pharmacological intervention strategies several argumentations exist: 1\.
Changes of serum concentrations of neurotrophins have been found in most of
our psychiatric disorders and therefore might represent a disturbed synthesis
of neurotrophins also in central parts of the brain, although the question
remains open whether changes of neurotrophin serum concentrations are primary-
causal or secondary reactive events. 2\. Animal studies show central
regulatuon changes of neurotrophins after several psychopharmacological
treatment strategies and changes of neurotrophin protein concentrations in
animal models of psychiatric disorders. If this increase suggests also
improved neuronal plasticity, cognitive performance or decreased depressive
symptoms and if these findings are transferable to the situation in humans
remains to be elucidated in clinical studies. Genetic association studies have
shown neurotrophin polymorphisms being involved in several psychiatric
disorders. These studies suggest a role of neurotrophin polymorphisms in
subgroups of patients responding to psychopharmacological treatment strategies
(schizophrenia) or an increased vulnerability to develop a special psychiatric
disease (depression). In conclusion neurotrophins contribute in a highly
relevant way to answering questions about pathogenetic basis of psychiatric
disorders and mode of action of psychopharmacological treatment strategies.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Neurotrophine und ihr Beitrag zur Pathophysiologie psychiatrischer
Erkrankungen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Rainer Hellweg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. F.A. Henn
dc.date.accepted
2005-01-17
dc.date.embargoEnd
2005-08-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2005002270
dc.title.translated
Role of neurotrophins in the pathophysiology of psychiatric disorders
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001719
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http://www.diss.fu-berlin.de/2005/227/
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open access