Die Studie Berlin - Bühne des Wandels ist ein Bericht. Basierend auf Clifford Geerts Ansatz der "Dichten Beschreibung" und Karl Poppers Ansatz von der "Offenen Gesellschaft" modernisiert sie die Form des klassischen Reiseberichts und wendet ihn auf die deutsche Hauptstadt Berlin an. Ziel ist die ganzheitliche Betrachtung einer Stadt von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Es geht darum, die verschiedenen Bereiche - Naturraum, Stadtraum (Architektur und Stadtplanung), Bevölkerung, Schlüsselstellen der Geschichte und aktuelle Problemfelder der Gegenwart (Kultur, Wirtschaft, Politik) - empirisch zu analysieren und zu einem Gesamtbild zu integrieren, um einen Überblick über die aktuelle Lage zu gewinnen. Die Anlayse basiert auf der Annahme: Berlin ist eine politische Stadt. Diese in mehreren Schritten belegte These erklärt die Besonderheit der Stadt. Wie die Untersuchung zeigt, gilt dies nicht nur für das 20. Jahrhundert. Von Beginn an wird Berlin von verschiedenen Kräften als Gegenstand und Plattform für ihre Politik genutzt. Im Unterschied zu anderen Städten gelingt es dabei keiner dieser Kräfte sich dauerhaft als allein domienierend zu etablieren. Bemerkenswert ist ferner, dass sich Berlin mehrfach als handelndes Subjekt profieliert, mit einer wir über die Region hinaus reichenden Prägekraft. Als Ertrag bietet die Studie: \- methodisch ein Instrument zur ganzheitlichen Stadtbeschreibung (und eine neue Anwendung und Weiterentwicklung der "Dichten Beschreibung" von Geertz), die es erlaubt unübersichtliche Alltagsbeobachtungen zu sortieren und zu bewerten. \- inhaltlich zeigt sie, dass Berlins verwirrende Gegenwart Entwicklungen (Parallelgesellschaften, Schattenwirtschaft) und Potenziale (Plattformfunktion, Lage in Nordosteuropa), die weder angemessen erkannt und analysiert, noch ansatzweise genutzt werden.
The study entitled Berlin - Showplace of change is a report. Based on Clifford Gaertz approach of "dense description" and Karl Popper's of the "open society", it modernizes the classic travelogue form and applies it to the German capital of Berlin. The goal is the holistic observation of a city from its founding to the present day. The objective is to empirically analyse the different realms - nature space, urban space (architecture and urban planning), population, key historical locations and current problem areas (culture, economy, politics) - and to integrate these into an overall picture in order to gain an overview of the current situation. The analysis is based upon the assumption that: Berlin is a political city. This thesis, proven in several steps, explains the special character of the city. The examination shows that this applies not only to the 20th century. From the very beginning Berlin was used as object and platform for the politics of various forces. In contrast to other cities, none of these forces has been able to establish itself in an enduring position of exclusive dominance. It is also worthy of note that Berlin has often distinguished itself as an acting subject with influence extending well beyond the region. This study offers: \- a methodical instrument for a holistic description of the city (and a new application and further development of the "dense description" of Geertz), which makes it possible to sort and evaluate a myriad of everyday observations. \- to show in its content that Berlin's confusing present, developments (parallel societies, black economy) and potentials (platform function, position in northeast Europe) have been neither adequately recognized and analysed nor to any meaningful extent exploited.