dc.contributor.author
Kostelnik, Katja
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:56:33Z
dc.date.available
2011-02-21T10:25:44.197Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6536
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10735
dc.description.abstract
Die Tiermedizin, früher ein von Männern dominiertes Berufsfeld, hat in den
letzten 15 Jahren einen bedeutenden Anstieg an weiblichen Studienanfängern
erfahren. Heute sind über 85 % der Tiermedizinstudierenden Frauen.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der Absolventen/innen, die sich für eine Karriere
in der Nutztiermedizin entscheiden. Immer mehr Praktiker, vor allem in
ländlichen Gegenden, beklagen den Mangel an tierärztlichem Nachwuchs. Sowohl
die Feminisierung als auch der Nutztierärztemangel stellen ein international
auftretendes Phänomen dar. Unter Tierärzten und in der Fachliteratur wird
lebhaft diskutiert, ob zwischen diesen beiden Trends ein Zusammenhang besteht.
Vor allem in Australien, Kanada und den USA wurden bereits umfangreiche
Untersuchungen durchgeführt. In Deutschland gab es bisher keine
aussagekräftigen Daten aus wissenschaftlichen Erhebungen zu dieser Thematik.
Als mögliche Ursache wird, neben dem gestiegenen Frauenanteil unter den
Studierenden, vor allem das schlechte Image der Nutztierpraxis diskutiert.
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es herauszufinden, ob männliche und
weibliche Studierende die Wahl für ein Tätigkeitsfeld nach dem Studium
aufgrund unterschiedlicher Motivationen und Interessen treffen, wie die
Vorlieben und Vorstellungen der Studierenden in Bezug auf ihr späteres
Berufsleben aussehen und ob es Abweichungen zwischen den Vorstellungen der
Studierenden und dem Berufsalltag von Assistenztierärzten/innen gibt. Um diese
Fragen zu klären, habe ich eine schriftliche Befragung unter 1.498
Studierenden des ersten und neunten Semesters an den fünf deutschen
tiermedizinischen Ausbildungsstätten durchgeführt (Rücklaufquote 80,3 %). Um
den Abgleich zwischen den Vorstellungen der Studierenden und dem Berufsalltag
von Assistenztierärzten/innen vornehmen zu können, habe ich darüber hinaus in
einer zweiten Untersuchung 810 Assistenztierärzten/innen in ganz Deutschland
befragt, die bereits über mehrjährige Berufserfahrung verfügten und in den
Jahren 2004/2005 ihre Approbation erhalten hatten (Rücklaufquote 54,8 %). Die
gewonnenen Daten zeigen, dass männliche Studierende (23,4 %) eher zu einer
Karriere in der Nutztiermedizin tendieren als weibliche (12,0 %). Außerdem
entschieden sich Studierende aus einer ländlichen Gegend mit einer höheren
Wahrscheinlichkeit für die Nutztierpraxis (55,6 %), als Studierende mit einem
städtischen Hintergrund (18,1 %). Darüber hinaus weisen die Ergebnisse auf
einen starken speziesspezifischen Zusammenhang zwischen den Vorlieben der
Studierenden hinsichtlich eines Tätigkeitsfeldes und der Art der Tiere, die
sie oder ihre Familien hielten, hin. Studierende, die ausschließlich
Kleintiere hielten, zeigten ein starkes Interesse an der Kleintierpraxis
(erwartete Häufigkeit 130,9, tatsächliche Häufigkeit 172). Hingegen
bevorzugten Studierende, die Nutztiere ausschließlich oder zusammen mit
Pferden und/oder Kleintieren hielten, eine Tätigkeit in der Nutztierpraxis
(erwartete Häufigkeit 12,5, tatsächliche Häufigkeit 26). In Hinblick auf das
Berufsbild ergaben sich die größten Unterschiede zwischen den Vorstellungen
der Studierenden und den Angaben der Assistenztierärzte/innen bei der
Beurteilung der Arbeitszeiten und der Verdienstmöglichkeiten. Während etwa
gleich viele Studierende der Aussage zustimmten, gute Verdienstmöglichkeiten
in der Kleintier- (45,6 %) bzw. der Nutztierpraxis zu haben (42,0 %), stimmten
dem nur 16,0 % der Assistenztierärzte/innen aus dem Kleintierbereich, hingegen
39,7 % aus dem Nutztierbereich, zu. Weitestgehende Übereinstimmungen zwischen
den beiden Gruppen gab es unter anderem bei der Aussage, dass die Arbeit in
der Nutztierpraxis hart, körperlich anstrengend und schmutzig sei. Die
Ergebnisse der Untersuchungen deuten an, dass für die Wahl des Tätigkeitsfel-
des im Anschluss an das Studium die Herkunft, die gehaltenen Haustiere und das
Geschlecht wichtige Einflussfaktoren darstellen. Darüber hinaus hat sich
gezeigt, dass die Vorstellungen der Studierenden über die Nutztierpraxis in
großen Teilen mit dem Berufsalltag der Assistenztierärzte/innen
übereinstimmen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass es die bestehenden
Praxisstrukturen in der Nutztierpraxis sind, die eine Karriere in diesem
Bereich unattraktiv für den tierärztlichen Nachwuchs machen.
de
dc.description.abstract
Over the past 15 years, veterinary medicine, previously a male-dominated
profession has experienced a significant increase in the number of women
applying for veteri-nary colleges. Today approximately 85% of veterinary
students are female. Parallel to this development, there has been a decline in
the number of graduates entering food supply veterinary medicine careers. More
and more food animal veterinarians, foremost in rural areas, are complaining
about their problems in recruiting young professionals for their practice.
Feminization as well as the shortage of food animal veterinarians is an
international phenomenon. In veterinary practice and scientific literature it
has been discussed if these two trends are related. Mainly in Australia,
Canada and the USA extensive research has been conducted about this subject.
In Germany there is a significant lack of scientific data about this topic. In
addition to the feminization as possible cause for the shortage of food animal
veterinarians, the poor image of food animal practice has been discussed. The
objective of this study was to investigate if female veterinary students make
their career choices based on different influences and interests compared to
male stu-dents, to identify the demands and prospects of today’s students
concerning their professional career and if there are deviations between the
students’ prospects and the daily work routine of young professionals. To
determine these factors and their influence, I conducted a survey in 2007/2008
amongst 1.498 first- and fifth-year stu-dents, including all German veterinary
faculties (response rate 80,3%). To compare the prospects of the students with
the work routine of professionals I conducted a second survey amongst 810
young professionals from all over Germany (response rate 54,8%). The collected
data showed that male students were more likely to favour a career in food
animal practice (23,4%) than female students (12,0%). Students from rural ar-
eas were more often committed to food animal practice (55,6%) than students
with urban background (18,1%). Moreover, analyses revealed strong species-
specific associations between students´ employment preferences and the kinds
of animals they or their families had owned or kept. Students who had owned
exclusively com-panion animals displayed a strong bias toward employment in
small animal practice (expected frequency 130,9, observed frequency 172).
However, students who had owned food animals exclusively or together with
horses and/or small animals showed an increased preference for food animal
practice (expected frequency 12,5, observed frequency 26). Major differences
concerning the students’ occupational image and the work routine of young
professionals were evident regarding working hours and potential earnings. An
equal number of students agreed with the statement that in small animal
(45,6%) and food animal (42,0%) practice the earnings were good, whereas only
16,0% of the small animal veterinarians and 39,7% of the food animal
veterinarians agreed to that statement. Among other things, strong accordance
between the two groups has been found concerning the statement that work in
food animal practice would be hard, physically demanding, and dirty. The
findings indicate that the factors background (rural or urban), gender and
kept animals have influence on the choice of a career path after veterinary
college. Fur-thermore the findings point out that the prospects of veterinary
students for the most part concur with the vocational reality of food animal
practitioners. This indicates that existing structures in food animal practice
are unattractive for young veterinarians.
en
dc.format.extent
III, 72 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
veterinary profession
dc.subject
veterinary education
dc.subject
large animal practice
dc.subject
job specification
dc.subject
gender relations
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Der Mangel an tierärztlichem Nachwuchs in der Nutztiermedizin
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Johanna Plendl
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Fries
dc.date.accepted
2010-11-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021344-8
dc.title.translated
Shortage of Food Supply Veterinarians
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021344
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009097
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access