dc.contributor.author
Köster, Luisa-Sophie
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:43:18Z
dc.date.available
2010-07-06T07:36:21.835Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6355
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10554
dc.description.abstract
Einleitung Die Panikstörung wird durch das wiederholte Auftreten anfallartiger
Angstzustände charakterisiert. Während der Panikattacke erleben die Patienten
emotionalen Stress und große Angst. Bisher untersuchten nur wenige Studien das
Stresshormonsystem bei situativ getriggerten oder spontanen Panikattacken
(Bandelow et al., 2000a; Cameron et al., 1987 und Woods et al., 1987). Cameron
und Woods konnten keine signifikante Kortisolsausschüttung während der
Panikattacken zeigen, Bandelow hingegen beschrieb einen positiven
Kortisolbefund. Die Ergebnisse fielen demnach unterschiedlich aus, zudem
liegen keine Studienergebnisse vor, wie sich ACTH in einer nicht-chemisch
induzierten Panikattacke verhält. Daher untersuchte diese Studie, ob die
subjektiv empfundene Angst während situativ induzierten Panikattacken von
einer Aktivierung des Stresshormonsystems mit Anstieg von Kortisol und ACTH im
Blutplasma begleitet ist. Weiterhin sollte geklärt werden, ob es einen
korrelativen Zusammenhang zwischen Angst und der Ausschüttung von
Stresshormonen im Blut gibt. Gleichzeitig sollte die Wirksamkeit der an der
Charité etablierten 4-wöchigen kognitiven Verhaltenstherapie evaluiert werden.
Methoden Untersucht wurden 12 Patienten beiderlei Geschlechts (m/w 1:3) mit
der Diagnose einer Panikstörung mit Agoraphobie. Anhand des CGI (Clinical
Global Inventory) wurde vor Therapiebeginn der Schweregrad der Erkrankung
bestimmt: 5 Patienten wurden als „moderat krank“, 5 Patienten als „deutlich
krank“ und 2 Patienten als „schwer krank“ eingeschätzt. Das mittlere Alter
betrug 36 Jahre. Im Rahmen der Gruppentherapie nahmen die Patienten in drei
aufeinanderfolgenden Wochen (je 1x pro Woche) an einem individuellen,
begleiteten Expositionstraining teil. Die Exposition mit agoraphobischen
Situationen wurde genutzt, um Panikattacken situativ zu induzieren. Über eine
Venenverweilkanüle wurde bei 10 der 12 Patienten vor, während und nach dem
Expositionstraining Blut entnommen. Aus den Proben wurde anschließend Kortisol
und ACTH bestimmt. Ergebnisse Die Patienten hatten schon vor Beginn der
Expositionstherapie Erwartungsängste, die Ängste stiegen bei Konfrontation mit
der agoraphobischen Situation deutlich an. Ein signifikanter Anstieg von
Stresshormonen während der Expositionstherapie (verglichen mit Baseline-
werten) konnte aber nicht gezeigt werden. Es zeigte sich, dass die
Ausschüttung von ACTH während des Expositionstrainings – gemessen als Fläche
unter der Kurve (AUC) – positiv mit den erhöhten Angstwerten korrelierte. Die
Analyse erfolgte unter Kontrolle des Baseline-CGI. Die Kortisolausschüttung
zeigte sich hingegen unabhängig von der gleichzeitig gemessenen subjektiven
Angst. Die kognitive Verhaltenstherapie erwies sich als wirksam, der
Therapieeffekt blieb auch 5 Monate nach Ende der Therapie bestehen. Diskussion
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass ACTH bei situativ induzierten
Panikattacken stärker involviert ist als Kortisol. Der ausgebliebene Anstieg
von Stresshormonen während der Panikattacke könnte durch eine spezifische
Veränderung in der Stresshormonregulation bedingt sein, die verhindert, dass
Patienten mit einer Panikstörung auf einen psychologischen Stressor adäquat
mit einer Aktivierung der HPA-Achse reagieren können. Möglicherweise waren
aber auch die Baselinewerte entsprechend der Erwartungsangst erhöht und haben
so eine weitere Stresshormonauslenkung verhindert. Weitere Untersuchungen mit
gesunden Kontrollen sind daher nötig, um die Ergebnisse besser interpretieren
zu können.
de
dc.description.abstract
Objective: Data on the status of stress hormones during nonpharmacologically
induced panic attacks have been inconsistent. This study examined if
situationally induced panic attacks are accompanied by an increase of Plasma
Cortisol and/or Plasma ACTH. Method: Within cognitive-behavioural therapy, 10
agoraphobic patients underwent 3 exposure training sessions to their
individual phobic situations. Blood samples were taken at 7 time points
before, during and up to 1h after exposure. Results: Mostly, fear ratings were
already elevated before the beginning of exposure training (anticipatory
anxiety) and increased further during exposure. The release of ACTH measured
as the Area Under The Curve (AUC) - was positively correlated to the
corresponding AUC of fear ratings, despite the absence of an increase of ACTH
in the group mean during exposure therapy. In contrast, Cortisol release was
unrelated to fear during situationally induced panic attacks. Conclusions:
These findings show an involvement of ACTH rather than Cortisol in
situationally induced panic attacks. Further investigations with healthy
controls are ongoing.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Das Stresshormonsystem bei situativ induzierten Panikattacken
dc.contributor.contact
luisa.koester@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. A. Ströhle
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. B. Bandelow
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Kellner
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017901-0
dc.title.subtitle
eine Untersuchung im Rahmen therapeutischer in-vivo Expositionen
dc.title.translated
Stress hormones during situationally induced panic attacks
en
dc.title.translatedsubtitle
an investigation during therapeutic in-vivo exposures
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017901
refubium.mycore.derivateId
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dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access