Blasenkrebs ist eine in den Industrieländern immer noch häufige Erkrankung. In der Ätiologie steht neben konsumbedingten Faktoren eine berufliche Exposition gegenüber einer Vielzahl von Schadstoffen im Vordergrund. Durch lange Latenzzeiten können sich hier weit zurückliegende Belastungen manifestieren. Daher ist die arbeitsmedizinische Bedeutung der Erkrankung immer noch sehr groß. Etwa 90 Prozent der Blasenkrebserkrankungen liegt ein Urothelkarzinom zugrunde. Häufigstes Erstsymptom des Harnblasenkrebses ist eine schmerzlose Hämaturie. Auch dysurische Beschwerden sowie rezidivierende Harnwegsinfekte können Symptome eines Harnblasenkarzinoms sein. Goldstandard der Diagnostik ist die Urethrozystoskopie, Tumormarker und Urinzytologie sind weitere wichtige Bestandteile der Diagnostik. Bei Erstdiagnose sind ca. 80 Prozent der Urothelkarzinome nicht muskelinvasiv. Nach initialer transurethraler Resektion erfolgt die histopathologische Einordnung des Tumorgeschehens, die über das weitere therapeutische Vorgehen entscheidet. Nicht muskelinvasive Tumoren werden in der Regel einer Nachresektion sowie gegebenenfalls einer adjuvanten intravesikalen Chemotherapie zugeführt. Für Patienten mit Muskelinvasion stellt die Zystektomie die Therapie der Wahl dar, bei fortgeschrittener Erkrankung gelangen zumeist Cisplatin-basierte Chemotherapieprotokolle zum Einsatz. Anhand der bibliometrischen Auswertung der Veröffentlichungen zum Thema Blasenkrebs wurde im Rahmen dieser Arbeit die Entwicklung des Publikationsgeschehens des Zeitraumes der Jahre von 1900 bis einschließlich 2007 untersucht. Weiterhin konnten anhand der Daten Rückschlüsse auf die Veränderungen im Forschungsgeschehen zum Thema gezogen werden. Das Datenfundament dieser Arbeit lieferte die Recherche im ISI-Web of Science dem Online-Dienst des Institute for Scientific Information des Informationskonzerns Thomson Reuters, sowie die Analyse der gewonnenen Daten anhand der im ISI-Web vorgegebenen bibliometrischen Tools. Mit Hilfe der Suchtermini Bladder Cancer, Bladder Tumor, Bladder Carcinoma sowie Urothelial Carcinoma konnten 19651 themenrelevante Publikationen erkannt und mittels der Funktion Analyze Results hinsichtlich ihres Publikationsjahres, der Erscheinungssprache, dem Herkunftsland, der Erscheinungsform, dem Fachgebiet sowie der Quellenzeitschrift untersucht werden. Desweiteren wurden verschiedene, die Autoren betreffende Fragestellungen bearbeitet. Die Ergebnisse der Analysen wurden in Excel-Tabellen gespeichert und grafisch, teils in Form von Balkendiagrammen, Kurvenverläufen oder Kartenanamorphoten, dargestellt. Beginnend mit einer Publikation im Jahre 1909 konnte eine im zeitlichen Verlauf zunächst verhaltene, später kontinuierliche Steigerung des Publikationsgeschehens zum Thema nachgewiesen werden. Schließlich ist ab Beginn der 1990er Jahre eine weitere deutliche Steigerung der Veröffentlichungszahlen zu verzeichnen. Dafür sind neben den Bemühungen um Lösung weiterhin offener diagnostischer und therapeutischer Probleme zuvorderst auch die revolutionären Verbesserungen der Kommunikationsmöglichkeiten der Wissenschaftler untereinander verantwortlich. Den Vereinigten Staaten kommt im Forschungsgeschehen zum Thema eine besondere Rolle zu. Nicht nur, dass die USA mit 6744 Artikeln für 34 Prozent aller zum Thema identifizierten Publikationen verantwortlich zeichnen, sondern auch die zentrale Stellung im Focus der internationalen Kooperation sowie die anhand der Zitationsanalysen bestätigten außerordentlichen wissenschaftlichen Qualität ihrer Veröffentlichungen begründen ihre Spitzenposition. Zudem konnte anhand der im Vergleich zu anderen hochproduktiven Nationen geringeren Dichte an Forschungsinstituten die besondere Effizienz des US-amerikanischen Forschungssystems herausgestellt werden. Neben den USA sind noch 84 weitere Staaten am Publikationsaufkommen beteiligt, darunter in führender Position mittel- und westeuropäische Staaten sowie Japan. Eine hohe Korrelation zwischen den zu verzeichnenden Forschungsbemühungen und dem kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt eines Staates konnte in diesem Zusammenhang nachgewiesen werden. Es sind gerade auch die Industrienationen in denen Blasenkrebs weiterhin mit einer hohen Inzidenz anzutreffen ist. Demgegenüber ist die Publikationstätigkeit in den Regionen des mittleren Ostens sowie weiter Teile Afrikas, in denen Harnblasenkrebs vergesellschaftet mit der Bilharziose auftritt, äußerst gering. Anhand der vorliegenden Zahlen konnte als einzige Ausnahme in dieser Region Ägypten herausgestellt werden. Auch Dank internationaler Kooperationen, 164 seiner 274 Publikationen sind Kooperationsartikel, ist für diesen Staat ein deutliches Forschungsbestreben nachweisbar. Die Analyse des H-Index ist analog zu seiner Berechnung für die Autoren auch auf die Nationen der Erde anwendbar. Die USA erreichen einen Maximalwert von 149.
Bladder cancer is still an important disease in industrial countries. Etiologically play consumptional factors as well as exposure to several toxic substances a role. Due to long latency periods bladder cancer becomes manifest also a long time after exposition, which gives this disease particular relevancy in occupational medicine. 90 percent of the bladder carcinoma are histologically transitional cell carcinoma. Painless hematuria is the first main symptom, dysuria and recurrent urinary tract infections may also be symptoms of bladder cancer. The gold standard in diagnostics is the cystoscopy; detection of tumor markers and urine cytology can be applied additionally. At initial diagnosis about 80 percent of bladder cancer do not infiltrate the muscle layer and are therefore classified as non invasive. Histopathological grading following first transurethral resection is essential for further treatment. Non invasive tumors should be brought to a follow-up resection and if necessary to adjuvant intravesical instillations of chemotherapy. In case of invasive disease cystectomy is required. In advanced stages of bladder cancer cisplatinum-based chemotherapy can be used.