Ziel: Wegen des erhöhten Risikos für fetale Makrosomie bei Schwangeren mit Gestationsdiabetes (GDM) erfordert die Überwachung des fetalen Wachstums engmaschige Ultraschalluntersuchungen (US). Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, wie viele US benötigt werden, um zuverlässig die Entstehung einer Makrosomie im Verlauf der Schwangerschaft zu erfassen. Methoden: Bei 1036 Frauen mit GDM, die in der Sprechstunde für schwangere Diabetikerinnen der Klinik für Geburtsmedizin des Vivantes Klinikums Neukölln betreut wurden, wurde der fetale Abdominalumfang (AU) zum Zeitpunkt der GDM-Diagnose und anschließend in vierwöchigem Abstand bestimmt. Ein AU ≥ 90\. Perzentile wurde als fetale Makrosomie und ein Geburtsgewicht ≥ 90\. Perzentile als neonatale Makrosomie definiert. Ergebnisse: Die Gesamtrate an Feten mit wenigstens einer US mit AU≥ 90\. Perzentile betrug 28,5%. 80,0% aller Feten mit AU≥ 90\. Perzentile im Verlauf der Schwangerschaft wurden bei der ersten US diagnostiziert. Von den verbleibenden 20% wurde fast die Hälfte (45,8%) bei der folgenden Ultraschalluntersuchung erkannt. Bei Begrenzung auf 2 US werden 10,8% der Fälle nicht erkannt, bei 3 US 7,1%, bei 4 US 3,0%. Eine Schwangerschaft mit GDM in der Anamnese und einem BMI ≥ 30 kg/m2 vor der Schwangerschaft wurden als Prädiktoren für die Geburt eines LGA-Neugeborenen ermittelt. Durch die Einbeziehung dieser Parameter einschließlich eines GDM in der Anamnese konnte die Anzahl der zur zuverlässigen Identifikation aller makrosomen Feten notwendigen Ultraschalluntersuchungen nicht reduziert werden. Schlussfolgerung: Um Feten mit einem Risiko für die Entwicklung einer Makrosomie bestmöglich zu erfassen, sind Ultraschalluntersuchungen alle vier Wochen ab der Diagnosestellung bis zur Entbindung notwendig. Es ist nicht möglich, die Anzahl der Ultraschalluntersuchungen zu reduzieren, ohne Fälle von Makrosomie zu übersehen.
Aim: Gestational Diabetes mellitus is associated with substantial rates of maternal and perinatal complications. Fetal-growth-based management of gestational diabetes (GDM) requires frequent ultrasound examinations (US) to identify the development of fetal macrosomia. The aim of the study was to determine the mandatory number of US required to identify reliably fetus who develop an abdominal circumference (AC) ≥ 90th percentile later in pregnancy. Methods: In 1096 women with GDM, measurements of fetal AC were performed at entry to diabetes care and thereafter in 4-weeks intervals. AC≥90th percentile was diagnosed as fetal macrosomia, birth weight≥90th percentile as neonatal macrosomia. Results: The overall rate of fetus with at least 1 US with AC≥90th percentile was 28,5%. 80,0% of all fetus with AC≥90th percentile during pregnancy were diagnosed by the 1st US. In the remaining 20%, 45,8% was diagnosed by the following US. By limiting the number of US to 2 US we would leave 10,8% undiagnosed, by limiting to 3 US 7,1%, 4 US 3,0%. Pregnancies with gestational diabetes in the history and a Body Mass Index (BMI)≥30 kg/m2 in nonpregnant state have been evaluated as predictors for developing fetal macrosomia. However, by involving these parameters, it was not possible to reduce the number of US required to identify reliably fetus who develop fetal macrosomia. Conclusion: Frequent US examination monthly from diagnosis up to 36 weeks of gestation are necessary to identify all cases of fetal macrosomia. It is not possible to reduce the number of US without missing relevant cases of fetal macrosomia.