dc.contributor.author
Heintze, Christoph
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:35:54Z
dc.date.available
2012-03-05T09:05:19.598Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6239
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10438
dc.description.abstract
In den vorliegenden Arbeiten werden Ergebnisse zu Determinanten hausärztlich
betreuter Patienten mit Adipositas dargestellt. Zu ermitteln war, welche arzt-
und patientenseitigen Einflussfaktoren wirksam sind. Zudem wurde das
Nutzungsverhalten und die Einschätzung von Allgemeinärzten gegenüber einem
etablierten Instrument zur Früherkennung kardiovaskulärer Risikofaktoren
(Gesundheitsuntersuchung) erfasst. Die Darstellung der Arzt-
Patienteninteraktion konnte mittels realer Beratungsgespräche qualitativ
beschrieben werden. Darüber hinaus waren Eigenschaften von adipösen Patienten
zu ermitteln, die sich aufgrund des Übergewichts einer hausärztlichen
Risikoberatung unterzogen. In dieser Querschnittstudie konnte gezeigt werden,
dass Brandenburger Hausärzte die Gesundheitsuntersuchung im Median 40-mal pro
Quartal realisierten. Das individuelle Erkennen und die Beratung über
kardiovaskuläre Risikofaktoren waren für die befragten Ärzte bedeutsam, wobei
der spezifische Nutzen insbesondere in der Vertiefung des Arzt-
Patientenverhältnisses gesehen wurde. Das GUStandardprogramm ergänzten die
Befragten meist mit weiteren Laborparametern bzw. Untersuchungen, wobei die
Hälfte der Patienten an entstehenden Kosten beteiligt wurde. Die individuelle
Erweiterung der GU- Untersuchung und die Kostenbeteiligung der Patienten ist
kritisch zu diskutieren. Die Ergebnisse zeigten ebenfalls, dass ein
einheitliches und bevölkerungsbezogenes Screening von Herz-
Kreislauferkrankungen für die hausärztliche Versorgung noch aussteht. Anhand
der qualitativen Analyse von GU-Beratungsgesprächen konnte gezeigt werden,
dass Hausärzte dieses Screeninginstrument zur Beratung übergewichtiger oder
adipöser Patienten nutzten. Die Ansprache zu Aspekten des Übergewichts war
allerdings überwiegend durch die Initiative der Patienten bedingt. Die
ärztliche Risikoeinordnung erfolgte, wenn überhaupt, in allgemeiner Form.
Insbesondere die fehlende Ansprache von Adipositas und die ausbleibende
standardisierte Kalkulation allgemeiner kardiovaskulärer Risikofaktoren sind
im Sinne der Verbesserung zukünftiger Beratungsprozesse zu diskutieren. In den
analysierten GU-Beratungsgesprächen entwickeln adipöse Patienten gegenüber
ihren Hausärzten differenzierte Konzepte zu den Ursachen des eigenen Gewichts.
Soweit Ärzte diese aufgriffen, war die Beratung individueller an den
Bedürfnissen der Patienten orientiert. Andererseits spielten Aspekte der
Patientenmotivation und gemeinsame Zielvereinbarungen keine Rolle in den
Beratungsgesprächen, obwohl deren Bedeutung für eine Veränderungsbereitschaft
bekannt ist. Die Studie zeigt inhaltliche Stärken und Schwächen in der
hausärztlichen Beratung, die für die Planung zukünftiger Versorgungsstrukturen
berücksichtigt werden sollten. Bezüglich der weiterführenden
Lebensstilberatung übergewichtiger oder adipöser Patienten konnten durch eine
explorative quantitative Analyse kleinster Gesprächseinheiten von GU-
Beratungsgesprächen arztspezifische Unterschiede gezeigt werden. Der
individuelle Beratungsprozess, insbesondere die Relevanz körperlicher
Aktivität und die Ansprache zu Ernährungsfragen war in den untersuchten
Gesprächen von der Arztpersönlichkeit und nicht von der Höhe des BMI oder
bestehenden Risikofaktoren abhängig. Hausärztinnen führten längere
Beratungsgespräche als Hausärzte, sodass die Konsequenzen der beschriebenen
Unterschiede in zukünftigen Studien an größeren Arzt- und Patientenkollektiven
untersucht werden sollten. Bei dieser Befragung machten hausärztlich betreute
Patienten mit Übergewicht oder Adipositas Angaben zu ihrer derzeitigen
Lebensqualität (SF 12) und zu ihrem Stresserleben (Cohen Skala). Im Vergleich
mit Normstichproben wiesen die Patienten Einschränkungen in ihrer physischen
Gesundheit und ein erhöhtes allgemeines Stresserleben auf. Zwischen einzelnen
BMI-Gruppen oder dem Geschlecht waren für beide Erhebungsinstrumente keine
Unterschiede feststellbar. Die Bedeutung beider Dimensionen für eine
angemessene Beratung in der Hausarztpraxis ist zu diskutieren. Aus der
Lerntheorie ist beschrieben, dass eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung und
ausgeprägte interne Kontrollüberzeugungen die Fähigkeit von Menschen
unterstützt, eigenes Verhalten aktiv zu verändern. In dieser Querschnittstudie
wurden beide Konstrukte mittels standardisierter Fragebogen bei
übergewichtigen oder adipösen Patienten in der Hausarztpraxis erfasst.
Lediglich das weibliche Geschlecht und ein höheres Lebensalter war mit einer
verstärkten externalen Kontrollüberzeugung assoziiert, während für Aspekte der
Selbstwirksamkeitserwartung keine Unterschiede zu der Normstichprobe gefunden
wurden. Die Bedeutung von Selektionseffekten der untersuchten Stichprobe ist
zu diskutieren. Die Herausforderung einer Stärkung der internalen
Kontrollüberzeugung für die hausärztliche Lebensstilberatung bleibt weiterhin
bedeutsam
de
dc.description.abstract
The increasing prevalence of overweight and obesity needs effective approaches
for weight loss in primary care. Different studies were conducted to describe
present strategies of German General Practitioners (GPs) related to their
preventive management of obesity. The first study was a cross sectional study.
The so-called ‘‘Check up 35’’ is a structured preventive examination to be
conducted by primary care providers. Recent interviews have shown that
expectations with regard to this examination vary among physicians; some of
them expressed doubt that the consultation is useful at all. The aim of this
study was to representatively examine Brandenburg’s family physicians’
attitudes towards this ‘‘Check up’’. 50% of the family physicians listed in
the database of the Association of Physicians were randomly selected (n=748).
The questionnaire was answered by 37% of the physicians (n = 274). In 2008, 40
‘‘Check ups’’ were conducted every three months. 96% of the physicians amended
the standard programme with additional preventive examinations – most
frequently serum creatinine measurements. In most of the respectively rated
categories, they appreciate the usefulness of the examination. In contrast,
they take a rather sceptical attitude towards the en bloc standard programme.
The second study was a qualitative study. We were particularly interested in
the way in which the subject matter was addressed and the risk counselling
performed by the physicians when confronted with overweight patients. Twelve
physicians audio-taped their final check-up dialogue with 52 overweight or
obese patients. The interviews were transcribed ,and a content analysis was
conducted using the established method developed by Mayring. Physicians used
direct or more often indirect strategies to address overweight in counselling
talks that were most of initiated by their patients. They largely addressed
this topic while communicating laboratory results. Some obese patients did not
receive any advice on health risks. In the encounters analysed the physicians
did not employ standardized risk counselling tools. The reasons for addressing
overweight in directly and the lack of standardized risk counselling with
obese patients has to be discussed. The aim of the third study was to assess
general practitioners’ (GPs’) and patients’ practices and attitudes regarding
overweight encountered during preventive counseling talks. Twelve GPs
audiotaped their preventive counseling talks with overweight patients,
including the assessment of individual risk profiles and further medical
recommendations. Fifty-two dialogues were transcribed and submitted to
qualitative content analysis. Dietary advice and increased physical activity
are mostly discussed during talks. Recommendations appear to be more
individual if patients are given the chance to reflect on causes of their
overweight during counseling talks. A dialogue approach affects the strength
and quality of weight loss counseling in primary care. However, physician and
overweight patients rarely agreed on weight loss goals during the
physician–patient talks. Practical implications: Patient centeredness,
particularly the integration of patients’ perceptions towards weight
management, might be an important step towards improving weight counseling in
primary care. For the fourth study we conducted a Cross sectional comparison
of audiotaped encounters of patients with overweight or obesity. Fifty
encounters between physicians and patients were audio taped. Based on the
Roter Interaction Analysis System (RIAS) we assessed duration of encounter and
the prevalence of GP statements regarding cardiovascular risks, nutrition and
physical activity. An increased BMI was found to be a predictor for the length
of encounters whereas the content of talks was mainly determined by the
individual of GP and sex of the GP. Statements regarding cardiovascular risks
were most frequent, followed by those regarding nutrition and physical
activity. In this study the assessed physiological parameters were not
associated with the specific contents of preventive encounters like nutrition
or physical activity. Our results indicate that GPs rarely use the check-up
program to conduct lifestyle consultations with obese patients. Barriers to
lifestyle counseling and possible solutions are discussed with a view to
promoting individualized and target management of overweight patients. The aim
of the fifths study was to examine quality of life and perceived level of
stress in overweight and obese patients treated in primary care. 123 patients,
following a health Check up realized by their GP, rated self- reported
questionnaires regarding quality of life and perceived level of stress (SF-12,
PSS). Following descriptive analysis, differences in dependent variables
related to BMI, sex and age were tested using ANOVA and regression Analysis.
Restrictions in all parameters of mental health for overweight and obese
patients in primary care were shown. Especially patients with a BMI above 30
kg/m2 reported a decreased level of quality of life. Health care providers
should be aware of cumulative restrictions in mental health of their
overweight patients. The findings provide essential implications for all
health care professionals in primary care doing preventive consultancies with
obese clients. To examine health- related locus of control, self- efficacy and
attribution tendencies in obese pa¬tients and to discuss their impact on
primary care consultations was the aim of the last presented study. 123
patients, showing a BMI >25 kg/m² and following a health Check up, rated
questionnaires re¬garding health-related locus of control, self-efficacy and
attribution tendencies concerning obesi¬ty. Physical health parameters like
BMI, level of cholesterol, blood pressure and existing cardiovas¬cular co
morbidities were assessed by GPs. Patients scored comparable to a norm-
population on self- efficacy and the three dimensions of health related locus
of control. Physical health parameters did not explain variance. Patients
named mainly behavioral causes for their overweight; In order to conduct
individual tailored consultancies it is necessary to explore the individual
be¬liefs and attitudes of patients of concern. It is suggested that locus of
control and self- efficacy are obligatory issues to discuss in preventive
encounters with these patients. GPs should be trained in techniques like
motivational interviewing in order to encourage patients to take
responsibility for their health and thus increase treatment outcome.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
General Practitioner
dc.subject
Obesity management
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Prävention von Adipositas in der Hausarztpraxis
dc.contributor.contact
Christoph.heintze@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Bergmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Gesenhus
dc.date.accepted
2012-01-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000036313-3
dc.title.translated
Prevention of obesity in primary care
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000036313
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010760
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access