dc.contributor.author
Dost, Rhena
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:29:12Z
dc.date.available
2008-12-11T08:13:06.973Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6136
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10335
dc.description.abstract
Im Vivantes Klinikum im Friedrichshain in Berlin werden seit dem Jahr 2000 bei
arteriellen Rekonstruktionen intraoperative Angiographien durchgeführt.
Dahinter steht das Ziel, durch die noch intraoperative Aufdeckung relevanter
Fehler diese sofort korrigieren zu können. Andernfalls könnten sie
möglicherweise einen Gefäßverschluss verursachen oder würden erst bei einer
postoperativen Kontrolluntersuchung erkannt und hätten somit einen
Zweiteingriff zur Folge. In der vorliegenden Dissertation werden die Daten
dieser Operationen aus den Jahren 2003 und 2004 ausgewertet. Das Hauptziel
dieser Untersuchung war, die Häufigkeit zu ermitteln, mit der die
intraoperative Angiographie zur sofortigen Korrektur führt. Darüber hinaus
wurde geprüft, von welchen Faktoren diese Rate abhängen könnte, welche Befunde
zur Sofortkorrektur führen und mit welchen Methoden die Korrektur erfolgte.
Die Auswertung umfasste 493 Operationen. Die Patienten waren im Alter zwischen
29 und 94 Jahren. Das Verhältnis von Männern zu Frauen lag bei 1,8 : 1. Die
Operationsdauer lag zwischen 30 und 460 Minuten, die mittlere Operationsdauer
betrug 143,6 Minuten. Die Operationen wurden in acht Gruppen eingeteilt: a)
Femoralisplastiken (n=34), b) Embolektomien (n=11), c) Shunt-Revisionen
(n=10), d) Operationen an der A. carotis (n=149), e) Bypass-TEAs und Bypass-
Patchplastiken (n=20), f) Aneurysmaausschaltungen (n=17), g) Bypässe und
Interpositionen (Neuanlagen und Revisionen) (n=249), h) sonstige (n=3). Bei 16
% der 493 Operationen führte die intraoperative Angiographie zur sofortigen
Korrektur. Berechnet für die einzelnen Operationsarten ergaben sich große
Unterschiede für die Sofortkorrekturrate: Am niedrigsten war sie mit 6,7 % bei
den Operationen an der A. carotis, am höchsten mit 40 % bei den Shunt-
Revisionen, in der größten Gruppe, den Bypässen, lag sie bei 19,4 %. Von den
493 Rekonstruktionen waren 17 Notfall-Operationen, von denen 47 %
intraoperativ korrigiert werden mussten. Bei der Aufteilung der Operationen
nach Chirurgen wurden Sofortkorrekturraten zwischen 10,8 und 24,1 % ermittelt.
Im Hinblick auf die Verwendung von Prothesenmaterial war die Differenz nicht
so groß: Eine intraoperative Korrektur war bei 15,3 % der Operationen, in
denen Prothesen gebraucht wurden, und bei 19,3 % der Operationen, bei denen
organisches Material genutzt wurde, nötig. Die Untersuchung des
Bypassverlaufes ergab, dass anatomische Bypässe weniger fehleranfällig sind,
als extraanatomische, und dass bei In-situ-Venen-Bypässen die intraoperative
DSA am häufigsten zur Sofortkorrektur führt. Unter den Angiographiebefunden,
die zur intraoperativen Sofortkorrektur führten, war die Stenose deutlich am
häufigsten. Die am meisten verwendeten Korrekturarten waren die Patch-plastik,
die TEA und die Dilatation. In der Literatur über Studien, die verschiedene
Operationsarten untersuchen, sind Sofortkorrekturraten zwischen 8,7 und 23,5 %
zu finden, worin sich die o.g. 16 % gut einordnen. Werden die einzelnen
Operationsarten betrachtet, sind nur über Carotis-Operationen, infrainguinale
Rekonstruktionen und Embolektomien Artikel zu finden. Bei Carotis-Operationen
liegen die Sofortkorrekturraten zwischen 2,1 und 19 %, auch hier fügt sich das
o.g. Ergebnis von 6,7 % ein. Die infrainguinalen Bypässe betreffend übersteigt
das in der Dissertation ermittelte Ergebnis von 19,5 % die in der Literatur
genannten Raten von 4,9 – 16 %. Bei den infrainguinalen TEAs und den
Embolektomien ist es umgekehrt, hier ergab die aktuelle Untersuchung
niedrigere Resultate: 11,8 % bei den Femoralisplastiken gegenüber 16,7 – 27 %
in der Literatur, 27 % die Embolektomien betreffend gegenüber 23-68 % in den
Artikeln. Ein Vergleich von anatomischen mit extraanatomischen Bypässen konnte
in der Literatur nicht gefunden werden, Untersuchungen von In-situ-Venen-
Bypässen dagegen schon: Das Ergebnis der Dissertation stimmt mit der Literatur
überein, wobei sie für diese Kategorie eine sehr kleine Fallzahl aufweist. Als
einen großen Einflussfaktor auf die Sofortkorrekturrate ergab die Dissertation
das Merkmal, ob der Eingriff als Notfallbehandlung durchgeführt wurde oder
nicht. Der Hauptgrund dafür, dass bei diesen Operationen die intraoperative
Angiographie so häufig zur sofortigen Korrektur führte, ist das Fehlen einer
präoperativen Untersuchung. Weitere Ursachen sind die suboptimale personelle
Besetzung bei Notfällen am Wochenende und in der Nacht sowie der Einfluss der
Operationsmethode, da die meisten Notfalleingriffe Embolektomien waren. Ein
weiter wichtiger Punkt, von dem die Sofortkorrekturrate abhängt, ist der
Operateur. Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab, Standards für die
Interpretation der intraoperativen Angiographie zu formulieren, damit es nicht
im Ermessen des Chirurgen liegt, was korrigiert wird. Der Einfluss des für die
Rekonstruktion verwendeten Materials wurde durch die Dissertation nicht
eindeutig geklärt, und auch die Literatur ergibt ein widersprüchliches Bild.
Für diesen Punkt würde es einer erneuten Untersuchung bedürfen, bei der nicht
nur erfasst wird, ob Dacron oder PTFE verwendet wurde, sondern auch, in
welcher Form das Venenmaterial benutzt wurde, ob als In-situ-Venenbypass, als
Reversed- oder als Non-reversed-Vene. Was durch die Dissertation ermittelt
wurde, ist, dass bei 16 % der beschriebenen Operationen die intraoperative
Abschlussangiographie Auffälligkeiten zeigte, die sofort korrigiert wurden.
Interessant wäre nun zu wissen, ob es bei allen diesen Eingriffen zu einem
postoperativen Verschluss gekommen wäre, wenn die Sofortkorrektur nicht
erfolgt wäre.
de
dc.description.abstract
In the Vivantes hospital in Berlin/Friedrichshain intra-operative angiography
has been performed during arterial reconstruction operations since the year
2000. It aims at the detection of relevant errors which can be corrected
immediately. Otherwise, they could possibly cause a vessel closure or they
could not be found until a postoperative examination and thus had a second
operation to follow. In this thesis, the data of the operations in the years
2003 and 2004 are evaluated. The main aim of this study was to determine the
frequency with which the intra-operative angiography leads to immediate
correction. Moreover, it was examined which factors this rate might depend on,
which angiographic results led to immediate correction and with which methods
the correction was made. The analysis included 493 operations. The patients
were aged between 29 and 94 years. The ratio of men to women was 1,8: 1. The
operations lasted between 30 and 460 minutes, the average operation duration
was 143,6 minutes. The operations were divided into eight groups: a) femoral
reconstructions (n = 34), b) embolectomies (n = 11), c) shunt revisions (n =
10), d) operations in the carotid (n = 149) e) bypass revisions (n = 20), f)
popliteal aneurysm exclusions (n = 17), g) bypasses and interpositions (new
and revisions) (n = 249), h) other (n = 3). In 16 % of the 493 operations, the
intra-operative angiography led to immediate correction. However, if one
calculated for each operation species big differences for the immediate
correction rate were found: 6,7 % for operations in the carotid, the highest
rate was 40 % of shunt revisions and in the largest group, the bypasses, it
reached at 19,4 %. Of the 493 reconstructions, 17 were emergency operations,
of which 47 % had to be corrected intraoperatively. When the immediate
correction rate was evaluated for each surgeon, rates from 10,8 % to 24,1 %
were established. With regard to the use of prosthetic material, the
difference was not so big: A intra-operative correction was necessary in 15,3
% of the operations in which prostheses were used, and 19,3 % of operations,
where organic material was used. The investigation of the bypass course showed
that anatomical bypasses are less prone to error than extraanatomic and that
with in-situ venous bypasses the intra-operative DSA most often leads to
immediate correction. Among the angiography findings, which led to immediate
intraoperative correction, the most frequent was the stenosis. The most
commonly used types of correction were the patch, the thrombectomy and the
dilatation. In the literature of studies, which investigate different types of
arterial surgery, immediate correction rates are found between 8,7 % and 23,5
%, in which the 16 % of the actual investigation fit in. If the individual
types of surgery are considered, there only exist articles about carotid
operations, infrainguinal reconstructions and embolectomies. For carotid
operations are the immediate correction rates between 2,1 % and 19 %. Here
also the above earning of 6,7 % fit in. Concerning the infrainguinal bypasses
the thesis exceeds the rates of 4,9 % - 16 % in the literature mentioned with
an outcome of 19,5 %. In the infrainguinal thrombectomies and the
embolectomies, it is vice versa, here the current study shows lower results:
11,8 % for reconstructions of the femoral artery in contrast to 16,7 % - 27 %
mentioned in studies, 27 % of the embolectomy compared with 23 % – 68 % in the
articles . A comparison of anatomical and non-anatomical bypasses could not be
found in MEDLINE. Concerning in-situ- vein-bypasses the result of the thesis
agrees with literature, but it shows a very small number of cases for this
category. As a major influence on the immediate correction rate the thesis
reveals the factor, whether the surgery has been carried out as emergency
treatment or not. The main reason of intra-operative angiography leading so
often to immediate correction is the lack of a preoperative examination in
this operations. Other causes are the suboptimal staffing for emergencies on
weekends and at nights as well as the influence of the operation method, as
most emergency interventions were embolectomies. A further important point
which the immediate correction rate depends on is the surgeon. Therefore,
there is a need for standards for the interpretation of intraoperative
angiography so that it is not the surgeons’ decision which parts he will
correct. The influence of the material used for the reconstruction could not
be made clear in this dissertation, and also the literature shows a
contradictory picture. Here we need a new examination, in which not only
should be investigated, whether Dacron or PTFE is used, but also in which form
the vein material is used: whether as an in-situ vein bypass, as reversed or
as a non - reversed-vein. The thesis has identified that in 16 % of the
operations the intra-operative angiography showed abnormalities, which could
be immediately corrected.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Sofortkorrekturrate nach intraoperativer Angiographie bei arteriellen
Rekonstruktionen
dc.contributor.contact
Rhena.Dost@web.de
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. med. H. Rimpler
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. U. Teichgräber
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. T. Lesser
dc.date.accepted
2008-11-26
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000006112-6
dc.title.translated
The immediate correction rate after intraoperative angiography in arterial
reconstruction operations
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000006112
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011275
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open access