dc.contributor.author
Borgmann, Markus
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:24:08Z
dc.date.available
2011-08-09T08:10:19.964Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6064
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10263
dc.description.abstract
Spurenelemente sind im menschlichen Organsimus von essentieller Bedeutung und
unterliegen einer hochpräzisen Homöostase. Während zu hohe Blut- bzw.
Gewebekonzentrationen toxisch wirken, ist eine Grundversorgung in geringsten
Mengen essentiell für die Synthese lebenswichtiger Enzyme. Im
neurowissenschaftlichen Bereich mehrten sich in den letzten Jahren die
Hinweise für einen Zusammenhang zwischen neurodegenerativen Erkrankungen und
der Dysregulation einiger Spurenelemente. Ein ursächlicher Zusammenhang konnte
jedoch bis auf wenige, genetisch determinierte Erkrankungen nicht aufgedeckt
werden. Um die Rolle der Spurenelemente bei neuronalem Zelluntergang näher zu
charakterisieren, wurde die räumliche Verteilung dieser an einem Tiermodell
für oxidativen Stress und Neurodegeneration (Lurcher) dargestellt. Hierfür
kamen zwei verschiedene Ansätze zur Anwendung, die die wichtigsten in Frage
kommenden Elemente schon in geringsten Konzentrationen bei subzellulärer,
räumlicher Auflösung im Gewebe darstellen können. Mit Hilfe der Timm-AMG
Methode, die auf den Nachweis von Zn begrenzt ist, wurde zunächst der
Konzentrationsverlauf und das Verteilungsmuster von Zn während der postnatalen
Entwicklung des Kleinhirns im Wildtyp untersucht. Es wurde deutlich, dass die
cytosolische Zinkkonzentration am Endpunkt der Purkinjezellentwicklung (p22)
kurz ansteigt, um sich danach im adulten Tier unterhalb des maximalen Niveaus
zu stabilisieren. Diese Dynamik während der Entwicklung indiziert eine
funktionelle Beteiligung des Zn während der Migrations- und Reifungsphase des
Kleinhirns, die etwa in diesem Alter beendet ist. Im Vergleich zwischen
Wildtyp und Lurcher-Kleinhirn ließen sich durch Timm-AMG keine relevanten
Abweichungen der Zinkkonzentration zeigen. Mit Hilfe der Röntgen-Fluoreszenz-
Spektroskopie (SXRF) konnten in Pilotmessungen erstmals in Gewebeschnitten die
subzellulären Verteilungsmuster der Elemente Cu, Fe, Mn und Zn mit einer
Ortsauflösung von 150 nm Pixeldurchmesser grafisch dargestellt werden. Hier
zeigte sich, dass es im Lurcher-Kleinhirn nicht nur zu einer Dislokation (Cu,
Fe, Mn) sondern auch zu einem deutlichen Konzentrationsanstieg auf das bis zu
2.7-fache dieser Metalle in vom Zelluntergang betroffenen Purkinjezellen
kommt. Darüberhinaus stellten bislang unbeschriebene Eisenspeicher in der
Wildtyp-Purkinjezelle einen überraschenden Fund dar. Deren Genese und
Beschaffenheit muss jedoch noch in zukunftigen Untersuchungen geklart werden.
Der in dieser Arbeit auf völlig neue Weise gemessene und beobachtete
Konzentrationsanstieg der untersuchten Elemente ist vereinbar mit den
Ergebnissen eingangs besprochener, aktueller Literatur und repräsentiert wohl
eher eine primäre Schutzreaktion gegen oxidativen Stress. Erst in zweiter
Linie, wenn die verstärkte Abwehrreaktion unzureichend wird, um das Überleben
der Zelle zu sichern, wirken diese Elemente durch Umverteilung und vermehrte
Freisetzung aus enzym-gebundenen Formen möglicherweise selbst zytotoxisch und
beschleunigen durch ihre Redoxaktivität den Abbauvorgang.
de
dc.description.abstract
Trace elements and their precise homeostasis are an essential part of human
physiology. While hyperemia in blood and tissues leads to toxic effects, the
lack of trace elements prevents synthesis of important enzymes. Increasing
numbers of neuroscientific publications over the last decade connected
neurodegenerative disorders with abnormal levels of metals like Copper or
Zinc. However, except from some rare genetic disorders no direct link between
neuronal cell death and trace elements has been established so far. To gain
new insights into the role of trace elements in neuronal death, two methods
were selected and refined. Key prerequisite for both was high sensitivity for
the elements of interest and the possibility to perform 2D-imaging on a
subcellular level. The Lurcher mouse was chosen as a model for oxidative
stress and neuronal cell death. Using the Zn-limited Timm-AMG technique, both
concentration and distribution time patterns were analyzed in postnatal
Wildtype cerebella. After a short increase at the endpoint of Purkinje cell
(PC) development (p22) Zinc levels decreased to a lower level than seen before
this point. These findings indicate an involvement of Zn in the ceasing
cerebellar migration and maturation processes. Concerning the Lurcher
cerebellum, no significant changes in Zinc levels or distribution were found
using Timm-AMG. By using Synchrotron X-ray Fluorescence spectroscopy (SXRF) we
were able to visualize subcellular distribution of Cu, Fe, Mn and Zn in brain
slices for the first time. With a spatial resolution of 150 nm it could be
shown that those elements (Cu, Fe, Mn) dislocate in Lurcher-PCs. Additionally,
the concentrations of all four metals increased up to 2.7-fold. Surprisingly,
we found a new type of Iron storage in Wildtype-PCs. However, its origin and
properties have to be elucidated in future investigations. Taking current
literature into account our findings suggest that the increasing levels of
trace elements are rather an action of self-defense against oxidative stress
than the cause of it. Only as a consequence of this (unsuccessful) attempt
those elements dislocate, could possibly become cytotoxic and accelerate the
degenerative process.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
neurodegeneration
dc.subject
trace elements
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Spurenelemente und ihre potentielle Rolle bei Neurodegeneration
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. J. Bäurle
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Paul
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. U. Dirnagl
dc.date.accepted
2011-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000024045-6
dc.title.translated
Trace elements and their potential role in neurodegeneration
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000024045
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009824
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access