dc.contributor.author
Schürmann, Bernd
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:17:33Z
dc.date.available
2002-05-01T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5913
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10112
dc.description
Titelseiten und Inhaltsverzeichnis
1 Konzeption und Theorie 13
2 Kompensatorische Sicherheitsstrategien in Estland 67
3 Kompensatorische Sicherheitsstrategien in Finnland 137
4 Kompensatorische Sicherheitsstrategien in in Taiwan 209
5 Kompensation als Handlungsoption in der Sicherheitspolitik 273
6 Literatur 302
dc.description.abstract
Die Dissertation befasst sich mit dem sicherheitspolitischen Verhalten
staatlicher Akteure. Kompensation wird als eine politische Handlungsoption
begriffen, die Staaten verfolgen, wenn sicherheitspolitische Zielsetzungen mit
herkömmlichen militärischen oder bündnispolitischen Mitteln nicht erreicht
werden können. Ziel kompensatorischer Sicherheitsstrategien ist es dabei,
vermeintlich oder tatsächliche Defizite im Bereich der äußeren Sicherheit
durch Handlungsoptionen in anderen, funktional zunächst unabhängigen und nicht
unmittelbar sicherheitsrelevanten Politikbereichen auszugleichen.
Kompensatorische Sicherheitsstrategien vermitteln Flexibilität und erweiterte
Handlungsspielräume bei der Gestaltung von Sicherheitspolitik unter
veränderten Rahmenbedingungen. Das Konzept der kompensatorischen
Sicherheitsstrategie wird am empirischen Fall der drei Staaten Estland,
Finnland und Taiwan untersucht. Die Außen- und Sicherheitspolitik aller drei
Länder verbindet in besonderer Weise Kontinuität und Wandel. Auch nach dem
Ende der Ost-West-Konfrontation ist ihre sicherheitspolitische Situation durch
die Anwesenheit eines wesentlich größeren Nachbarstaates geprägt, dessen
Außenpolitik als Herausforderung und potenzielle Bedrohung wahrgenommen wird.
Alle drei können ihre sicherheitspolitische Strategie in wesentlichen Teilen
nicht auf hergebrachte militärische oder bündnispolitische Instrumente
stützen. Gleichzeitig stehen ihnen durch den Wandel des internationalen
Systems neue Möglichkeiten offen, um einem entlang hergebrachter Kategorien
definierten Sicherheitsbedürfnis gerecht zu werden. Handlungsfelder
kompensatorischer Sicherheitsstrategien sind Wirtschaft und Außenhandel, die
regionale Zusammenarbeit sowie innenpolitische Entwicklungen mit
sicherheitspolitischer Relevanz. Estland, Finnland und Taiwan greifen auf
kompensatorische Strategien bei der Gestaltung ihrer Außen- und
Sicherheitspolitik zurück. Dabei lassen sich anhand der Kombination und
Gewichtung einzelner Handlungsfelder unterschiedliche Kompensationstypen
unterscheiden. Ferner unterscheiden sich kompensatorische
Sicherheitsstrategien dadurch, in welchem Maße sie mit einem Wandel
sicherheitspolitischer Wahrnehmung verbunden sind. Über Zeit kann Kompensation
eine Neudefinition sicherheitspolitischer Interessen und eine Überarbeitung
der Ziele von Sicherheitspolitik herbeiführen. In Finnland führten die
Erfahrungen mit der Politik einer aktiven Neutralität gegenüber der
Sowjetunion zu einer derartigen Verstetigung einer kompensatorischen
Sicherheitsstrategie. Die regionale Zusammenarbeit auf der Basis der
Mitgliedschaft in der Europäischen Union wurde zu einem zentralen Instrument,
um Anknüpfungspunkte mit Russland für den Umgang mit sicherheitsrelevanten
Problemen zu suchen. Estland betrachtet die Mitgliedschaft in der Europäischen
Union als Kompensation sicherheitspolitischer Defizite, solange das Ziel eines
NATO-Beitritts nicht erreicht ist. Grundmotiv estnischer Außenpolitik in den
1990er Jahren war das Bestreben, sich russischen Einflussversuchen zu
entziehen, statt vorrangig nach Anknüpfungspunkten für eine engere
Zusammenarbeit zu suchen. Taiwan stellt den innenpolitischen
Demokratisierungsprozess in das Zentrum kompensatorischer Sicherheit, um die
politische und militärische Unterstützung der USA im Konflikt mit der
Volksrepublik China dauerhaft zu gewährleisten. Der sicherheitspolitische
Effekt wirtschaftlicher Verflechtungen, vor allem mit der Volksrepublik China,
wird dagegen ambivalent beurteilt.
de
dc.description.abstract
This thesis looks at the security policy of state actors. States can pursue a
compensatory security strategy, if traditional policy options (defence,
military alliances) are not available. The main goal of compensatory security
strategies is to compensate for security policy deficits by linking security
issues with policies in functional independent, non-military areas.
Compensatory security strategies provide enhanced flexibility and additional
scope of action in a changing political environment. Three case studies cover
Estonia, Finland and Taiwan. Their security situation has several issues in
common: All of them are situated in the direct geographical neighborhood of a
significantly bigger state, which they perceive as a potential threat to their
security. They cannot rely mainly on traditional security instruments like
military defence or alliances. At the same time, a changing international
system increasingly provides new possibilities to satisfy national security
interests. Economics, foreign trade, regional cooperation and even domestic
politics can be subject of a compensatory security strategy. Estonia, Finland
and Taiwan all rely on compensatory strategies in their foreign and security
policy. Different types of compensatory security strategies can be identified.
They are characterized by differently setting priorities on single issue
areas. Furthermore, compensatory security strategies can initiate changes of
state actors' perceptions of national security and definitions of security
policy goals over time. Finland's policy of active neutrality towards the
Soviet Union led to pursuing constantly a compensatory strategy even after the
disintegration USSR. Cooperation with Russia and affiliation with the European
Union have been perceived as favorite strategy for dealing with challenges to
Finnish security. In contrast, Estonia strives for membership in the European
Union in order to compensate for latently perceived security deficits, as far
as security guarantees given by NATO are not available. Compensatory
strategies in Taiwan's security policy lay emphasis on her domestic
democratization in order to maintain ongoing political and military support of
the U.S. against political ambitions of the People's Republic of China. On the
other hand, the impact of economic interdependence with the Chinese mainland
has been seen ambiguously so far.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Security policy
dc.subject
International relations
dc.subject
European Union
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft::320 Politikwissenschaft
dc.title
Kompensatorische Sicherheitsstrategien
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Helga Haftendorn
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Bernd Henningsen
dc.date.accepted
2001-10-19
dc.date.embargoEnd
2002-05-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2002000865
dc.title.subtitle
Kontinuität und Wandel in der Aussenpolitik von Estland, Finnland und Taiwan
dc.title.translated
Security by Compensation
en
dc.title.translatedsubtitle
Continuity and Change in the Foreign Policy of Estonia, Finland and Taiwan
en
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
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FUDISS_thesis_000000000656
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