dc.contributor.author
Götze, Katharina
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:02:54Z
dc.date.available
2017-11-21T13:09:32.771Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5703
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9902
dc.description.abstract
In den ersten Wochen nach der Kalbung liegt eine hohe Erkrankungsrate der
Milchkühe von 35 bis 66 % vor. Ein wichtiges Ziel in der modernen
Milchviehhaltung muss daher das frühzeitige Erkennen potentieller Risikotiere
sein, noch bevor sie erkranken. Bereits die Futteraufnahme vor der Kalbung
steht mit Erkrankungen und Abgängen nach der Kalbung in Beziehung. Die genaue
Futteraufnahme jedes Einzeltieres a.p. könnte demzufolge von den Landwirten
als Indikator für Erkrankungen a.p. und p.p. genutzt werden. Derzeit wird
diskutiert, ob die Bewertung der äußerlich sichtbaren Pansenfüllung über ein
Notensystem als Messinstrument genutzt werden kann, um die Futteraufnahme der
individuellen Kuh zu schätzen. Ziel dieser Arbeit war es, den Verlauf der
Pansenfüllung innerhalb von 24 Stunden sowie bei täglich einmaliger Benotung
zu analysieren. Es sollte untersucht werden, welche Ursachen einem
abweichenden Pansenfüllungsverlauf zugrunde liegen, welche Einflussfaktoren
auf die Pansenfüllung wirken und ob die Pansenfüllung ein geeigneter Parameter
zur Schätzung der Futteraufnahme sowie zur Vorhersage von Futteraufnahme,
Leistung und Tiergesundheit in der Folgelaktation ist. Dazu fand in einem
Milchviehbetrieb in Sachsen-Anhalt über einen Zeitraum von Mai 2015 bis April
2016 bei 109 pluriparen Kühen der Rasse Holstein-Friesian die Datenerhebung
statt. Grundlage zur Benotung der Pansenfüllung war das Schema von Zaaijer und
Noordhuizen (2003). Alle Kühe wurden täglich zur selben Uhrzeit während der
Transitperiode bonitiert. Zusätzlich wurden auch Tagesprofile von 21 Kühen
a.p. und 10 Kühen p.p. erstellt. Die Futteraufnahme konnte tierindividuell
über elektronische Wiegetröge erfasst werden. Weiterhin wurde regelmäßig die
Rückenfettdicke und Lebendmasse gemessen, der BCS bestimmt und die Kühe nach
einem festen Schema klinisch allgemein untersucht. Es wurden zu festgelegten
Zeitpunkten Blut- und Harnproben genommen und analysiert. Tägliche
Milchmengen, wöchentliche Milchinhaltsstoffe, Krankheits- und
Fruchtbarkeitsdaten wurden erhoben. A.p. besteht eine geringe Variabilität der
Pansenfüllungsnoten, wobei über 97 Prozent aller Noten zwischen 3,5 und 4,0
liegen. P.p. ist die tierindividuelle Variabilität der Noten sehr viel
ausgeprägter. Es wirken sowohl a.p. als auch p.p. mehrere Einflussfaktoren auf
die Pansenfüllung. Dabei handelt es sich um die Futteraufnahme, den BCS, die
2. Laktation und p.p. zusätzlich den Lahmheitsgrad. Ein gestörter
Pansenfüllungsverlauf a.p. steht im Zusammenhang mit den Blutwerten Harnstoff,
Phosphat und Magnesium sowie mit den Harnwerten Kalzium und Kalium. P.p.
besteht eine Beziehung zwischen einem gestörten Pansenfüllungsverlauf und den
Blutparametern Harnstoff, Bilirubin, Natrium und den Harnwerten Kreatinin und
Chlorid. Es liegen sehr geringe bis geringe positive signifikante
Korrelationen zwischen der Pansenfüllung und der Frischmasseaufnahme a.p. und
p.p. vor. Der Laktationszeitpunkt hat einen signifikanten Einfluss auf den
Zusammenhang zwischen Futteraufnahme und Pansenfüllung. In den ersten 9 Tagen
p.p. reagiert die Pansenfüllung schon bei 7 kg zusätzlicher
Frischmasseaufnahme mit einer halben Note. Eine Woche a.p. korreliert die
Pansenfüllung mit der Futteraufnahme eine und zwei Wochen p.p. Eine Beziehung
besteht auch zu verschiedenen Erkrankungen a.p. und p.p. Kein Zusammenhang
besteht zwischen der Pansenfüllung a.p. und der Milchleistung oder der
Fruchtbarkeit der Folgelaktation. Die Pansenfüllung ist bei hochtragenden
Kühen ein stabiler Parameter, da eine Notenvergabe im Bereich kleinerer Noten
aufgrund der schlechten Beurteilbarkeit der Hungergrube schwierig ist. P.p.
ist das Vergeben kleinerer Noten einfacher. Der Einfluss der Faktoren
Futteraufnahme, BCS und 2. Laktation auf die Pansenfüllung ist a.p. nur gering
und p.p. von größerer Bedeutung. Abweichende Pansenfüllungsverläufe stehen in
Beziehung mit einer verminderten Futteraufnahme. Bei auffälligen Kühen sollte
bewusst auf die Futteraufnahme geachtet und Heu und Propylenglykol verabreicht
werden. In den ersten 9 Tagen p.p. reagiert die Pansenfüllung sehr sensibel
auf die Futteraufnahme. Daher wird das tägliche Benoten aller Kühe in der
ersten Woche p.p. zur selben Uhrzeit empfohlen. Ab Tag 10 p.p. ist die
Pansenfüllung nur noch mäßig zur Futteraufnahmeschätzung geeignet. Das
einmalige Benoten aller Kühe an Tag 28 oder 60 p.p. und ein Vergleich der
Noten auf Herdenbasis kann angewendet werden. A.p. ist die Pansenfüllung nur
geeignet, um Kühe mit deutlich reduzierter Futteraufnahme zu erkennen. Daher
genügt das einmalige Benoten der Kühe an Tag 14 (± 3) a.p. Die Pansenfüllung
kann eine Woche a.p. als Indikator für die Futteraufnahme in den ersten beiden
Wochen p.p. herangezogen werden. A.p. und p.p. ist die Pansenfüllung als
Indikator für Erkrankungen geeignet, sollte aber vorsichtig interpretiert
werden. Innerhalb von 24 Stunden schwanken die Pansenfüllungsnoten a.p. wenig.
P.p. liegt eine größere Variabilität der Noten vor. A.p. und p.p. haben die
Faktoren Futteraufnahme, BCS, 2. Laktation und p.p. zusätzlich der
Lahmheitsgrad signifikanten Einfluss auf die Pansenfüllung. Weicht die
Pansenfüllung vom durchschnittlichen Verlauf aller Kühe ab, weist dies auf
eine verminderte Futteraufnahme hin. Zwischen der Pansenfüllung und der
Futteraufnahme liegt a.p. und p.p eine Beziehung vor, wobei der
Laktationszeitpunkt einen großen Einfluss auf diesen Zusammenhang hat.
Unmittelbar p.p. reagiert die Pansenfüllung sehr sensibel auf die
Futteraufnahme. Das tägliche Benoten der Hungergrube während der ersten Woche
p.p. sowie das einmalige Benoten aller Kühe a.p. werden empfohlen.
de
dc.description.abstract
During the first weeks after calving, there are high disease rates of 35 – 66
% in dairy cows. An important aim of a modern dairy livestock must be the
early identification of risk animals before they become ill. Antepartal feed
intake is already related to diseases and culling rates after calving.
Therefore, the exact feed intake a.p. of each single animal could be used by
farmers as an indicator of disease a.p. and p.p. It is currently being
discussed whether the evaluation of the externally visible rumen fill can be
used as a measuring device via a scoring system to estimate the feed intake of
the individual cow. The objective of this study is to analyze the course of
rumen fill within 24 hours as well as on a daily basis. The aim is to
investigate the causes of a different course of rumen fill, the factors
influencing rumen fill, and whether rumen fill is a suitable parameter for
estimating the feed intake as well as for predicting feed intake, performance
and animal health in the subsequent lactation. In a dairy farm in Sachsen-
Anhalt, data collection took place on 109 pluriparous cows of the Holstein-
Friesian breed over a period from May 2015 to April 2016. The basis for
scoring the rumen fill was the scoring-system of Zaaijer and Noordhuizen
(2003). All cows were scored daily at the same time during the transition
period. In addition, 24-hours-profiles of 21 cows a.p. and 10 cows p.p. were
recorded. Feed intake was recorded individually by electronic weighing
troughs. In addition, the back fat thickness and live mass were measured
regularly, the BCS was determined and the cows were clinically examined
according to a fixed plan. Blood and urine samples were taken and analyzed at
fixed times, and daily milk amounts, weekly milk contents, disease and
fertility data were collected. There is little variability in rumen fill
scores a.p., with over 97% of all grades being between 3.5 and 4.0. The
individual variability of the animals’ notes p.p. is much more distinctive.
Several influencing factors have an effect on the rumen fill a.p. as well as
p.p. The influencing factors are feed intake, BCS, second lactation and, in
addition, the degree of lameness for the measuring periode p.p. A disturbed
rumen filling course a.p. is associated with the blood parameters urea,
phosphate and magnesium as well as the urine parameters calcium and potassium.
There is a relationship between a disturbed rumen filling course p.p. and the
blood parameters urea, bilirubin, sodium and the urinary values creatinine and
chloride. There are very low to low positive, significant correlations between
the rumen fill scores and as-fed feed intake a.p. and p.p. The number of days
in milk has a significant influence on the relationship between feed intake
and rumen fill. During the first nine days p.p. the rumen fill already reacts
with half a note every aditional seven kilograms of as-fed feed intake. There
is a correlation between the rumen fill score one week a.p. and the feed
intake one and two weeks p.p. A relationship also exists to various disorders
a.p. as well as p.p. There is no connection between the rumen fill score a.p.
and milk yield or fertility during the following lactation. The rumen fill
score is a solid parameter in high-yielding cows. Since it is difficult to
assess the fossa paralumbalis in high-yielding cows, grading of small notes is
challenging. It is easier to grade smaller scores p.p. The influence of the
factors feed intake, BCS and second lactation on the rumen fill is a.p. low
and p.p. of greater importance for daily herd management. Divergent rumen fill
courses are related to reduced feed intake. In conspicuous cows, attention
should be paid to the feed intake and hay or propylene glycol should be fed.
During the first nine days p.p., the rumen fill reacts very sensitively to
feed intake. Therefore, daily grading of all cows during the first week p.p.
at the same time is recommended. From day 10 p.p. the rumen fill is only of
limited suitability for estimating the food intake. A single rating of all
cows on day 28 or 60 p.p. and comparison of the notes on a herd basis can be
applied. The rumen fill a.p. is only suitable to recognize cows whose feed
intake is highly reduced. Therefore, it is sufficient to score all cows once
on day 14 (± 3) a.p. The rumen fill in the first week a.p can be used as an
indicator of feed intake in the first two weeks p.p. The rumen fill a.p. and
p.p. is suitable as an indicator for diseases, but should be interpreted
carefully. The rumen fill notes a.p. vary only slightly within 24 hours. P.p.
there is greater variability of the notes. A.p. and p.p., the factors feed
intake, BCS, second lactation and, in addition, the lameness degree p.p. have
a significant influence on the rumen fill. If the rumen fill course differs
from the average course of all cows, this indicates a reduced feed intake.
There is a relationship between rumen fill and feed intake, both a.p. as well
as p.p. The number of days in milk has a great influence on this connection.
Immediately p.p., rumen fill reacts very sensitively to feed intake. It is
recommended to score the fossa paralumbalis of all cows daily during the first
week p.p. and once a.p.
en
dc.format.extent
VI, 199 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Holstein-Friesian
dc.subject
feeding frequency
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Aussagekraft der Pansenfüllungsbenotung als antepartaler
Indikator für die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Milchleistung in der
Folgelaktation bei Holstein-Friesian Kühen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Manfred Fürll
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Robert Pieper
dc.date.accepted
2017-10-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105832-7
dc.title.translated
Studies on the suitability of rumen fill scoring as an antepartal indicator of
health, fertility and milk yield in Holstein-Friesian cows
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000105832
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000022687
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open access