dc.contributor.author
Seifert, Jörn
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:57:03Z
dc.date.available
2007-02-18T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5604
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9803
dc.description
TITELBLATT UND INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 9
TABELLENVERZEICHNIS 14
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 19
1 EINLEITUNG UND AUFGABENSTELLUNG 21
2 LITERATURÜBERSICHT 22
3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 44
4 ERGEBNISSE 58
5 DISKUSSION 101
6 SCHLUSSFOLGERUNGEN 119
7 ZUSAMMENFASSUNG 122
8 SUMMARY 124
9 LITERATURVERZEICHNIS 126
10 ANHANG 137
dc.description.abstract
Aufgabenstellung Das Ziel der Untersuchungen bestand darin, die
pathophysiologischen Konsequenzen einer Mannheimia-haemolytica-A1-Infektion
des Kalbes auf die Funktionen der äußeren Atmung und die daraus resultierenden
Folgen für den Gesamtorganismus zu analysieren. Zur komplexen Erfassung der
pathogenetischen Mechanismen wurden Lungenfunktionsuntersuchungen,
Blutgasanalysen sowie Analysen des Säuren-Basen-Haushalts, des roten und
weißen Blutbildes und von im Blut nachweisbaren Marker einer akuten Entzündung
durchgeführt. Begleitend erfolgte die patho-morphologische Beurteilung der
Lungen. Methodik Von ursprünglich 24 in das Versuchsvorhaben einbezogenen
Kälbern beiderlei Geschlechts (Alter: 3 15 Tage, Körpermasse: 31 47 kg)
wurden - nach Abschluss einer Quarantänisierungszeit von 6 Wochen 20
klinisch gesunde Kälber mit Mannheimia haemolytica A1 infiziert. Die
Infizierung erfolgte durch zweimalige intratracheale Applikation je Tier im
Abstand von 30 h mit jeweils 10 ml einer flüssigen Kultur (1,5 2,0 x 109
kbE/ml). Jedes experimentell infizierte Kalb wurde der Sektion zugeführt;
entweder nach vorzeitigem Verenden oder nach Euthanasie am 5. Tag post
infectionem (Versuchende). Während des gesamten Untersuchungszeitraumes von 45
Tagen erfolgte täglich die klinische Untersuchung eines jeden Tieres.
Blutproben für serologische und hämatologische Untersuchung sowie Nasentupfer
zum kulturellen Nachweis von Mannheimia haemolytica A1 wurden ante infectionem
(a.i.) wöchentlich und post infectionem (p.i.) täglich gewonnen.
Lungenfunktionsuntersuchungen (Ventilation und Atmungsmechanik) wurden mit dem
Impuls- Oszilloresistometrie-System zu folgenden Zeitpunkten durchgeführt: 2
Wochen a.i., eine Woche a.i. sowie 3 und 4 Tage (d) nach der experimentellen
Infizierung. Zur Gewinnung arteriellen Blutes wurden bei 12 Kälbern Katheter
in der Aorta abdominalis platziert. Arterielle und venöse Blutprobenentnahmen
erfolgten parallel 1 d a.i., unmittelbar vor der Infizierung sowie 3, 6, 12,
24 Stunden und 2, 3, 4, 5 Tage p.i. für Blutgasanalysen sowie zur Analyse des
Säuren-Basen-Haushalts und der Hämoximetrie. Außerdem wurden das rote und
weiße Blutbild sowie Akute-Phase-Proteine im venösen Blut untersucht. Während
der Sektion eines jeden Tieres wurden patho-morphologische Veränderungen im
respiratorischen System dokumentiert sowie Gewebeproben an fünf verschiedenen
Lokalisationen des Respirationstraktes für weiterführende bakteriologische
Untersuchung entnommen. Ergebnisse Klinische Beobachtungen: Nach der
experimentellen Infizierung entwickelten die Tiere Dyspnoe und Fieber
(deutlicher Anstieg der Atmungsfrequenz ab 3 h p.i. und der Rektaltemperatur
ab 6 h p.i.). Die Intensität von Husten und Nasenausfluss war erhöht.
Ventilation und Atmungsmechanik: Drei und 4 d p.i. waren sowohl das
Atemzugvolumen (VT) als auch das Atemminutenvolumen (Vmin) signifikant
gegenüber den a.i. ermittelten Werten vermindert, wohingegen die
Atmungsfrequenz sich signifikant erhöhte. Zeitgleich verminderten sich
folgende mittels IOS erfassten Kenngrößen: die respiratorische Resistance bei
3 Hz, die Compliance der Lunge sowie die Kohärenzen bei 3 und 5 Hz.
Blutgasanalyse, Säuren-Basen-Status und Hämoxymetrie: Post infectionem
verminderten sich der O2-Partialdruck (PO2) und die O2-Sättigung des
Hämoglobins (SO2) sowohl im arteriellen als auch im venösen Blut signifikant,
so dass eine deutliche Hypoxämie vorlag. 123 Der CO2-Partialdruck (PCO2) war
in beiden Blutarten signifikant vermindert (Hypokapnie). Des Weiteren wiesen
die alveolo-arterielle O2-Partialdruckdifferenz (A-aDO2), der pulmonale Shunt
und die arterio-venöse O2-Differenz (a-vDO2) p.i. signifikant erhöhte Werte
auf. Diese Befunde gingen mit einer Rechtsverschiebung der
Sauerstoffdissoziationskurve (gekennzeichnet durch einen signifikanten Anstieg
des Halbsättigungsdrucks, P50) einher. Die Ergebnisse der Hämoxymetrie zeigten
signifikant reduzierte Werte der oxygenierten Hämoglobinfraktion und
signifikant erhöhte Werte für reduziertes Hämoglobin. Bezüglich des Säuren-
Basen-Status waren p.i. sowohl im arteriellen als auch im venösen Blut
signifikante Verminderungen von Standard Base Excess (SBE), aktuellem
Basenüberschuss (ABE), Standardbikarbonat (SBC) und aktuellem Bikarbonat (HCO3
-) auffällig. Parameter des peripheren Blutes: Das roten Blutbildes veränderte
sich nach der experimentellen Infizierung bezüglich eines signifikanten
Anstieges von Erythrozytenzahl, Hämoglobinkonzentration und Hämatokrit,
während die Erythrozytenindizes MCV und MCH unbeeinflusst blieben. Tendenziell
war eine Erhöhung des MCHC zu beobachten (nicht statistisch gesichert). Die
Thrombozytenzahl unterlag keiner signifikanten Veränderung. Die Untersuchung
der Leukozyten inklusive des Differenzialblutbildes wies p.i. signifikant
erhöhte Leukozytenzahlen sowie signifikant mehr segmentkernige wie auch
stabkernige neutrophile Granulozyten und Monozyten auf. Basophile und
eosinophile Granulozyten waren durch die experimentelle Infizierung nicht
beeinflusst. Eine tendenzielle Abnahme der Lymphozyten (3 h p.i.) ließ sich
statistisch nicht sichern. Marker der Akuten-Phase-Reaktion, wie die
Konzentrationen von Haptoglobin und Fibrinogen, erhöhten sich p.i.
signifikant. Pathologie: Das Ausmaß der morpholgisch sichtbaren pneumonischen
Veränderungen variierte zwischen 0,5 55,4 % (bezogen auf die
Lungenoberflächen der 20 Kälber). Die Affektionen der Lunge waren nicht nur
quantitativ, sondern auch qualitativ sehr heterogen. Schlussfolgerungen Die
experimentelle Infizierung von Kälbern mit Mannheimia haemolytica A1 führte zu
nachhaltigen Störungen von Funktionen und Effizienz der äußeren Atmung in
deren Folge die O2- Versorgung des Blutes erheblich beeinträchtigt war.
Obstruktive Ventilationsstörungen konnten ausgeschlossen werden, da weder ein
erhöhter Strömungswiderstand in den Atemwegen noch eine verringerte Abatmung
von CO2 vorlagen. Verminderte Dehnbarkeitseigenschaften der Lunge (CL)
sprechen vielmehr für das Vorhandensein restriktiver Ventilationsstörungen.
Die Ergebnisse der Blutgasanalyse (Hypoxämie, erhöhte A-aDO2, erhöhter
pulmonaler Shunt) lassen den Schluss zu, dass Beeinträchtigungen der
Diffusionskapazität der Lunge und Störungen der pulmonalen Perfusion im
Vordergrund der pathogenetischen Reaktionsmechanismen standen. Die
systemischen Reaktionen des Kälberorganismus widerspiegelten sich hautsächlich
in Veränderungen des weißen Blutbildes sowie in deutlichen Anstiegen der
Konzentrationen von Haptoglobin und Fibrinogen im Blut. Weder die beobachteten
klinischen Symptome (Fieber, Dyspnoe, Nasenausfluss, Husten) noch die
pathologisch-anatomischen Veränderungen können als spezifisch für eine
Infektion mit Mannheimia haemolytica A1 angesehen werden. In Anbetracht der
gewonnen Daten ist vielmehr davon auszugehen, dass den klinisch sichtbar
werdenden Symptomen erhebliche pulmonale Dysfunktionen zu Grunde liegen.
Demzufolge sind Therapiekonzepte notwendig, die - neben der Antibiose auf
die Wiederherstellungen der Funktionen der äußeren Atmung und des
Gasaustausches zielen sowie anti-inflammatorische Maßnahmen umfassen.
de
dc.description.abstract
Effects of an experimentally induced infection with Mannheimia haemolytica A1
on pulmonary functions in calves Aims The aim of this study was to evaluate
the complexity of pathophysiological mechanisms of an infection caused by
Mannheimia haemolytica A1 in calves - with respect to pulmonary functions and
resulting consequences for the total organism. Therefore, variables of lung
function, blood gases, acid-base-status, red and white blood cells, and
parameters of an acute inflammation in the peripheral blood were quantified
before and after an experimentally induced challenge. Accompanying patho-
morphological findings were recorded post mortem. Methods From a total number
of 24 calves (age: 3 to 15 days, body weight: 31 to 47 kg, both sexes) 20
calves were included after a quarantine period of 6 weeks confirming
clinically healthiness. For experimental challenge, 10 ml of a culture
containing Mannheimia haemolytica A1 (1.5 to 2.0 x 109 cfu/ml) were injected
intra-tracheally twice in each animal with an interval of 30 hours. At the end
of the study, all calves were necropsied either due to spontaneous death or
after euthanasia 5 days after infection. During the total observation period
of 45 days, a daily clinical examination was performed in each calf. To
control the presence of Mannheimia haemolytica A1, both nasal swabs (to detect
antigen by culture) and blood samples (to detect antibodies) were collected
once per week ante infectionem (a.i.) and daily post infectionem (p.i.). For
lung function testing, the Impulse-Oscillometry-System (IOS) was used.
Variables of ventilation and respiratory mechanics were measured twice a.i.
(-2 weeks, -1 week) as well as 3 days and 4 days after infection. Via a
catheter that was placed in Aorta abdominalis arterial blood was sampled in 12
of the 20 calves at following time points: one day and immediately a.i., and
3, 6, 12, and 24 hours (h) as well as 2, 3, 4, and 5 days (d) after infection.
At these defined time points, variables of blood gas analysis, acid base
status, and haemoglobin spectra were measured in parallel in both arterial and
venous blood. Furthermore, in the venous blood red and white blood cells as
well as acute phase proteins (haptoglobin and fibrinogen) were analysed. At
dissection, patho-morphological changes in lungs were registered, and tissue
was sampled at five locations within each lung for further bacteriological
investigation. Results Clinical observations: After challenge, clinical
symptoms were characterised by dyspnoea and fever (respiratory rate started to
increase 3 h p.i., and rectal temperature 6 h p.i.). Furthermore, a higher
intensity of cough and nasal discharge was observed. Ventilation and
respiratory mechanics: Three and 4 d p.i., both tidal volume (VT) and minute
ventilation (Vmin) were significantly decreased while the respiratory rate was
significantly increased. In addition, the following IOS-variables decreased
significantly: respiratory resistance at 3 Hz, lung compliance, and coherence
at 3 and 5 Hz. Blood gas analysis, acid base status and haemoglobin spectra:
After challenge, both partial pressure of O2 (PO2) and saturation of
haemoglobin (SO2) decreased significantly in arterial as well as in venous
blood samples indicating severe hypoxemia. Furthermore, the partial pressure
of CO2 (PCO2) decreased significantly in both arterial and venous blood at 125
days 1 and 2 p.i. indicating hypocapnia. In addition, the alveolar-arterial
oxygen difference (A-aDO2), the pulmonary shunt, and the arterial-venous
difference in oxygen (a-vDO2) were significantly increased after infection.
These findings were accompanied by a shift of the oxygen bound graph to the
right (i.e. P50 increased significantly). Hemoxymetry results were
characterised by a significantly reduced percentage of oxygenated and a
significantly increased percentage of deoxygenated haemoglobin. Analysis of
acid base variables resulted in significant decreases in standard base excess
(SBE) and actual base excess (ABE) in both arterial and venous blood, after
challenge. Furthermore, significant decreases of standard bicarbonate (SBC)
and actual bicarbonate (HCO3 -) were analysed in both arterial and venous
blood samples after infection. Peripheral blood parameters: Related to red
blood cells, the post challenge period was characterised by significant
decreases in haemoglobin concentration, haematocrit, and the total number of
erythrocytes. The indexes of erythrocytes MCV and MCH, however, remained
unchanged whereas MCHC showed a tendency to increase (non-significant). No
significant change was observed in the number of thrombocytes. Results related
to white blood cells inclusive their differentiation indicated significant
increases in total leukocyte number as well as in neutrophils with segmental
nucleus, neutrophils with rod-shaped nucleus, and monocytes. Neither
basophiles nor eosinophils were changed by experimental infection. An observed
decrease in lymphocytes (3 h p.i.) could not be secured statistically. Markers
of acute inflammation, i.e. concentrations of haptoglobin and fibrinogen in
the venous blood, were found to be significantly increased in the post
challenge period compared to baseline values before infection. Pathology:
Within the group of 20 calves, the extension of pneumonic lesions varied
between 0.5 55.4 % of the total lung surface. In general, a large
heterogeneity was found with respect to both quantity and quality of lung
injuries. Conclusions An experimentally induced challenge with Mannheimia
haemolytica A1 in calves led to severe deteriorations in pulmonary functions
and consequently to a strong impairment of oxygen transfer from alveoli into
blood. Since no increase in respiratory resistance was measured and because
CO2 could be eliminated from the body (hypocapnia), there were no indications
for the presence of obstructive disturbances of ventilation. However,
restrictive disturbances in ventilation did occur and were measured by a
diminution of lung compliance. Results of blood-gas-analysis (hypoxemia,
increased A-aDO2, and increased pulmonary shunt) allow the conclusion that
lung function disturbances were mainly related to an impaired diffusion
capacity of the lung and to deterioration in lung perfusion. In addition to
damages within the respiratory system, systemic reactions of acute
inflammation were predominantly reflected by parameters of white blood cells
and by strong increases in the concentrations of haptoglobin and fibrinogen in
the blood. Since clinical symptoms (fever, dyspnoea, nasal discharge, and
cough) and pathological findings (acute pneumonia of varying extend) were
found to be non-specific, all pathogenetic mechanisms as evaluated in this
study should be taken into account when Mannheimia haemolytica A1 has been
found to be involved in respiratory diseases. Under field conditions, one must
assume the presence of severe pulmonary dysfunctions at the same time when
clinical symptoms occur. Consequently, multiple therapeutic components are
necessary (in addition to antibiotic treatment) to improve pulmonary function
and gas exchange and to reduce consequences of acute inflammation.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Respiratory diseases
dc.subject
Mannheimia haemolytica (MeSH)
dc.subject
Pasteurella haemolytica
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Auswirkungen einer experimentellen Infizierung von Kälder mit Mannheimia
haemolytica A1 auf Funktionen der äußeren Atmung
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Helmut Hartmann
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Dr. Petra Reinhold
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.date.accepted
2006-06-22
dc.date.embargoEnd
2007-02-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002599-0
dc.title.translated
Effects of an experimental infecting of calves with Mannheimia haemolytica A1
on functions of the outside respiration
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002599
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/154/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002599
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