dc.contributor.author
Reichhardt, Adriane
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:56:56Z
dc.date.available
2013-03-07T12:46:37.751Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5603
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9802
dc.description.abstract
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Wechselwirkungen
von genetischen Veranlagungen und immunologischen Veränderungen als auch
Umweltfaktoren und eine veränderte intestinale Mikrobiota stehen im Zentrum
der Ätiopathogenese. Immunologisch ist nach heutigem Kenntnisstand eine
fehlerhafte Balance zwischen Immunantwort und Immuntoleranz gegenüber dem
Mikrobiom charakterisierend. Regulatorische T-Zellen spielen eine
entscheidende Rolle in der Erhaltung des immunologischen Gleichgewichtes. Wenn
deren Anzahl reduziert oder deren Funktion im Verhältnis zu den Effektorzellen
eingeschränkt ist, resultiert daraus eine gestörte Immunantwort. Bei Morbus
Crohn konnten bisher keine funktionellen Defekte regulatorischer T-Zellen
nachgewiesen werden. Es wird deshalb davon ausgegangen, dass die
überschießende Immunantwort am Ort der Entzündung durch eine verminderte
Anzahl regulatorischer T-Zellen bedingt ist. Dabei ist ebenso unklar, ob dies
aus einer gestörten peripheren Induktion oder gestörten Migration von
regulatorischen T-Zellen resultiert. Regulatorische T-Zellen verfügen über
Oberflächenstrukturen, die unter anderem die Wanderung in sekundär
lymphatische Organe wie in die Darmlymphknoten und zum Ort der Entzündung
ermöglichen. Zwei dieser „Homing-Moleküle“ sind der Chemokinrezeptor CCR4 und
das Zell-Adhäsionsmolekül CD62L. Das Chemokin TARC als Ligand für den
CCR4-Rezeptor bei funktionellen Untersuchungen wurde ausgewählt, weil es in
entzündlichem Gewebe bei Morbus Crohn vermehrt exprimiert wird. CD62L ist vor
allem für das Rezirkulieren regulatorischer T-Zellen im Blut und in
Lymphknoten wichtig und ist ein Marker für deren supprimierende Aktivität. In
der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob Unterschiede in der Expression
und Funktionalität von „Homing-Molekülen“ zwischen T-Zell-Populationen von
Morbus Crohn-Patienten und gesunden Probanden bestehen. Die
Oberflächenstrukturen von T-Zellen wurden mit der Durchflusszytometrie
analysiert, wobei Zellen des peripheren Blutes sowie Lymphknotenzellen des
Darmes untersucht wurden. Zellen aus unterschiedlichen Geweben sollten eine
Aussage über den Aktivitätsstatus und die Rekrutierung regulatorischer
T-Zellen liefern. Weiterhin wurde die spezifische Wanderung regulatorischer
T-Zellen anhand eines CCR4-abhängigen Migrationsassays untersucht. In eine
Well-Platte wurde dafür eine permeable Membran eingesetzt, durch die die
Zellen aktiv wandern konnten. Das Chemokin CCL 17/TARC diente dabei als
„Lockstoff“ für die spezifische Migration durch die Membran. Die Anzahl der
gewanderten Zellen wurde dann durchflusszytometrisch ermittelt. Die
Vergleichsuntersuchungen ergaben, dass im peripheren Blut die Dichte von CCR4
auf regulatorischen T-Zellen bei Morbus Crohn im Vergleich zu den Gesunden
signifikant vermindert ist. Dies stützt die Annahme, dass regulatorische
T-Zellen bei Morbus Crohn eine verminderte Expression von Chemokinrezeptoren
aufweisen und deshalb nicht zum Ort der Entzündung gelangen können. Die
Migration der CD4+FOXP3+ T-Zellen war bei Patienten mit Morbus Crohn im
Vergleich zu Gesunden vermindert. Weiter konnte eine Verminderung des Anteils
der CD62L+ regulatorischen T-Zellen bei Morbus Crohn-Patienten Im Vergleich zu
Gesunden nachgewiesen werden. Auch dies kann als wichtiger Hinweis auf eine
fehlerhafte Migration regulatorischer T-Zellen bei Morbus Crohn gewertet
werden. Sowohl im Lymphknoten als auch im peripheren Blut konnten bei den
Gesunden als auch bei den an Morbus Crohn Erkrankten deutlich mehr CCR4+
regulatorische T-Zellen vom CD45RO+-Typ gefunden werden als vom naiven Typ.
Die Oberflächeneigenschaften dieser regulatorischen T-Zellen entsprechen dem
Phänotyp von Gedächtniszellen, Zellen mit bereits stattgehabtem
Antigenkontakt. Interessanterweise konnten bei den Untersuchungen verschiedene
FOXP3-Populationen anhand des Expressionsniveaus für FOXP3 identifiziert
werden. Es sind sowohl die FOXP3low Zellen als auch die FOXP3high Zellen bei
Morbus Crohn-Patienten im peripheren Blut gegenüber denen bei Gesunden
vermindert. Die vorgestellten Daten zeigen eine reduzierte CCR4-abhängige
Migration regulatorischer T-Zellen bei Patienten mit Morbus Crohn. Die aus der
verminderten Migration resultierende geringere Anzahl supprimierender T-Zellen
im Verhältnis zu den Effektorzellen im Entzündungsgebiet bei Morbus Crohn
trägt möglicherweise zu einer chronischen Entzündungsreaktion bei dieser
Erkrankung bei.
de
dc.description.abstract
Morbus Crohn is an inflammatory bowel disease (IBD). The disease is a result
of genetic disposition, immunologic disorders and environmental influences as
much as differences of the intestinal mucosa. On the immunologic site, there
is an imbalance between immunologic response and tolerance against the
microbiom. Regulatory t cells play an essential role sustaining the
immunologic balance. For IBD, current data show that Treg proportion in
peripheral blood is decreased in active disease. So far, no functional defects
of Treg from IBD patients have been described since they maintain their normal
function of cell-contact-dependent, cytokine-independent suppressive capacity,
even against pathogenic T-effector cells derived from the inflamed mucosa. In
contrast to peripheral Treg, their frequency is comparatively low in inflamed
IBD mucosa compared to diverticulitis. Currently, it is not clear whether this
phenomenon is caused by a disturbed peripheral induction or migration of Treg.
Here, we demonstrate that Treg from CD patients show a functional defect
caused by an impaired CCR4-dependent migration capacity and mediated by a
decreased expression of CCR4. This may explain decreased Treg frequencies in
inflamed IBD mucosa. It is probable that CCR4 is not the only molecule that is
involved in the inappropriate migration of Treg in CD. It has been described
in CD that fewer CD4+ memory cells express CD62L. This receptor decelerates
lymphocytes by engaging ligands expressed on high endothelial venules. CD62L
is therefore required for recirculation and compartmentalization of CD4+ cells
between blood and lymph nodes. Although we found an accumulation of Treg in
mesenteric lymph nodes, there is also a lower percentage of CD62L+ peripheral
Treg, some of them also express CCR4. This may point to a more extensively
disturbed migration of Treg in CD. Based on these results, it becomes
conceivable to design therapeutic strategies which manipulate the intestinal
recruitment of Treg and thus suppress the pathologically increased immune
reaction in IBD.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
regulatory t cells
dc.subject
crohn´s disease
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
CCR4-abhängige Migration regulatorischer T-Zellen bei Morbus Crohn
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Zeitz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. rer. nat. A. Thiel, Prof. Dr. med. A. Stallmach
dc.date.accepted
2013-03-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000045216-9
dc.title.translated
Impaired CCR4-dependent migration of regulatory T cells in Crohn´s disease
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000045216
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012885
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access