Hintergrund: Im Rahmen der Umstrukturierung des Entgeltsystems und Einführung der Diagnosis Relates Groups (DRG) kommt den Versorgungsstrukturen in Krankenhäusern eine besondere Bedeutung zu. Durch den Druck der Kostenträger haben sich die Verweiltage in den Kliniken reduziert. Die vorliegende Arbeit stellt sich zur Aufgabe zu untersuchen, welche ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen nach Stroke-Unit-Behandlung auf der neurologischen Station noch erfolgen aus denen sich Therapieänderungen ergeben könnten. Ziel ist es aufzuzeigen, ob nach Stroke-Unit-Behandlung spezifisch neurologische Fragestellungen entstehen, die die Weiterbehandlung in einer neurologischen Abteilung erforderlich machen oder ob die Therapie in einer erweiterten Stroke Unit oder einer Reha-Einrichtung ohne Bruch in der Patientenversorgung möglich wäre. Methodik: Untersucht wurde retrospektiv der Krankheitsverlauf von 538 Patienten, die im Zeitraum von Juni 2003 bis August 2005 auf der Stroke Unit behandelt wurden. Die Daten wurden aus den Krankenakten gesammelt und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Bei einer durchschnittlichen Liegezeit von 3,49 Tagen bleibt die Ätiopathogenese der Hirnischämie auf der Stroke Unit in 35,1% unklar. Auf der neurologischen Station lässt sich durch erweiterte Diagnostik in 21% der Fälle der ätiopathogenetische Hintergrund klären. Bei 151 Patienten (30,8%) werden für die Pathogenese des Hirninfarktes wichtige Nebenerkrankungen erst auf der Normalstation diagnostiziert. Untersuchungen, die von fachfremden Abteilungen erbracht werden können aufgrund kurzer Liegezeiten auf der Stroke Unit nicht zeitgerecht durchgeführt werden. Aus den Untersuchnugsergebnissen ableitbare therapeutische Konsequenzen können erst nach Vorliegen aller Befunde durch die neurologischen Stationsärzte umgesetzt werden. Schlussfolgerung: Im Rahmen der Behandlung auf der Stroke Unit eines Allgemeinkrankenhauses gelingt aufgrund der kurzen Liegezeiten eine abschließende Klärung der Ätiopathogenese beim ischämischen Hirninfarkt nicht bei allen Patienten. Fachfremde Untersuchungen sind oft nicht zeitgerecht durchführbar, so dass sich daraus ableitbare Konsequenzen erst nach Verlegung auf die neurologische Normalstationergeben. Damit es nicht zur Unterbrechung der Schlaganfallbehandlung nach deutschem Konzept kommt, sollte der Beginn der Rehabilitationsbehandlung in einer neurologischen Klinik in Zusammenarbeit mit Ergo- physiotherapeuten, sowie Logopäden unter neurologischer ärztlicher Leitung einsetzen.
Background: Due to the introduction of the DRG-System (Diagnosis-related- Groups) in Germany there is growing significance of the different types of care that patients receive in hospitals. Length of stay has decreased due to increasing costs. This thesis tries to evaluate medical procedures on a general ward following a stroke unit treatment which alter the originally intended therapy and whether situations arise that demand treatment on either a specialised neurological ward for stroke patients or a rehabilitation clinic. Methods: We examined 538 stroke unit patients retrospectively who were treated between June 2003 and August 2005. The data was collected from the Patient files and analysed statistically. Results: With a median stay on stroke unit of 3,49 days the etiology of stroke remained unclear in 35,1% of the cases. Additional diagnostic procedures lead to additional information concerning etiology in 21 %. In 151 Patients (30,8%) other factors with impact on the pathogenesis of stroke were found after stroke unit treatment. Diagnostic procedures performed by other than the neurological department often can not be obtained during the stay on the stroke unit because of the short period of time the patients are treated there. Therapeutic consequences from these diagnostic procedures can only be made after all results are available. Conclusion: During stroke unit treatment in a general hospital the final identification of the underlying pathogenesis can not be achieved in some patients. Diagnostic procedures by other departments often delay the identification and can first be obtained on the general ward. In order not to interrupt the stroke treatment according to the german guidelines for stroke patients the beginning of rehabilitation should start on the neurological ward in coopertaion with physiotherapist, ergotherapists and speech therapists under the leading of neurologists.