In recent years the use of gender fair language (e.g., pair forms: explicitly stating both sexes to refer to mixed gender groups or groups whose sex composition is unknown –“Ingenieure und Ingenieurinnen”, [male and female] engineers) has been strongly promoted as the alternative for generic masculine forms (i.e., using the masculine form generically to refer to mixed gender groups or to groups whose sex composition is unknown or irrelevant: “Ingenieure”, [male] engineers). This language reform reflects the belief that language not only echoes the social world but also has the power to influence people's perception of reality and subsequent behavior. Since language is said to be a tool to 1) represent reality, 2) appeal listeners, 3) express the sender’s personality, this thesis examined how the outcomes of these three functions of language are affected when pair forms are used rather than generic masculine forms. Results from a series of experiments with primary school children aged 6 to 12 showed that pair forms (compared to generic masculine forms) significantly influenced children's 1) mental representations (gender-related associations, status- and success-perception) and 2) motivation (self-efficacy beliefs and occupational interest) towards traditionally male occupations: the use of pairforms (rather than generic masculine forms) to describe occupations made children perceive traditional occupations less reserved for males only, lower in social status and at the same boosted their self-efficacy beliefs. Girls also indicated to be more interested in traditionally male occupations when they were presented in pair forms rather than in generic masculine form. In a separate line of research with adults it could further be shown that 3) the expressive function was influenced: speakers of gender fair language (i.e., pair forms) were perceived less sexist, more warm and competent than speakers of traditional language (i.e., generic masculine forms). Also, the hiring likability for speakers who used pair forms was perceived higher compared to those speakers who used generic masculine forms. Altogether, the findings gathered in this thesis support the notion that gender fair language is both an expression of a person's commitment to gender equality and an effective tool actively contributing to more gender balanced perceptions and motivation towards gender-stereotyped domains.
In den jüngsten Jahren wurde die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache (z.B. Paarformen: das explizite Erwähnen beider Geschlechter, um nach gemischtgeschlechtlichen Gruppen zu verweisen oder zu Gruppen deren Genderzusammenstellung unbekannt ist “Ingenieure und Ingenieurinnen”) als Alternative für das generische Maskulinum (z.B. die verallgemeinernde Verwendung männlicher Formen, um nach gemischtgeschlechtliche Gruppen zu verweisen oder zu Gruppen wessen Genderzusammenstellung unbekannt ist “Ingenieure”) stark gefördert. Diese Sprachreform reflektiert der Überzeugung, das Sprache nicht nur die soziale Welt wiedergibt, sondern auch die Kraft hat, um Menschen deren Wahrnehmung der Realität und darauffolgendes Verhalten zu beeinflussen. Da gesagt wird das Sprache ein Mittel ist, um 1) die Realität wiederzugeben, 2) Zuhörenden aufzurufen und 3) die Persönlichkeit des Sendenden auszudrücken, untersucht diese Thesis, wie das Ergebnis dieser Sprachfunktionen beeinflusst wird, wenn Paarformen anstelle von generischen maskulinen Formen verwendet werden. Ergebnisse aus einer Reihe von Experimenten mit Grundschulkindern im Alter von 6 bis 12 Jahren zeigen, das Paarformen (im Vergleich zu generischen maskulinen Formen) einen bedeutsamen Einfluss haben auf 1) mentale Repräsentationen (geschlechterbezogener Assoziationen, Status- und Erfolgswahrnehmungen) und 2) die Motivation (Selbstwirksamkeit und berufliches Interesse) gegenüber traditionell männlichen Berufen: die Verwendung von Paarformen (anstelle von generischen maskulinen Formen) führte dazu, dass Kinder, die traditionell männlichen Berufe als weniger geschlechtsspezifisch und niedriger im Status wahrnahmen, gleichzeitig sich aber selbstwirksamer fühlten. Auch berichteten Mädchen mehr Interesse in traditionell männlichen Berufen, wenn sie in Paarformen (anstelle von generischen maskulinen Formen) präsentiert wurden. In einer getrennten Forschungslinie mit Erwachsenen konnte des Weiteren gezeigt werden, dass 3) die Ausdrucksfunktion mittels der Verwendung geschlechtergerechter Sprache beeinflusst wird: Personen, welche geschlechtergerechte Sprache (Paarformen) verwendeten, wurden weniger sexistisch, wärmer sowie kompetenter wahrgenommen als sprechende Personen der traditionellen Sprache (Generischen maskulinen Formen). Auch wurde die Anstellungswahrscheinlichkeit für Personen, welche Paarformen verwendeten, höher eingeschätzt als für Personen, welche generische maskuline Formen verwendeten. Insgesamt unterstützen die Ergebnisse dieser Thesis die Auffassung, dass die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache, sowohl als einen Ausdruck einer Person dessen Engagement zu Geschlechtergleichheit wahrgenommen wird, sowie ein effektives Mittel ist, das aktiv zu erhöhten genderfairen Wahrnehmungen und zur Motivation zu traditionellen männlichen Domänen beiträgt.