dc.contributor.author
Zolmajd, Reza
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:48:46Z
dc.date.available
2010-04-30T08:48:50.810Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5436
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9635
dc.description.abstract
Das Tiermodell Maus besitzt eine große Bedeutung bei der Erforschung der
Netzhautphysiologie und der pathologischen Grundlagen erblicher
Netzhauterkrankungen. Es werden im Wesentlichen zwei verschiedene Arten von
Tiermodellen unterschieden. Einerseits lassen es moderne molekulargenetische
Techniken zu, genveränderte Tiere herzustellen, andererseits können natürlich
vorkommende Mauslinien mit Gendefekt durch Genanalyse mit menschlichen
Erkrankungen korreliert werden. Motivation der vorliegenden Arbeit war es, den
β2/β1-ki/ki-AMOG-Mausstamm elektrophysiologisch und morphologisch zu
charakterisieren. Bei den elektrophysiologischen Screenings konnte beim AMOG-
Stamm eine Reduzierung der B-Welle im Elektroretinogramm beobachtet werden.
Durch die Charakterisierung des Mausstammes AMOG soll versucht werden,
möglicherweise ein Tiermodell für menschliche Netzhaut-erkrankungen zu
entdecken, aber auch Aufschlüsse über dessen Pathophysiologie. Zu diesem Zweck
wurden die elektrophysiologischen und morphologischen Eigenschaften der AMOG-
Mäuse mit dem Wildtyp (OLA-Mäuse) verglichen. Zur Beschreibung der Funktion
der einzelnen Zellverbände innerhalb der Netzhaut erfolgte im
Untersuchungszeitraum von einem Jahr die Ableitung der A- und B-Welle, sowie
der oszillatorischen Potenziale des Elektroretinogramms. Daneben erfolgte
zusätzlich die Ableitung der C-Welle. Ziel war es, einerseits die
Netzhautfunktionsstörung zu lokalisieren und andererseits im Verlauf der Zeit
die Entwicklung des Funktionsdefektes zu beobachten. Die
elektrophysiologischen Ergebnisse konnten mit morphologischen Untersuchungen
alterskorrelierter Tiere verglichen werden. Unterstützung fand die Annahme,
dass die betroffenen Tiere sowohl eine Veränderung der Funktion der
Pigmentepithel-, Müller-, als auch der Photorezeptorzellen hatten. Diese
Tatsache führt zu stark erniedrigte A-Wellen-, B-Wellen- und C-Wellen-
Amplituden. Die genannten Ergebnisse fanden auch Bestätigung in den
morphologischen Untersuchungen. Sie sind im Vergleich zum Wildtyp deutlich
verändert. Das signifikant veränderte skotopische ERG, mit den reduzierten A-,
B- und C-Wellen-Amplituden, können zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend
erklärt werden. Man kann vermuten, dass die ERG-Veränderungen einerseits durch
die Abwesenheit der Pump-Aktivität der NA-K-ATPase, andererseits durch die
fehlende Haftung zwischen den Neuronen und Astrocyten oder durch beides in
Summation bedingt sind. Die Funktion der Na-K-ATPase (als Haftungsmolekül und
als Pumpe) ist nur in den Zellen suffizient, wo eine Ionen Homeostase gegeben
ist. Der selektive Verlust von Photorezeptoren in den β2/β1-ki/ki-AMOG-Mäusen
erfolgt nach Finlay nicht nur durch die Apoptose (programmierter Zelltod),
sondern auch aufgrund abnormer synaptischer Stimuli (29). Zusätzlich, kann die
intrazelluläre Calcium-Konzentration, die Apoptose indirekt beeinflussen. Die
Endonuclease, welche DNA Fragmente nach dem Zelltod abbaut, kann durch die
Cacium-Ionen- Konzentration beeinflusst werden. Dieser Mechanismus wurde
bereits für die Netzhautdegeneration in einem anderen Mausmodell diskutiert
(31). Die Na-K-ATPase kann direkt die intrazelluläre Calcium-Ionen
Konzentration über die Na-Ca-Austauscher beeinflussen. 6 8 5\. Zusammenfassung
Bei den β2/β1-ki/ki-AMOG-Mäusen kann eine Dysfunktion der Na-K-ATPase die
intrazelluläre Ionen-Konzentration so verändern, dass es ebenfalls zur
Induktion der Aktivität der Endonuclease und somit zum Zelltod kommt. Die
C-Welle ist ein Äquivalent für die Funktion des Pigmentepithels, aber auch der
Müller- und Photorezeptorzellen. Die C-Welle ist bei den AMOG-Mäusen
reduziert. Diese Erkenntnis bestätigt wiederum die Annahme, dass aus der
Fehlerhaften Regulation der extrazellulären Kalium-Konzentration, die
intrazelluläre Calcium Konzentration beeinflusst werden kann, welches wiederum
über die Endonuclease zum Zelltod der Müller- und Photorezeptoren führen kann.
Das Fehlen der Zapfen-Antworten, muss noch abschließend untersucht und geklärt
werden. Zu diesem Zeitpunkt, ist eine Erklärung für das Fehlen der
Zapfenantworten bei den AMOG-Mäusen nicht direkt ersichtlich. Um das Fehlen
der Zapfenantworten abschließend zu klären, sind weiterführende Untersuchungen
notwendig. Die Hauptfragestellung hierbei sollte klären, ob die
Zapfenrezeptorzelle selbst betroffen ( Phototransduktionskaskade) oder das
Rezeptorpotenzial im Elektroretinogramm nicht ableitbar ist, weil die
postrezeptorale Überleitung nicht funktioniert, wo bei der Maus das ERG
vorwiegend generiert wird. So kann eine eventuell intakte Rezeptorfunktion
durch das ERG nicht erfasst werden. Der in den elektrophysiologischen und
morphologischen Untersuchungen beschriebene Phänotyp des AMOG-Stammes, deutet
primär auf einen degenerativen Prozess hin. Möglicherweise ist die Ursache
eine Summation aller genannten Möglichkeiten. Wenn die erforderlichen
Nachuntersuchungen abgeschlossen sind, wird es möglich sein, den Einfluss der
Na-K-ATPase, die Zusammenstellung und Funktion seiner Untereinheiten
vollständig zu verstehen. Auch der Einfluss der Pigmentzellen, Müllerund
Photorezeptoren auf die Ionenhomeostasis und die Endonuclease, wird besser zu
deuten sein. Durch die in der vorliegenden Arbeit beschriebene systematische
Charakterisierung dieser Netzhautfunktionsstörung ist die Vorraussetzung für
die Klärung ihrer Pathophysiologie geschaffen worden. Nach Abschluss der ggf.
weiterführenden Untersuchungen wird es möglich sein, die Rolle der Na-K-ATPase
bei erblichen Netzhautdegenerationen des Menschen, sowie seine Rolle für die
Netzhautfunktion näher zu klären. Darüber hinaus kann durch die
Charakterisierung dieses Mausmodells die Rolle der Na-K-ATPase für
Netzhautfunktion beim Menschen und ihre mögliche Relevanz für humane
Netzhautdystrophien verifiziert werden.
de
dc.description.abstract
Our electrophysiological findings correspond well to previously published
histological findings. The progressive loss of photoreceptor cells in ß2/ß1
ki/ki mice leads to a significant reduction of the outer nuclear layer
thickness in 120-day-old animals, and degeneration of photoreceptor cells is
almost coplete in 270-day-old mutants( Weber et al, J Neurosci 18 (22) p9
192-203). The reduced ERG responses already in young ß2/ß1 ki/ki mice may be
due to an insufficient Na, K-ATPase activity, whereas at later stages, retinal
function is compromised by the degenerative process.One of the most
interesting results of this study is the absence of a cone ERG. It remains to
be analysed whether this defect is related to an developmental deficit, an
early and rapid degeneration or to a functional deficit of existing cones.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
retina: distal ( photoreceptors
dc.subject
horizontal cells
dc.subject
bipolar cells)
dc.subject
electrophysiology
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Elektroretinografische Charakterisierung der AMOG-Mäuse
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. K. Rüther
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H. Jägle, Prof. Dr. M. Seeliger
dc.date.accepted
2010-05-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000016730-0
dc.title.translated
Electroretinografical Discribing of the AMOG Mice
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000016730
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007334
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access