dc.contributor.author
Brünig, Paula
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:48:35Z
dc.date.available
2010-06-23T08:28:27.369Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5423
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9622
dc.description.abstract
Zwei E.coli-Phytasen (Optiphos und FB-Phytase) wurden hinsichtlich ihrer
biochemischen Fähigkeiten untersucht (pH-Verhalten, Temperaturverhalten und
–stabilität sowie proteolytische Stabilität), um deren Eignung als
Futterzusatzstoff zu überprüfen. Als Vergleichsenzym wurde die kommerziell
erhältliche Aspergillus-Phytase Natuphos® hinzugezogen. Die Ergebnisse zum pH-
Verhalten zeigen, dass die pH-Optima der untersuchten Enzyme im sauren Bereich
liegen. Die E.coli-Phytasen weisen ihre pH-Optima bei 4,5 und 5,0 auf, während
Natuphos® die optimale Wirkung bei pH 5,5 zeigt. Im neutralen pH-Bereich sind
alle Enzyme inaktiv. Das Temperaturoptimum der Phytasen wurde ermittelt, indem
die Enzyme bei acht unterschiedlichen Temperaturen zwischen 30°C und 80°C in
Natriumacetatpuffer mit dem für das jeweilige Enzym optimalen pH-Wert für 60
Minuten inkubiert wurden. Die anschließenden Aktivitätsbestimmungen zeigten,
dass die Termeraturoptima für beide E.coli-Enzyme bei 55°C und für die
Aspergillus-Phytase bei 50°C liegen. Die Temperaturstabilität der Phytasen
wurde für drei unterschiedliche Temperaturen und jeweils für eine Gesamtdauer
von 120 Minuten bestimmt. Die Enzyme wurden in Natriumacetatpuffer mit dem
jeweils optimalen pH-Wert inkubiert und anschließend die Phytaseaktivität
gemessen. Die Temperaturstabilitätsmessungen in wässriger Lösung zeigen, dass
Natuphos® von den drei getesteten Enzymen am stabilsten, Optiphos hingegen am
wenigsten stabil ist. Schon bei 20-minütiger Inkubation bei 50°C weist die
Optiphos-Phytase unter 10% Restaktivität auf, FB-Phytase und Natuphos®
hingegen noch 60% respektive 80% Restaktivität. Die Phytasen wurden ferner
hinsichtlich ihrer Hitzestabilität beim Pelletiervorgang untersucht. Hierbei
wurde als Vergleichsenzym die Peniophora-Phytase ZY-Phytase hinzugezogen. Die
zu einem Mischfutter für Broiler supplementierten Phytasen wurden beim
Pelletieren vier unterschiedlichen Temperaturen zwischen 55°C und 85°C
ausgesetzt. Das E.coli-Enzym Optiphos (in der granulierten Form) war die
stabilere der beiden E.coli-Phytasen. Bei 85°C wies dieses Enzym eine
Restaktivität von 77% auf. Auch das Vergleichsenzym Peniophora war unter
diesen Bedingungen stabil (96% Restaktivität bei 85°C). Die FB-Phytase war
sowohl in granulierter Formulierung als auch in Pulverform bei 85°C inaktiv,
aber auch die Pulverform des Optiphos-Enzyms war bei 85°C nicht stabil. Um die
Widerstandsfähigkeit der Phytasen gegenüber Proteasen zu testen, wurden die
Enzympräparate für 20 Minuten in wässriger Pepsin- bzw. Pankreatinlösung bei
40°C inkubiert. Die Ergebnisse zeigten, dass das Vergleichsenzym Natuphos®
empfindlich gegenüber Pepsin, besonders aber gegenüber Pankreatin ist.
Optiphos verlor in beiden Medien etwa 45% der Aktivität und ist somit nur
mäßig stabil gegenüber proteolytischer Inaktivierung. FB-Phytase ist relativ
unempfindlich gegenüber Inaktivierung durch Pepsin (etwa 74% Restaktivität),
jedoch empfindlich gegenüber Pankreatin. Auch wurde der Einfluss von
Digestaüberstand auf die Enzyme untersucht. Die Inkubationen erfolgten bei
40°C für 60 Minuten in der Digestalösung aus dem Magen und proximalem Jejunum
vom Schwein. In der Magendigesta mit einem pH-Wert von 5,05 waren sowohl die
Aspergillus-Phytase als auch die E.coli-Phytasen stabil. In der Jejunaldigesta
(pH-Wert 6,34) waren die E.coli-Phytasen Optiphos und FB-Phytase mit
Restaktivitäten von 35% und 38% eher instabil, Natuphos® zeigte hingegen mit
70% Restaktivität eine akzeptable Stabilität. Der Weg und die Effizienz des
Substratabbaus der Aspergillus-, E.coli- und Bacillus-Phytasen wurden durch
Inositolphosphatbestimmung mittels HPLC untersucht. Für jedes der zu prüfenden
Enzyme wurde eine Enzymlösung hergestellt und diese mit Substratlösung
(Natriumphytat) für unterschiedliche Zeiten (15, 45, 90 und 120 Minuten) bei
37°C inkubiert. Anschließend wurde die Reaktion der Phytase gestoppt und die
Inositolphosphatbestimmung mittels HPLC durchgeführt. Es konnte für die
Aspergillus-Phytase ein Hauptabbauweg des Substrates über das 1,2,4,5,6-IP5
und das 1,2,5,6-IP4 bis zum 1,2,5-IP3 gefunden werden. Für das E.coli-Enzym
Optiphos wurde mittels HPLC ein Weg des Substratabbaus vom IP6 zum
1,2,3,4,5-IP5 und dann über das 2,3,4,5-IP4 zum 2,4,5-IP3 gefunden. Der
Abbauweg der Bacillus amyloliquefacens-Phytase konnte wie folgt dargestellt
werden: IP6, 1,2,4,5,6-IP5, 2,4,5,6-IP4. Die E.coli-Phytase war von den drei
untersuchten Enzymen am schnellsten und am effizientesten beim Substratabbau:
schon nach 90 Minuten war das Substrat komplett abgebaut und auch das
Abbauprodukt IP5 war nicht mehr vorhanden. Weder die Aspergillus- noch die
Bacillus-Phytase konnten IP6 komplett abbauen, zudem fand der Substratabbau
deutlich langsamer statt als bei der E.coli-Phytase. Um die Möglichkeit einer
Synergie zwischen der Optiphos- und der Bacillus-Phytase hinsichtlich des
Phytatabbaus zu prüfen, wurden diese beiden Enzyme nacheinander zum
Phytatabbau eingesetzt und das Ergebnis anschließend durch die Bestimmung der
Inositolphosphate im HPLC untersucht. Zunächst wurde das Enzym Optiphos für 60
Minuten mit Natriumphytat inkubiert, anschließend die Reaktion gestoppt und
dieselbe Probe mit dem Bacillus-Enzym nochmals für 45 respektive 90 Minuten
inkubiert. Beim Abbau des Substrates konnten durch kombinierten Einsatz der
E.coli- und Bacillus-Phytase deutliche Verbesserungen gezeigt werden: Beide
Phytasen agierten in diesem Versuch synergistisch und konnten somit den
Phytatabbau im Vergleich zur Wirkung einer einzelnen Phytase optimieren. Die
in-vivo-Studie wurde konzipiert, um den dosisabhängigen Effekt von Optiphos in
den hauptsächlich aus Mais und Optigrain bestehenden Diäten für Ferkel zu
bestimmen. Die Diäten hatten eine marginale Ca- und P-Versorgung und wurden
während der sechswöchigen Fütterungsperiode (24.-65. Lebenstag der Ferkel)
ohne oder mit Phytasesupplementierung zu der Basaldiät mit den Enzymen
Optiphos (bakterieller Ursprung aus E.coli) und Natuphos® (pilzlicher Ursprung
aus Aspergillus niger) in Dosierungen von 125, 250, 500 und 1000 FTU/kg Futter
verabreicht. Das Fütterungsexperiment hatte zum Ziel, die Effizienz der
bakteriellen E.coli-Phytase in abgestuften Konzentrationen auf verschiedene
Leistungsparameter im Vergleich zur pilzlichen Phytase oder der
Negativkontrolle ohne Enzymsupplementierung einschätzen zu können. Die
untersuchten Leistungsparameter waren Wachstum, Gewichtszunahme,
Futteraufwand, Kotkonsistenz sowie die scheinbare Verdaulichkeit mit Fokus auf
Kalzium, Phosphor und Rohasche. Das E.coli-Enzym Optiphos war im
Fütterungsversuch im Hinblick auf Leistung und scheinbare Verdaulichkeit
ebenso effektiv wie das kommerziell erhältliche Natuphos®: Der positive Effekt
auf die Gewichtszunahme war sowohl bei Natuphos® als auch bei Optiphos am
ausgeprägtesten während der dritten bis sechsten Woche des Experiments. Beide
Enzyme zeigten einen gleichermaßen positiven Einfluss auf die Gewichtszunahme
bei Absatzferkeln. Im Vergleich zur unsupplementierten Diät konnte der Zusatz
von 1000 FTU/kg von Optiphos und Natuphos® die Futteraufnahme signifikant
erhöhen. Die Ergebnisse der Bestimmung des MCP-Äquivalents zeigen, dass bis
zum Level von 500 FTU/kg Optiphos effizienter ist und im Gegensatz dazu
Natuphos® bei einem Gehalt von 1000 FTU/kg überlegen ist. Bei Zugabe
niedrigerer Mengen unterhalb von 1000 FTU/kg ist Optiphos bei der Verbesserung
der P-Verdaulichkeit überlegen (das optimale Level ist die Zugabe von 800
FTU/kg).
de
dc.description.abstract
Two E.coli phytases (Optiphos and FB-Phytase) were examined regarding their
biochemical abilities (pH behaviour, temperature behaviour and –stability as
well as proteolytic stability) to validate their suitability as feed
additives. The commercially available Aspergillus phytase Natuphos® has been
consulted as the comparing enzyme. The results of the pH behaviour show that
the pH optimum of the examined enzymes is located in the acidic range. The
optimal pH values of the E.coli phytases are 4.5 and 5.0, whereas Natuphos®
shows the best effect at pH 5.5. In the neutral pH range all enzymes are
inactive. The temperature optimum for the phytases was determined by
incubating the enzymes in a sodium acetate buffer with the optimal pH value
for each of the enzymes at eight different temperatures in the range of 30°C
to 80°C for 60 minutes. The subsequent determination of the phytase activity
showed a temperature optimum at 55°C for both E.coli phytases and an optimal
temperature of 50°C for the Aspergillus enzyme. The temperature stability of
the phytases was determined for three different temperatures and with a total
period of 120 minutes. The enzymes were incubated in sodium acetate buffer
with the optimal pH value for each of the enzymes. Afterwards the phytase
activity was determined. The measurements of temperature stability in aqueous
solution show that Natuphos® ist the most stable of the three examined
enzymes, whereas Optiphos is the least stable one. After 20 minutes of
incubation at 50°C Optiphos already has a residual phytase activity of less
than 10%, however FB-Phytase and Natuphos® exhibit residual activities of 60%
and 80% respectively. The phytases were also examined regarding their heat
stability during the pelleting process. In this case the Peniophora phytase
ZY-Phytase was consulted as the comparing enzyme. The phyases were added to a
mixed ration for pigs which was exposed to four different temperatures between
55°C and 85°C while pelletizing. The E.coli enzyme Optiphos (in the granulated
form) was the more stable E.coli phytase. At 85°C this enzyme had a residual
activity of 77%. The comparing enzyme Peniophora was also stable under these
conditions (96% residual activity at 85°C). The FB-Phytase was inactivated at
85°C both in the granulated form and as powder. The powder form of the
Optiphos enzyme was also not stable at 85°C. To assay the resistance of the
phytases against proteases the enzyme preparations were incubated in an
aqueous pepsin- or pancreatin solutionat 40°C. The results show that the
comparing enzyme Natuphos® is sensitive to pepsin but even more sensitive to
pancreatin. Optiphos lost about 45% of its activity in both media and is
therefore only moderately resistant to proteolytic inactivation. FB-Phytase is
relatively insensitive towards the pepsin inactivation (about 74% residual
activity). The influence of digesta supernatant on the enzymes has been tested
as well. The incubations were carried out at 40°C for 60 minutes in a digesta
solution from the stomach and proximal jejunum of a pig. In the digesta of the
stomach with a pH value of 5.05 the Aspergillus phytase as well as the E.coli
phytases were stable. The E.coli phytases Optiphos and FB-Phytase were
instable in the digesta of the jejunum (pH value 6.34) and showed residual
activities of 35% and 38% respectively. Natuphos® showed a reasonable
stability with 70% residual activity. The pathway as well as the efficiency of
dephosphorylation of the Aspergillus-, the E.coli- and the Bacillus phytases
were assayed by determining the inositolphosphates using HPLC. For every
analysed enzyme an enzyme solution was prepared and then incubated at 37°C
with a substrate solution (sodium phytate) for different periods (15, 45, 90
and 120 minutes). Subsequently the phytase reaction was stopped and the
determination of the inositolphosphates by use of HPLC was conducted. For the
Aspergillus phytase a main pathway of the substrate dephosphorylation has been
found, wich leads to the 1,2,5-IP3 via 1,2,4,5,6-IP5 and 1,2,5,6-IP4. The
pathway for the E.coli enzyme Optiphos leads from the IP6 via 1,2,4,5,6-IP5
and 2,3,4,5-IP4 to the 2,4,5-IP3. The pathway of dephosphorylation of the
Bacillus amyloliquefaciens phytase can be constituted as follows: IP6,
1,2,4,5,6-IP5, 2,4,5,6-IP4. The E.coli phytase was the fastest and most
efficient enzyme for substrate degradation of the three assayed enzymes: after
90 minutes the substrate was already completely degraded and the degradation
product IP5 was also inexistent. Neither the Aspergillus phytase nor the
Bacillus phytase were able to degrade the IP6 completely, moreover the
substrate degradation proceeded obviously more slowly than in case of the
E.coli phytase. To verify the possibility of a synergy of the Optiphos- and
the Bacillus phytase concerning the phytate degradation, the two enzymes were
applied successively for phytate degradation. The result was analysed via
determination of inositolphosphates using HPLC. At first the Optiphos enzyme
was incubated with sodium phytate for 60 minutes, then the reaction was
stopped and the same sample was incubated with the Bacillus enzyme for 45 or
90 minutes respectively. By combined application of both the E.coli- and the
Bacillus phytase notable improvements in substrate degradation could be
demonstrated: Both phytases acted out synergetically in this trial and were
therefore able to optimise phytate degradation in comparison to the effect of
a single phytase. The in vivo study was conducted to determine the dose
dependent effect of Optiphos in the diets for piglets containing mainly corn
and Optigrain. The diets had a marginal Ca- and P supply and were fed to the
piglets with or without phytase supplementation with the enzymes Optiphos
(bacterial origin from E.coli) and Natuphos® (fungal origin from Aspergillus
niger) during a six-week feeding period (24th to 65th days of life) in dosages
of 125, 250, 500 and 1000 FTU/kg. The study aimed to assess the efficacy of
the bacterial phytase at graded levels in comparison to the fungal phytase or
the negative control without enzyme supplementation on performance parameters.
The determined performance parameters were growth, weight gain or feed
efficiency, faecal consistency and apparent digestibility with focus on
calcium, phosphorus and crude ash. In the feeding trial the E.coli enzyme
Optiphos was as effective as the commercial Natuphos® regarding the
performance and apparent digestibility. The most positive effect on weight
gain was observed during the 3rd to 6th week of the experiment. Both enzymes
showed an equally positive influence on weight gain in weaning piglets. In
comparison to the unsupplemented diet the supplementation of 1000 FTU/kg of
both Optiphos and Natuphos® is able to increase the feed intake significantly.
The results from the determination of the MCP equivalent show that up to a
level of 500 FTU/kg Optiphos was more efficient. In contrast to this Natuphos®
is superior at a level of 1000 FTU/kg. With addition of levels below 1000
FTU/kg Optiphos is superior in the improvement of phosphorus digestibility
(the optimal level is the addition of 800 FTU/kg).
en
dc.format.extent
IX, 142 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
feed additives
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen zur Effizienz verschiedener mikrobieller
Phytasen als Futterzusatzstoff
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Ortwin Simon
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rainer Borriss
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Karl Heinz Lahrmann
dc.date.accepted
2010-01-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017769-6
dc.title.translated
In-vitro and in-vivo studies on the efficacy of various microbial phytases as
feed additives
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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