dc.contributor.author
Pilz, Madlen
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:38:31Z
dc.date.available
2014-06-03T12:15:31.723Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5266
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9465
dc.description.abstract
The present thesis assesses the stress responses relating to vaginal
examinations in dairy cows. Therefore, two consecutive studies were conducted
on two commercial dairy farms in Brandenburg, between 2010 and 2011. Although
there is evidence that human contact is potentially stressful for cows, the
impact of vaginal examinations on a cow’s stress level has not been evaluated.
Therefore, we hypothesized that (1) cows show discomfort before and during
vaginal examination with different behavioural reactions, (2) these reactions
can be semi-quantitatively scored, (3) the heart rate increases during vaginal
examination and decreases during the duration of the arched back and (4) the
examination with a Metricheck® device is less invasive than the examination
with the gloved hand. In the first study, the behaviour of 10 cows during
vaginal examination was videotaped and analysed. In total, 15 different
behavioural reactions were identified. Based on these observations, a
numerical rating system was created. The avoidance reactivity score (ARS)
includes six evasive reactions (standing still, tripping, stepping sideways,
kicking, escape, leaning against the divider), which are scored on a 4-point
scale. The ARS also includes signals of discomfort (arching the back,
stretching the neck, vocalisation), scored with 1 point each. Evasive
reactions are counted according to the strength of movement on an alternate
scale. Signals of discomfort are counted with 1 point each on a cumulative
scale. We also checked the reliability of the ARS by calculating the kappa (ƙ)
coefficients for inter- and intra-observer repeatability. Values near 0 can be
interpreted as poor and values near 1 as almost perfect agreement between
observers. For inter-observer agreement the coefficients were ƙ = 0.61 and ƙ=
0.71 between veterinarians and non-veterinarians, respectively. For intra-
observer agreement, the coefficient was ƙ = 0.84. Moreover, we compared two
different examination methods, the Metricheck® device (MD) and the gloved hand
(GH). The median ARS increased from 1 before (interquartile range, IQR: 1–2)
to 3 during examination (IQR: 2–4) and cows in the group MD showed less
avoidance reactions compared to cows in the group GH (P < 0.05). Parity, days
in milk, vaginal discharge or repeated examinations did not influence the ARS.
In the second study, behaviour during cleaning the perivaginal region and
vaginal examination was scored using the avoidance reactivity score (ARS).
Heart rate (HR) was recorded in 10 dairy cows considering four experimental
phases (i.e. baseline, cleaning the perivaginal region, vaginal examination
and post-examination). Each cow was examined three times and received no
treatment (CON), an epidural anaesthesia (EPID) or an analgesic treatment
(NSAID). The duration of an arched back during and post-examination was
measured. The expression of the arched back was shortest in cows of group EPID
and longest in cows of group CON. Avoidance reactions did not differ between
the cleaning phase and vaginal examination in cows of group EPID. Cows of
group CON showed the strongest avoidance reactions during examination, whereas
cows of group EPID showed least avoidance reactions. Mean HR increased during
cleaning and vaginal examination and decreased post-examination. Mean HR
during vaginal examination did not differ between treatment groups. The
results of the present thesis demonstrate that behavioural reactions can be
assessed with a score. Substantial inter-observer and almost perfect intra-
observer repeatability proved that the ARS can be applied easily in practice.
The ARS – although imperfect – might be a useful tool in the field and in
research to estimate a cow’s stress level. Moreover, the results show that
vaginal examinations provoke stronger avoidance reactions in cows than mere
restraining in the cubicle, so it can be considered a challenging and
stressful situation. Cows cope with that challenge with various behavioural
reactions and an increase in heart rate. In practice, routine vaginal
examinations in dairy cows have not been considered as invasive examinations.
However, vaginal examinations are an important mean to diagnose uterine
diseases and cows benefit from early treatment. We do not suggest the
application of any anaesthetic or analgesic treatment as appropriate before
routine vaginal examinations. Nonetheless, the examiner should be aware of the
stress potential of vaginal examinations and conduct such examinations most
carefully. The examination with the Metricheck® device is less invasive than
the manual examination.
de
dc.description.abstract
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Bewertung von
Stressreaktionen von Milchkühen vor und während der vaginalen Untersuchung.
Dazu wurden 2010 bis 2011 zwei aufeinander aufbauende Studien auf zwei
kommerziellen Milchviehbetrieben in Brandenburg durchgeführt. Obwohl es in der
aktuellen Literatur Hinweise darauf gibt, dass der Kontakt zu Personen für
Kühe häufig mit Stress verbunden ist, wurde die Auswirkung vaginaler
Untersuchungen auf das Wohlbefinden der Kühe bisher nicht untersucht. Deshalb
stellten wir die Hypothesen auf, dass (1) Kühe das Unwohlsein vor und während
der vaginalen Untersuchung mittels verschiedener Verhaltensreaktionen
ausdrücken, dass (2) die Reaktionen semi-quantitativ bewertet werden können,
dass (3) die Herzfrequenz während der vaginalen Untersuchung ansteigt und
während der Dauer der Rückenkrümmung abfällt und dass (4) die Untersuchung mit
dem Metricheck® weniger invasiv ist als die Untersuchung mit der Hand. In der
ersten Studie wurde das Verhalten von 10 Kühen während der vaginalen
Untersuchung auf Video aufgezeichnet und analysiert. Insgesamt wurden 15
verschiedene Verhaltensreaktionen identifiziert, auf deren Grundlage ein
numerisches Bewertungssystem erstellt wurde. Dieser Avoidance Reactivity Score
(ARS) besteht zum einen aus sechs Ausweichreaktionen (still stehen, trippeln,
beiseite gehen, ausschlagen, gegen das Geländer anlehnen und flüchten), welche
auf einer Skala von 0 bis 3 Punkten entsprechend der stärksten gezeigten
Reaktion alternativ bewertet werden. Zum anderen wurden Signale des
Unwohlseins (Rückenkrümmung, Halsstrecken, Lautäußerung) erfasst und kumulativ
mit jeweils einem Punkt bewertet. Außerdem wurde die Wiederholbarkeit des ARS
mittels Kappa-Koeffizient errechnet (Inter- und Intra-Beobachter-Variabilität)
geprüft. Dabei sind Werte nahe 0 als schlechte Übereinstimmung zwischen den
Beobachtern, Werte nahe 1 als fast perfekte Übereinstimmung zu werten. Bei der
Bewertung der Wiederholbarkeit des ARS betrug die Variabilität zwischen
verschiedenen Beobachtern ƙ = 0,61 bzw. ƙ = 0,71 (Veterinärmediziner bzw.
Nicht-Veterinärmediziner). Die Variabilität zwischen den einzelnen
Beobachtungen eines Beobachters lag bei ƙ = 0,84. Des Weiteren wurden die
Abwehrreaktionen bei zwei verschiedenen Methoden – die Untersuchung mittels
Metricheck® und mittels Hand – verglichen. Der Median-Wert des ARS betrug vor
der Untersuchung 1 (Quartilsabstand: 1–2) und stieg während der Untersuchung
auf 3 (Quartilsabstand: 2–4). Kühe, die mit dem Metricheck® untersucht wurden,
zeigten schwächere Abwehrreaktionen als Kühe, die mit der Hand untersucht
wurden (P < 0.05). Das Alter der Kühe (Anzahl der Laktationsperioden),
Qualität des vaginalen Ausflusses, Anzahl der Tage postpartum und wiederholte
Untersuchungen hatten keinen Einfluss auf die Stärke der Abwehrreaktionen. In
der zweiten Studie wurde das Verhalten vor und während der vaginalen
Untersuchung bei Milchkühen mittels ARS bewertet. Bei 10 Kühen wurde über die
vier Phasen Baseline, Säubern der Scham, während und nach der vaginalen
Untersuchung die Herzfrequenz gemessen. Jede Kuh wurde dreimal untersucht und
blieb dabei unbehandelt (Gruppe CON), erhielt eine Epiduralanästhesie (Gruppe
EPID) oder ein Schmerzmittel (Gruppe NSAID). Die Dauer der Rückenkrümmung
wurde während und nach der Untersuchung gemessen. Die Rückenkrümmung war in
Gruppe EPID am kürzesten und in Gruppe CON am längsten. Die Abwehrreaktionen
unterschieden sich zwischen den Phasen Säubern der Scham und während der
Untersuchung in Gruppe EPID nicht. Kühe der Gruppe CON zeigten die stärksten
Abwehrreaktionen, Kühe der Gruppe EPID die schwächsten. Die mittlere
Herzfrequenz stieg während des Säuberns der Scham und der vaginalen
Untersuchung an, nach der Untersuchung fiel sie ab. Sie unterschied sich
zwischen den drei Behandlungsgruppen nicht. Die Ergebnisse dieser Dissertation
belegen, dass die Verhaltensreaktionen während der vaginalen Untersuchung
mittels ARS bewertet werden können. Eine grundlegende Übereinstimmung zwischen
verschiedenen Beobachtern und eine fast perfekte Übereinstimmung zwischen den
Beobachtungen eines Beobachters beweisen, dass der ARS in der Praxis einfach
und zuverlässig angewendet werden kann. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse,
dass vaginale Untersuchungen zu stärkerer Abwehr führen als das bloße Berühren
oder Fixieren der Tiere in der Liegebox. Deshalb ist anzunehmen, dass diese
Untersuchungen mit Stress für die Kühe verbunden sind. Kühe begegnen diesem
Stress mit verschiedenen Verhaltensreaktionen und einem Anstieg der
Herzfrequenz. Dennoch werden in der tierärztlichen Praxis vaginale
Untersuchungen bisher kaum als invasive Untersuchungen angesehen. Zwar bleibt
die vaginale Untersuchung von Kühen nach wie vor ein wichtiges Instrument des
Reproduktionsmanagements (Diagnose von puerperalen Störungen). Es ist außerdem
nicht angezeigt, die Kühe zwecks Linderung des Unwohlseins vor der
Untersuchung medikamentös zu behandeln. Dennoch sollte dem Untersucher stets
bewusst sein, dass die Untersuchungen für die Kühe mit Stress verbunden sind
und sie entsprechend vorsichtig durchführen. Die Untersuchung mit Metricheck®
ist dabei weniger invasiv als die Untersuchung mit der Hand.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
stress response
dc.subject
animal welfare
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Stress responses relating to vaginal examinations in dairy cows
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Kathrin Herzog
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Johannes Handler
dc.date.accepted
2014-04-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096798-3
dc.title.translated
Stressreaktionen im Zusammenhang mit der vaginalen Untersuchung bei Milchkühen
de
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096798
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag Berlin
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015272
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access