Ziel der vorliegenden Arbeit war es die Ergebnisse vier verschiedener Allergietests bei Pferden mit und ohne RAO zu vergleichen und die Wertigkeit der Testergebnisse mittels einer gezielten Allergen-Inhalations-Provokation zu evaluieren. Dazu wurden bei 9 Pferden mit RAO und bei 6 lungengesunden Kontrollpferden neben einer erweiterten klinischen Lungenuntersuchung, eine arterielle Blutgasanalyse und eine Bronchoskopie mit Gewinnung von Tracheobronialsekret (TBS) und bronchoalveolärer Lavage-Flüssigkeit (BALF) durchgeführt. Für die Allergietests wurde venöses Vollblut für den Funktionellen-In-Vitro-Test (FIT) und Serumproben (Fc-Epsilon-Rezeptortest und IBL) in die entsprechenden Labore zur weiteren Auswertung gesandt. Ein Intrakutantest mit 38 verschiedenen Allergenen wurde bei allen 15 Pferden selbst durchgeführt. Anschließend wurde unter indirekter Lungendruckmessung mit Hilfe einer Ösophagusdrucksonde ein Histamin-Inhalations-Provokationstest (HIPT) und im Abstand von 24 Stunden zwei Allergen-Inhalations- Provokationstests (AIPT) mit individuell ausgewählten Allergenen durchgeführt. Bei keinem der vier Allergietests konnte ein signifikanter Unterschied zwischen der RAO- Gruppe und der Kontrollgruppe festgestellt werden. Ebenso gab es keine Korrelation zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Tests. Die Histamin-Abbruchkonzentration im HIPT war jedoch in der Kontrollgruppe signifikant niedriger als in der RAO-Gruppe. Die gemessenen Interpleuraldrücke zeigten große individuelle Schwankungen und waren auch bei den Pferden in der Kontrollgruppe zum Teil deutlich erhöht. Eine eindeutige positive Reaktion auf den AIPT konnte nur bei zwei Pferden 6 Stunden nach der Allergeninhalation (Aspergillus fumigatus und Cladosporium herbarum) in der RAO-Gruppe festgestellt werden. Bei beiden Pferden war der Intrapleuraldruck um über 300% im Vergleich zum Ausgangswert bei der Inhalation von PBS angestiegen. Somit scheint ein Typ-I allergisches Geschehen vom Soforttyp als Ursache für die Ausprägung einer RAO unwahrscheinlich. Da bei zwei Pferden eine eindeutige Reaktion auf die Allergeninhalation nach 6 Stunden festgestellt werden konnte, sollten zumindest bei einigen an RAO-erkrankten Pferden andere Allergiemechanismen vermutet werden. Da alle hier verwendeten Allergietests lediglich die Bereitschaft für eine Typ-I Allergie nachweisen können, scheinen diese nicht für die ätiologische Diagnose einer RAO geeignet. Möglicherweise wurden weitere, weniger deutliche positive Reaktionen auf die Allergen- Inhalation auf Grund der erheblichen individuellen Schwankungen der Ausgangswerte bei allen Parametern nicht erkannt. Daher sind weitere Studien mit größeren Patientenzahlen und möglicherweise sensibleren Messapparaturen notwendig, um weitere Erkenntnisse über das komplexe, aber sehr bedeutende Krankheitsgeschehen der RAO in Erfahrung zu bringen.
The aim of this study was to compare results of four different allergy tests from healthy and RAO-affected horses and to evaluate the clinical relevance of positive tested allergens via specific inhalation provocation test. Nine RAO- affected horses and 6 healthy horses underwent a complete lung examination including clinical parameters, arterial blood gas analysis, bronchoscopy with cytology of tracheobronchial secretion (TBS) and bronchoalveolar lavage (BAL). For allergy testing venous blood samples were collected for the functional in vitro test (FIT) and serum samples for the Fc-Epsilon receptor test and the Allergie-40 Profil IgE (Pferd) ELISA (IBL-Hamburg), and were submitted to specialized laboratories. An intradermal skin test (IDT) with 38 different allergens was performed by the author in all 15 horses. Subsequently a histamine inhalation provocation test (HIPT) was performed in all horses and the intrapleural pressure was indirectly measured via an esophageal probe. For each horse two individual allergens were chosen for allergen inhalation provocation test (AIPT) based on ICT results and were inhaled in increasing concentrations (one allergen per day). None of the four allergy tests revealed a significant difference between healthy and RAO-affected horses. There was also no correlation between the results of the allergy tests. The histamine concentration which caused signs of dyspnoea was significantly lower in the group of healthy horses. The intrapleural pressure results showed a large individual variability and were also increased in some healthy horses. A significantly positive reaction within the AIPT was only detectable within two RAO-affected horses 6 hours after allergen inhalation with Aspergillus fumigatus and Cladosporium herbarum. The measured intrapleural pressure of these two horses increased close to 300% in comparison to baseline (PBS inhalation). During inhalation no changes of pressure were detectable in these two horses. Therefore, a pure type I immediate hypersensitivity reaction is unlikely to be involved in causing the symptoms of RAO in this group of horses. Because of the delayed reaction after allergen provocation other immune mechanisms (e.g. type IV hypersensitivity) could be reasonable. Because all allergy tests used in this study can only detect type I immune reactions, these tests are probably not suitable for an etiological diagnosis of RAO according to these results. It is plausible that in this study low intensity immune reactions against the allergen challenge remained undetected because of great individual variations of baseline parameters. Further studies with a larger sample size and more sensitive evaluation parameters are needed in order to eludicate the complex and important immunopathogenesis of RAO.