Die atopische Dermatitis (AD) gehört neben der allergischen Rhinokonjunktivitis und dem allergischen Asthma bronchiale zu den Erkrankungen des atopischen Formenkreises. Die pathophysiologischen Mechanismen, die zu dieser chronisch-persistierenden oder chronisch-rezidivierenden entzündlichen Hauterkrankung führen, sind bisher noch nicht vollständig aufgeklärt. Eine bisher noch ungeklärte initiale Prädisposition führt zunächst zu einer durch Th2-Zytokine dominierten Immunantwort. Im weiteren Verlauf tragen IFN-γ-produzierende Th1-Zellen zur Chronifizierung der Erkrankung bei. Die Mitglieder der Toll-like Rezeptor-Familie spielen eine entscheidende Rolle in der Erkennung mikrobieller Pathogen-assoziierter molekularer Muster und stellen ein wichtiges Verbindungsglied zwischen der angeborenen und der adaptiven Immunantwort dar. Ihre Stimulation induziert über die Produktion von Zytokinen wie IL-12 vorwiegend eine Immunantwort vom Th1-Typ. Aufgrund ihres immunmodulierenden Potentials nehmen sie dadurch möglicherweise eine Schlüsselstellung in der Pathogenese von Erkrankungen ein, die durch eine Th1/Th2-Dysbalance gekennzeichnet sind, wie dies bei der AD der Fall ist. Um zu untersuchen, ob erwachsene AD-Patienten gegenüber einer gesunden Kontrollgruppe Unterschiede im Expressionsmuster der TLR2, -4 und -9 in Zellen des peripheren Bluts aufweisen, wurde in dieser Arbeit die TLR-Expression auf mRNA- und Proteinebene mittels real-time PCR und Durchflusszytometrie untersucht. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass Patienten mit atopischer Dermatitis eine stärkere TLR2-Expression in PBMC und Monozyten aufweisen als eine gesunde Kontrollgruppe. Dieser Expressionsunterschied lässt sich anhand der Untersuchungsergebnisse sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene nachvollziehen. Um die funktionelle Relevanz der verstärkten TLR- Expression zu prüfen, wurden Monozyten mit TLR2-Liganden (Tri-Acyl Lipopeptide (Pam3Cys) und Lipoteichonsäure (LTA)) stimuliert und die Induktion der TNF-a-Sekretion analysiert. Sowohl nach Stimulation mit Pam3Cys als auch mit LTA konnte in der Gruppe der AD-Patienten eine höhere Induktion der TNF-a-Sekretion gegenüber der Kontrollgruppe festgestellt werden. Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit eine gesteigerte TLR2-Expression bei AD-Patienten, die sich funktionell in einer erhöhten Sekretionsbereitschaft des pro-inflammatorischen Zytokins TNF-a widerspiegelt. Dass eine erhöhte TNF-a-Sekretionsbereitschaft eine Rolle im Verlauf der Erkrankung zu spielen scheint, belegen auch aktuelle Untersuchungen, in denen gezeigt werden konnte, dass Patienten mit schweren, chronischen Hautläsionen von einer systemischen Therapie mit TNF-a-Antagonisten profitieren.
Background: Recent studies suggest that a decreased exposure to microbial burden in early infancy is a risk factor in the development of allergic disorders. Toll-like receptors play an important role in innate immunity by recognizing microbial components. Their activation leads predominately to the induction of an adaptive immune response of the T-helper 1 (Th1) type. Th2 cell derived cytokines and enhanced IgE responses contribute to the pathogenesis of atopic dermatitis (AD). Therefore, the aim of this study was to analyze the expression profiles of TLR2, -4 and -9 in patients with extrinsic atopic dermatitis and to investigate functional implications. Methods: mRNA-expression profiles of TLR2, -4 and -9 in peripheral mononuclear blood cells from AD patients and healthy controls were measured using quantitative real-time PCR. Surface expression of TLR2 and -4 on monocytes was determined by flow cytometry while TNF-a-secretion after stimulation with TLR2-ligands was measured by ELISA. Results: These data show that the expression of TLR2 but not TLR4 and TLR9 is increased in patients with AD compared to healthy controls. A detailed analysis of TLR-expression in different cell types reveal that monocytes from atopic patients exhibit an increased TLR2 surface expression. The enhanced TLR2 expression has an important implication since stimulation of monocytes with TLR2 specific ligands leads to an 2-fold higher increase of TNF-a production in monocytes from AD patients. Conclusion: Our results indicate an increased monocytic TLR2 expression in AD patients which may contribute to the chronic inflammatory state of the disease by promoting TNF-a production.