dc.contributor.author
Seliger, Dieter Markus
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:34:51Z
dc.date.available
2010-03-10T09:07:34.993Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5201
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9400
dc.description.abstract
Seit fast 20 Jahren steigt die Zahl der Untergebrachten im deutschen
Maßregelvollzug stetig an. Noch rascher steigt die Zahl der Untergebrachten
mit Schizophrenie, welche etwa die Hälfte aller Untergebrachten ausmacht. Da
die Zahl der psychiatrischen Krankenbetten in Deutschland fast gleichzeitig
mehr als halbiert wurde, wurde nach umfangreichen, jedoch ergebnislosen
Untersuchungen die Frage aufgeworfen, ob Behandlungsdefizite der
Allgemeinpsychiatrie zu dieser Entwicklung beitragen. Überdies entstand die
Besorgnis, dass der Strukturwandel der psychiatrischen Versorgung zur
Abschiebung Kranker in die Forensik führt. Wir untersuchten daher die
psychiatrische Vorgeschichte aber auch alle soziobiographischen und
kriminologischen Daten von jeweils 50 schizophrenen Patienten des Berliner
Maßregelvollzugs aus dem Unterbringungszeitraum 1985-1988 (vor dem Anstieg)
und aus dem Zeitraum 2003-2004. Tatsächlich unterschieden sich weder die Dauer
vorangehender stationärer Behandlungen noch wurden zuvor stationär weniger
Medikamente gegeben. Die aktuellere Gruppe von 2003/2004 wurde eher intensiver
behandelt. Auch die Quote fragwürdiger Entlassungs-Entscheidungen der
Vorbehandler oder der Justiz, die eine auffällige Nähe zur nachfolgenden
rechtswidrigen Tat aufwiesen, hat nicht zugenommen. Auffällig hingegen waren
ein dramatischer Anstieg des komorbiden Drogenmissbrauchs und ein hohes Maß an
Noncompliance. Darüber hinaus fanden sich mehrere Hinweise, dass die
aktuellere Patientengruppe häufiger durch frühere dissoziale Prägungen
belastet ist; auch zeigte sich, dass anscheinend die Angebote ambulanter
Behandlung dieser Patientengruppe nicht gerecht werden, die oft kurz nach
stationärer Entlassung ihr Indexdelikt, dass zur Verurteilung gem. § 63 StGB
oder zur Unterbringung nach § 126a StPO führte, begingen.
de
dc.description.abstract
Abstract Since 1996 we have had a marked increase in the number of admissions
to special psychiatric hospitals for mentally ill offenders in Germany. Still
higher was the increase in schizophrenic patients admitted to these
facilities. The question arose whether deficits of the psychiatric health
system are contributing to these changes. We studied the medical history of 50
schizophrenic patients, each of whom was hopitalized in the Berlin special
hospital in the periods of 1985-1988 and 2002-2004. Surprisingly, there was no
difference in the duration of former psychiatric hospitalizations and medical
treatment. There was also no difference in the number of dubious releases from
the general psychiatric hospital. But we found a marked increase of co-morbid
drug abuse and of noncompliance to treatment.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Vorgeschichten schizophrener Rechtsbrecher im Berliner Massregelvollzug
dc.contributor.contact
markus.seliger@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. H.-L. Kröber
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. N. Leygraf
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Dressing
dc.date.accepted
2010-02-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015326-2
dc.title.translated
The medical history of schizophrenic offenders in special psychiatric
hospitals of Berlin
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015326
refubium.note.author
Publikationspromotion
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006886
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access