Fragestellung: Adipositas ist ein weltweit stetig wachsendes signifikantes Gesundheitsproblem der westlichen Industrienationen. Die Anzahl der jungen Menschen, die an Adipositas leiden, ist erschreckend hoch und stetig ansteigend. Da Adipositas einen Risikofaktor für die Entwicklung verschiedener Erkrankungen darstellt, stellt sich die Frage, wie signifikant wirkt sie sich auf den Schwangerschafts-verlauf aus? Haben schwangere adipöse Frauen ein erhöhtes Risiko der Entwicklung einer Komplikation in der Schwangerschaft, bezogen auf hypertensive Schwanger-schaftserkrankungen, Gestationsdiabetes, den Geburtsmodus, das Wochenbett und die postnatale kindliche Adaptation? Methodik: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden innerhalb der Jahre 2000 bis 2006 aus dem Klinikum Bremerhaven insgesamt 2865 schwangere Frauen, die eine Einlingsgeburt hatten, in die Studie aufgenommen. Die Frauen wurden in drei Gruppen unterteilt. In normalgewichtige (BMI vor der Schwangerschaft zwischen 19-25, am Ende der Schwangerschaft <30), adipöse Frauen mit einem BMI >30 und Frauen mit einer Adipositas Grad III, BMI >40. Die Ereignisse in den Schwangerschaftsverläufen wurde ausgewertet und zwischen den unterschiedlichen BMI-Gruppen verglichen und die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für die BMI- Gruppen >30 und >40 berechnet. Ergebnisse: Im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen (BMI -Gruppe <30) konnte eine signifikante Zunahme und ein erhöhtes Risiko (Odds Ratio) der Entwicklung, bei Frauen in der BMI-Gruppen >30 und >40 festgestellt werden, von: Gestationshypertonus, Präeklampsie , Gestationsdiabetes , Sectio caesarea, Überwachung der Geburt mittels internem CTG und Wundinfektionen. Zwischen den Mittelwerten der Dauer der Austreibungsperiode, inklusiver aktiven Pressperiode und der benötigten Zeit der Durchführung einer Sectio caesarea ließen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den BMI-Gruppen feststellen. Verletzungen unter der Geburt, wie Dammverletzungen, Episiotomien, Scheiden- oder Zervixrisse, zeigten nur für Dammrisse ein gehäuftes Auftreten bei adipösen Frauen. Es konnte keine Korrelation zwischen dem Auftreten höher gradiger Dammrisse (3 und 4) und dem BMI gezeigt werden. Im Wochenbett zeigte sich bei adipösen Frauen ein gehäuftes Auftreten von Wochenbettfieber und postpartaler Anämie, dies jedoch ohne statistische Signifikanz. Ohne Signifikanz hatten Frauen mit einem BMI >30 und >40 ein doppelt so hohes Risiko einer Frühgeburt und für Geburtseinleitungen. Geburtsgewichte >4000g traten in den BMI-Gruppen >30 zu 23,48 % und in der BMI-Gruppe >40 zu 26,40 %, im Vergleich zur BMI-Gruppe <30 mit 12,48 % ,auf. Im Durchschnitt zeigte sich, dass das Geburtsgewicht bei Neugeborenen von adipösen Frauen um 200g über dem Geburtsgewicht von Kindern normalgewichtiger Müttern lag. Signifikante Unterschiede und erhöhte Risiken zeigten sich unter den Neugeborenen: Die Verlegungs-, Infektions-, Atemstörungs- und Hypoglykämieraten bei Neuge-borenen adipöser Mütter waren entscheidend erhöht. Zusammengefasst als Adap-tationsstörungen ergab sich für die BMI-Gruppen >30 und >40 ein OR von 3. Keine Unterschiede unter den Neugeborenen wiesen die APGAR-Werte nach 5 und 10 Minuten, sowie der arterielle pH-Wert der Nabelschnurarterie auf. Schlussfolgerung: Maternale Adipositas bringt viele signifikante Risiken für den Verlauf der Schwangerschaft, das Wochenbett und das Neugeborene mit sich. Das Risiko, eine Komplikation unter der Schwangerschaft zu entwickeln, steigt mit dem Grad der Adipositas an. Um diesen Komplikationen vorzubeugen, benötigen adipöse Schwangere eine engmaschige ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft, die im Speziellen auf die gehäuften Komplikationen, vor allem auf die Entstehung hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen und eines Gestationsdiabetes achtet, damit eine frühzeitige Behandlung mit dem Ziel der Vermeidung weiterer Kompli-kationen möglich ist. Frauen mit einer Adipositas sollten demnach als Hochrisikoschwangere betrachtet werden und ausführlich über den Verlauf und die möglichen Komplikationen in der Schwangerschaft aufgeklärt werden.
Obesity is a healthy problem of the western civilization. The trend is that many of young fertile women are getting more overweight and adiposity. Adiposity is a established risk factor to get many diseases. Because of this it is the question: Is obesity a factor to get complications during pregnancy like hypertension, diabetes mellitus, caesarean section, child-bed infection or postnatal malfunction of the adaption of the newborn child? Methodic: It was a retrospective clinical trial from 2000 -2006 with 2865 pregnant women. The women were divided into three groups with BMI < 30, > 30 and > 40. The gravidity outcome was evaluated and compared with the 3 BMI groups. Results: BMI > 30 and > 40 have a higher significant risk to get: hypertension, diabetes mellitus, praeeklampsie, caesarean section and infection of the wound. Conclusion The maternal obesity has many significant risks for the episode of pregnancy. To minimize the risks pregnant obesity needs a special care from the gynaecologist to diagnose early some complications like hypertension and diabetes mellitus. These pregnant women need to be explained about the probable complication.