Die Regionalpolitik der Europäischen Union fördert die Entwicklung der wirtschaftlich am stärksten benachteiligten Regionen auf vielfältige Art und Weise und unterscheidet sich dabei kaum von den Regionalpolitiken der Mitgliedstaaten. In der Arbeit wird vorgeschlagen, der Regionalpolitik der EU einen originär europäischen Fokus zu geben und sie als Instrument zur Förderung der regionalen Dimension des Binnenmarktes zu etablieren. Das Thema wird aus einer europarechtlichen, wirtschaftstheoretischen und empirischen Perspektive beleuchtet. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie sich eine regionale Integration des Binnenmarktes auf den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der EU auswirkt. Die juristische Analyse zeigt, dass das Europarecht ausreichend Flexibilität für eine Neuausrichtung der Regionalpolitik bietet. Anhand ausgewählter Modelle der Neuen Ökonomischen Geographie wird eine verstärkte Integration der regionalen Gütermärkte mit Hilfe der Regionalpolitik der EU befürwortet, auch wenn eine vorübergehende Vergrößerung regionaler Disparitäten in Kauf genommen werden muss. Auf der Grundlage einzelner wirtschaftstheoretischer Modelle und empirischer Daten zum Integrationsstand europäischer Regionen werden Empfehlungen für die Gestaltung einer auf das Binnenmarktziel ausgerichteten Regionalpolitik formuliert. Die neusten Regelungen des Reformvertrags von Lissabon werden bereits berücksichtigt.
The European Union regional policy fosters the economic development of the least favoured regions in various ways, most of them similar to the regional policies of the Member States. Therefore a new, but very European direction of the regional policy is proposed: the strengthening of the regional dimension of the European internal market. The topic is discussed from a legal and economical perspective. The central question of the thesis is whether and in which ways a regional integration of the internal market affects the economic and social cohesion in the EU. The legal analysis demonstrates that the European Union law provides sufficient flexibility for new impulses in regional policy. Based on selected models of the New Economic Geography, a new regional policy fostering the integration of the internal market for goods is supported, despite temporary regional disparities as accompanying symptoms. Using several theoretical models and empirical data on the level of integration of the European regions, the thesis concludes in with recommendations to design an EU regional policy directed towards the integration of the internal market. The thesis already incorporates the new regulation of the Treaty of Lisbon.