Humans are not omniscient. They do not come equipped with the ability to run computationally demanding calculations quickly in the mind. Rather, we make decisions under the constraints of limited information processing capacity, knowledge, and time—be they about the likely performance of stocks; which movie to watch in the cinema; whom to court in a speed-dating session, or whether to admit to the hospital a patient who has registered at the emergency room reception. According to the fast and frugal heuristics research program, humans can nevertheless make such decisions successfully because they can rely on a repertoire of simple decision strategies, or heuristics. These simple rules of thumb can perform well even under the constraints of limited knowledge, time, and information-processing capacity because they exploit the structure of information in the environment in which a decision maker acts and build on the ways evolved cognitive capacities work, such as the human memory system. Together, these simple rules of thumb form an adaptive toolbox of the cognitive system, where the tools are heuristics a decision maker uses to respond adaptively to different decision situations, each one appropriate for a given task. However, even though it is an important assumption of the fast and frugal heuristic approach that decision makers respond to different decision situations by selecting the heuristic that is appropriate for the task, relatively little is known about how such a choice is made. The goal of my dissertation is to contribute to our understanding of the corresponding mechanisms of heuristic choice—or, to use a more general term, strategy selection. Specifically, my dissertation focuses on the selection of decision strategies for making inferences about unknown quantities and uncertain events in situations in which all available information must be retrieved from memory. In doing so, I investigate how the interplay between the human memory system, the environment in which decision makers act, and available decision strategies can lead to the emergence of adaptive mechanisms of heuristic selection.
Ganz gleich, ob es darum geht, welche Aktien man kauft, welchen Film man im Kino sieht oder auf welche Stellenangebote man sich bewirbt: Menschen treffen ihre Entscheidungen oft unter Zeitdruck, mit relativ begrenztem Wissen und unter Rückgriff auf verhältnismäßig geringe Informationsverarbeitungskapazitäten. Das Forschungsprogramm der schnellen und sparsamen Heuristiken nimmt an, dass solche Entscheidungen dennoch erfolgreich getroffen werden können, weil Menschen über ein Repertoire von einfachen, sparsamen und schnellen Entscheidungsstrategien verfügen. Diese Entscheidungsstrategien – oder Heuristiken – sind an die Struktur von Entscheidungsumwelten angepasst und greifen auf im Laufe der Evolution entstandene Fähigkeiten zurück, wie zum Beispiel das menschliche Gedächtnissystem. Das Forschungsprogramm der schnellen und sparsamen Heuristiken beschreibt das Repertoire der Heuristiken, das dem kognitiven System zur Verfügung steht, mit der Metapher einer Werkzeugkiste. Die gezielte Auswahl von Heuristiken aus dieser Werkzeugkiste erlaubt es Menschen, angemessen auf unterschiedliche Entscheidungssituationen zu reagieren. Sie müssen lediglich jene Heuristik auswählen, die an die entsprechende Entscheidungsumwelt angepasst und somit gut zur Lösung des Entscheidungsproblems geeignet ist. Obwohl die adaptive Auswahl von Heuristiken aus der Werkzeugkiste eine der zentralen Annahmen des Forschungsprogramms der schnellen und sparsamen Heuristiken darstellt, ist bisher relativ wenig darüber bekannt, wie Menschen unter den zur Verfügung stehenden Heuristiken wählen. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf diesem Problem der Strategieselektion. So untersuche ich die Strategieauswahl in Situationen, in denen Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen und dabei alle für die Entscheidungen relevanten Informationen aus dem Gedächtnis abrufen müssen. Dabei zeige ich auf, wie das Zusammenspiel zwischen dem menschlichen Gedächtnis, verschiedenen Entscheidungsumwelten, und den verfügbaren Entscheidungsstrategien adaptive Mechanismen der Strategieselektion entstehen lassen kann.