Background: Daylight saving time (DST) is practiced in over 70 countries worldwide. Its assumed economic benefits have become subject of increasing controversy in the recent past, and, together with its likely negative impacts on health, have led to the decision to abolish DST in the EU and the USA. Transitions fromand to DST disrupt the circadian rhythm and lead to measurable adverse effects. Among them, the incidence of acute myocardial infarction (AMI) is suspected to increase as a consequence of DST changes. Objective: The aim of this study is to examine the relationship between DST transitions and the incidence of acute myocardial infarction based on the available literature. Materials and methods: A systematic literature search in the MEDLINE database was performed. Studies were included that observed the AMI incidence after transitioning fromor to DST and had a control period beyond or around the post-transitional weeks. Of 26 identified studies, 8 met the inclusion criteria. Results were interpreted with an emphasis on methodological differences, reported incidence rates, and subgroup analyses. Results: Seven of the identified studies reported the incidence rate ratio (IRR), observed-to-expected ratio, or odds ratio, while one study only reported IRR values for the individual days and statistical significance levels for the transition weeks. Six studies reported an increased incidence after the spring shift, four of which were statistically significant. Three studies reported an increase after the autumn shift, of which two were statistically significant. Conclusion: Several studies show increased AMI incidence rates following both spring and autumn DST shifts, yet results remain in part contradictory. Future research to establish a better understanding of the health implications of DST transitions is warranted, and the quantification of incidence rates should control for confounding factors.
Hintergrund: Der Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit wird in über 70 Ländern praktiziert. Der wirtschaftliche Nutzen ist umstritten und hat zusammen mit den vermuteten negativen gesundheitlichen Effekten zur Entscheidung geführt, die Zeitumstellung in der EU und den USA abzuschaffen. Die Zeitumstellung stört den zirkadianen Rhythmus und führt zu messbaren negativen Effekten. Hierzu zählt auch die Inzidenz akuter Myokardinfarkte (AMI), die im Verdacht steht, als Folge der Zeitumstellung zuzunehmen. Ziel der Arbeit: Ziel des vorliegenden Übersichtsartikels war es, den Zusammenhang zwischen Zeitumstellung und der Inzidenz von AMI anhand der aktuell verfügbaren Evidenz zu untersuchen. Material und Methoden: Es erfolgte eine systematische Literatursuche der MEDLINEDatenbank nach Studien, in denen die Inzidenz der AMI nach der Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst analysiert und mit einer Kontrollperiode verglichen wurde. Von 26 identifizierten Studien erfüllten 8 die Einschlusskriterien. Die Studien und ihre Ergebnisse wurden mit Fokus auf methodische Unterschiede, gemeldete Inzidenzraten und Subgruppenanalysen interpretiert. Ergebnisse: In insgesamt 7 Studien wurde das Verhältnis der Inzidenzraten (IRR), bzw. von beobachteter zu erwartender Inzidenz, sowie das Wahrscheinlichkeitsverhältnis angegeben, während in einer Studie nur IRR-Werte für die einzelnen Tage und statistische Signifikanzniveaus für die Übergangswochen publiziert wurden. Nach der Zeitumstellung im Frühjahr fand sich in 6 Studien ein Anstieg der AMI-Inzidenz, dabei wurde in 4 davon über statistisch signifikante Ergebnisse berichtetet. Nach der Zeitumstellung im Herbst wurde in 3 Studien ein Anstieg festgestellt, wovon 2 statistisch signifikant waren. Schlussfolgerung: Von einer Erhöhung der AMI-Inzidenz wird nach den Zeitumstellungen im Frühjahr und im Herbst berichtet. Für ein besseres Verständnis werden zukünftige Studien benötigt, die externe Einflussvariablen korrigieren.