In unserer kontrollierten und randomisierten Studie untersuchten wir den Effekt der Retransfusion von gewaschenem und ungewaschenem Wundblut auf die im Blut zirkulierenden Zytokine bei Patienten nach endoprothetischer Hüft- und Knieoperation. Wir bestimmten präoperativ und im postoperativen Verlauf sowie nach der Retransfusion den Hämatokrit- und Hämoglobinwert sowie Konzentrationen von TNF-α, IL-6, IL-10, IL-8 und MCP-1 im Blut der Patienten und im Drainageblut. Außerdem stimulierten wir zu den oben genannten Zeitpunkten die Blutproben der Patienten und des Drainageblutes mit LPS und bestimmten die daraus resultierende TNF-α-Konzentration als Marker der Monozytenfunktion. Es zeigten sich im postoperativen Verlauf signifikant erhöhte Konzentrationen der Zytokine IL-6, IL-8, und IL-10 sowie verminderte Hämoglobin- und Hämatokritwerte. Signifikant hohe Konzentrationen von IL-6, IL-8, IL-10, TNF-α und MCP-1 waren außerdem im Drainageblut nachweisbar. Nach Retransfusion des Wundblutes stiegen jedoch nur die Konzentrationen von IL-6 und IL-8 signifikant an. Dabei war jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen nachweisbar. Auch hinsichtlich der Konzentration von IL-10, TNF-α und MCP-1 gab es keine signifikanten Gruppenunterschiede. Der Waschvorgang hat also auf die Zytokinkonzentration im Serum der Patienten keinen Einfluss. In Gruppe B, die das Blut ungewaschen retransfundiert bekam, war nach der Retransfusion kurzfristig eine signifikante Verminderung der LPS- stimulierte TNF-α-Sekretion nachweisbar. Dies spricht für eine immunsuppressive Potenz des ungewaschenen Drainageblutes. Da jedoch der Gruppenvergleich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der LPS- stimulierten TNF-α-Sekretion ergab, scheint der Waschvorgang keinen wesentlichen Effekt auf diese zu haben. Da auch in Gruppe A die LPS- stimulierte TNF-α-Sekretion nach Retransfusion tendenziell abfiel, scheint durch beide Methoden eine gewisse immunsupressive Wirkung ausgelöst zu werden. Inwiefern diese relevant für eine mögliche Steigerung der Infektions- und Komplikationsraten nach operativem Eingriff und Retransfusion ist, müsste in weiteren Studien untersucht werden. Zusammenfassend lässt sich aus unseren Untersuchungen schlussfolgern, dass der Wasch-vorgang vor Retransfusion des Wundblutes in Bezug auf die zirkulierenden Zytokine im Blut der Patienten keine Vorteile bringt. Wie auch Studien anderer Autoren belegen, werden die Veränderungen der Zytokinspiegel wahrscheinlich vielmehr durch die Operation beeinflusst als durch die Retransfusion des Drainageblutes. Des weiteren zeigen unsere Untersuchungen, dass die Retransfusion von gewaschenem und ungewaschenem Wundblut keinen signifikant unterschiedlichen Effekt auf die LPS-induzierte TNF-α-Sekretion hat. Die in beiden Gruppen verminderte LPS- stimulierte TNF-α-Sekretion nach Retransfusion deutet jedoch auf eine gewisse immunsuppressive Potenz des Drainageblutes hin wie sie auch bei allogenen Transfusionen nachgewiesen wurde. Inwiefern sich diese Immunsuppression auf die postoperativen Komplikationsraten auswirkt bleibt in unseren Untersuchungen offen. Dies sollte in weiteren klinischen Studien untersucht und geklärt werden.
In our controlled and randomized study we tested the effect of washed and unwashed wound blood on immune and inflammatory responses in patients who had endoprothetic surgery. The patients 5 ours after surgery received either washed or unwashed blood collected during the postoperative period. We measured the following circulating cytokins pre- and postoperatively: IL-6, IL-8, IL-10, TNF-α and MCP-1. Furthermore we measured LPS-stimulated TNF-α. In the postoperative period IL-6, IL-8 and IL-10 increased constantly, whereas hämoglobine-levels decreased. In the wound drainage there were high levels of IL-6, IL-8, IL-10, TNF-α and MCP-1. After finished retransfusion only IL-6 and IL-8 increased significantly in circulation. Regarding to the measured zytokins there was no significant differences between the two groups. So we concluded that the washing procedure had no influence on the circulating cytokins. After retransfusion of wound blood we furthermore measured a decrease of LPS-stimulated TNF-α-release in both groups, but again without significant group-differences. This shows a certain immunesuppressive potency of drainage blood. If this is important for complicationrate after surgery has to be tested in further studies. To summarize our findings we conclude that the washing procedure does not lead to benefits regarding to the circulating cytokins.