dc.contributor.author
Schneemann, Martina
dc.date.accessioned
2025-10-15T10:25:29Z
dc.date.available
2025-10-15T10:25:29Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/49661
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-49384
dc.description.abstract
Epithelien bilden die Grenzschicht unseres Körpers und schützen die inneren Organe. Sie
fungieren als physikalische Barrieren, die durch die Proteine der Tight Junction (TJ)
zusammengehalten werden. Das gastrointestinale Epithel adulter Säugetiere erhält die
Integrität der Darmmukosa durch eine hohe Zellumsatzrate. Eine dynamische Regulation der
Barrierefunktion führt zu unterschiedlichen Transport- und Barriereeigenschaften, welche u.a.
Schutz vor mechanischen Schäden und pathogenen Mikroorganismen bieten. Eine Störung
der epithelialen Darmbarriere kann molekular durch Veränderungen der TJ-Proteine, wie
Claudine analysiert und klinisch an Symptomen wie Diarrhö erkannt werden. Der anaerobe
Sporenbildner Clostridioides difficile (C. difficile) ist der häufigste Auslöser von Antibiotika-
assoziierten und nosokomialen Durchfallerkrankungen (C. difficile Infektion, CDI). Die
Symptome der CDI sind vielfältig und schwere Verläufe werden durch hypervirulente Stämme
begünstigt. Die akute Phase von CDI hängt von toxinogenen Proteinen ab, die von C. difficile
produziert werden. Als Hauptvirulenzfaktoren gelten die Rho-glykosylierenden C. difficile
Toxine A (TcdA) und B (TcdB), bei denen es sich um große Toxine handelt, die eindeutig mit
Diarrhö und Kolitis in Verbindung gebracht werden. Es fehlen jedoch noch funktionelle Studien
zur Störung der intestinalen epithelialen Barrierefunktion durch die Clostridientoxine, sowie
eine molekulare Charakterisierung der Zusammensetzung der TJ-Proteine in
Darmzellmodellen von CDI-Patienten.
In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb der Einfluss von TcdA und TcdB auf TJ-Proteine und
die daraus resultierende Störung der Darmbarriere mit Hilfe eines neu etablierten
Kolonorganoid-Monolayermodells (organoid-derived monolayer, ODM) untersucht, um den
Pathomechanismus von C. difficile näher zu beleuchten und patientenorientiert Therapien zu
entwickeln.
Beide Toxine lösen in sublethalen Konzentrationen eine Barriereschädigung in unserem
neuartigen Modell aus, indem der TER in den ODMs reduziert und die parazelluläre
Permeabilität von 332 Da Fluorescein und 4 kDa Fluorescein-Isothiocyanat-Dextran erhöht
wurde. Zusätzlich wurde die Expression und Lokalisation von TJ-Proteinen durch die
Toxinexposition beeinflusst, wodurch sowohl der pore pathway als auch die parazelluläre
Leckage beeinflusst wurden. Diese Expressions- und Lokalisationsänderung der TJ-Proteine
wurde mittels Western Blot-Analyse quantifiziert und mit konfokaler Laser-Scanning
Mikroskopie visualisiert. Des Weiteren wurde die beobachtete Barrierestörung über die TJ
vermittelt, da alle eingesetzten Toxinkonzentrationen keinen Zelltod durch Nekrose auslösen.
Als letzten entscheidenden Mechanismus im Hinblick auf die Clostridientoxin-induzierte
Störung der Barrierefunktion konnte eine aus der Toxin-Interaktion resultierende Zusammenfassung VIII
Immunantwort des Epithels gezeigt werden, die wiederum die epitheliale Barriere schwächen
kann und somit den Teufelskreis des Leaky Gut-Phänomens mit weiterem Antigeneinstrom
hervorrufen kann. Die Zytokinfreisetzung aus den Epithelzellen wurde mittels einer
Durchflusszytometrie-Analyse gemessen. RNA-Sequenzierungsdaten der mit Toxin
behandelten Kolonepithelzellen der HT-29/B6-Zelllinie, die mit der Ingenuity Pathway Analysis
(IPA)-Software analysiert wurden, bestätigten Barriere-relevante Zytokine als aktivierte
Upstream Regulatoren, welche auch eine zentrale Rolle in der Progression von CDI spielen
(Gene, die auch in CDI-Patienten hochreguliert sind). Mit diesem neuartigen Organoidmodell
war es möglich definierte Wirkungen von TcdA und TcdB auf die TJ-Proteine aufzuzeigen. In
zukünftigen Studien kann dieses Modell auch verwendet werden, um ein Co-Kultur-Modell mit
Immunzellen zu etablieren, sodass zum einen mögliche immunologische Aspekte des Leaky
Gut-Konzepts für die Chronifizierung der Kolitis charakterisiert werden. Zum anderen können
Barriere-fördernde Substanzen zur patientenorientierten Therapie bei CDI gescreent und
identifiziert werden.
de
dc.format.extent
X, 116 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Barrierestörung
de
dc.subject
Tight Junction
de
dc.subject
Clostridioides difficile
de
dc.subject
2D-Organoide
de
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Mechanismen epithelialer Barrierestörung durch Clostridioides difficile Toxine
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Bücker, Roland
dc.contributor.furtherReferee
Diefenbach, Andreas
dc.date.accepted
2025-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-49661-2
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dcterms.accessRights.proquest
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