Hintergrund: Das intrahepatische Cholangiokarzinom ist eine seltene Neoplasie mit steigender Inzidenz und schlechter Prognose. Bisher stellt die Leberteilresektion mit ausgedehnter Lymphadenektomie die Therapie mit dem größten Stellenwert hinsichtlich einer potenziellen Kuration dar. Ziel dieser Studie ist es, Risikofaktoren für perioperative Mortalität eben jener Resektionen zu identifizieren. Auf diese Weise soll eine differenziertere Beratung von Patient:innen bereits vor Resektion ermöglicht werden, um individuelle, gegebenenfalls multimodale Therapiekonzepte zu erwägen. Methodik: In einem retrospektiven Studiendesign erfolgte die systematische Erhebung von klinischen Daten zu allen primären Leberteilresektionen von intrahepatischen Cholangiokarzinomen in einer spezialisierten Klinik im Zeitraum von 2005 bis 2018. Dabei wurden insbesondere patient:innenspezifische und operationstechnische Daten gesammelt und mittels Cox-Regression deren statistischer Zusammenhang mit perioperativer Mortalität sowie verschiedener perioperativ aufgetretener Komplikationen in Abhängigkeit der erhobenen patient:innen- und operationsspezifischen Faktoren untersucht. Ergebnisse: In der 277 Fälle umfassenden Studienpopulation lag die perioperative Mortalität bei 6,1 % (n = 17) nach 30 Tagen und bei 11,6 % (n = 32) nach 90 Tagen. Zudem wurden in 42,2 % aller Fälle schwerwiegende Komplikationen beobachtet. In der für Confounder adjustierten multivariaten Analyse erwies sich das präoperative Vorliegen einer Niereninsuffizienz mit einer HR von 5,598 (p < 0,000) als unabhängiger Risikofaktor für perioperative Mortalität sowie für postoperatives Nieren- und Leberversagen. Eine gesteigerte Operationsdauer wurde als unabhängiger Risikofaktor für Komplikationen (p = 0,012) sowie schwere Komplikationen (p < 0,000), Leberversagen (p = 0,010) und Pleuraergüsse (p = 0,013) identifiziert. Das Vorliegen von Adipositas war ebenfalls ein unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten von Galleleckagen (OR = 3,236) in der Kohorte ohne Anlage einer biliodigestiven Anastomose und Pneumonien (OR = 3,897) in der Gesamtkohorte. Das männliche Geschlecht war mit einer Risikosteigerung für Leberversagen und Pleuraergüsse assoziiert. Die intraoperative Anlage einer biliodigestiven Anastomose wurde als unabhängiger Risikofaktor für Intraabdominalverhalte (OR = 2,854) identifiziert. Schlussfolgerung: Die Studienergebnisse können dazu beitragen, Patient:innen mit erhöhtem Risiko für perioperative Mortalität und Morbidität zu identifizieren und eine personalisierte 8 Beratung und Aufklärung zu ermöglichen. Außerdem können die Untersuchungsergebnisse dazu verwendet werden, Patient:innen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen zu identifizieren. Diese können postoperativ engmaschig überwacht und gezielt hinsichtlich erwartbarer Komplikationen untersucht werden. Eine adaptierte Planung der Kapazitäten an stationärer und intensivmedizinischer Behandlung kann hierdurch verbessert werden.
Background: Intrahepatic cholangiocarcinoma is a rare neoplasm with an increasing incidence and poor prognosis. So far, partial liver resection with extensive lymphadenectomy has been the only potential curative therapy. The aim of this study is to identify risk factors for perioperative mortality regarding these resections. This should enable more differentiated counseling of patients even before resection to consider individual, possibly multimodal therapy concepts. Methods: A retrospective study design was used to systematically collect clinical data on all primary partial liver resections of intrahepatic cholangiocarcinomas in a specialized clinic between 2005 and 2018. Patient-specific and surgical data were collected. Cox regression was used to investigate statistical correlations with perioperative mortality and various perioperative complications. Results: In the study population of 277 cases, perioperative mortality was 6.1 % (n = 17) after 30 days and 11.6 % (n = 32) after 90 days. In addition, serious complications were observed in 42.2 % of all cases. In the multivariate analysis adjusted for confounders, the preoperative presence of renal insufficiency proved to be an independent risk factor for perioperative mortality as well as for postoperative renal and liver failure with an HR of 5.598 (p < 0.000). Increased duration of surgery was identified as an independent risk factor for complications (p = 0.012) as well as severe complications (p < 0.000), liver failure (p = 0.010) and pleural effusion (p = 0.013). The presence of obesity was also an independent risk factor for the occurrence of bile leakage (OR = 3.236) in the cohort without biliodigestive anastomosis and pneumonia (OR = 3.897) in the overall cohort. Male gender was associated with an increased risk of liver failure and pleural effusion. Intraoperative biliodigestive anastomosis was identified as an independent risk factor for intraabdominal events (OR = 2.854). Conclusion: The study results can help to identify patients with an increased risk of perioperative mortality and morbidity and enable personalized advice and education. Additionally, the findings can also be used to identify patients with an increased risk of complications. These cases can be closely monitored postoperatively and specifically examined regarding expected complications. These outcomes will improve adapted planning of inpatient and intensive care treatment capacities.