Während häufige Autoimmun- und Entzündungskrankheiten wie PSO, AD oder rheumatoide Arthritis in den letzten Jahren gründlich untersucht wurden, fanden weniger häufige Krankheiten (wie LP oder Pemphigus) weniger Beachtung. Dies führte zu einer Lücke im Wissen über die Immunpathogenese dieser Krankheiten. Dies wirkt sich auf therapeutische Fortschritte und folglich auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten aus. Die Analyse der T-Zell-Landschaft ist sowohl bei chronisch-entzündlichen (LP) als auch bei autoimmunen, antikörpervermittelten Krankheiten (Pemphigus) hilfreich. Bei der ersten Gruppe von Krankheiten sind die T-Zellen direkt für die Gewebeschädigung verantwortlich, während bei antikörpervermittelten Krankheiten autoreaktive T-Zellen die B-Zell-vermittelte Antikörperproduktion unterstützen. Ansätze, die darauf abzielen zu verstehen, welche Zytokine zentrale Vermittler der Krankheit sind, haben dazu geführt, dass IL-4 und IL-17 als relevante therapeutische Ziele bei AD bzw. PSO entdeckt wurden. Derselbe Ansatz wurde bei LP angewandt und half uns zu erkennen, dass IFN-ɣ ein zentrales Zytokin in der Immunpathogenese ist. Außerdem analysierten wir die Unterschiede zwischen CLP und OLP und stellten fest, dass IL-17 bei OLP eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Diese Erkenntnisse halfen uns, die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern oder JAK-Inhibitoren zu beginnen, die unsere experimentellen Ergebnisse bestätigten. Bei Pemphigus konzentrierten sich die meisten Forschungsarbeiten auf B-Zellen und die Wirkung von Antikörpern auf Keratinozyten und desmosomale Strukturen. Unsere Studien konnten zeigen, dass die Aktivität der B-Zellen in hohem Maße von der Funktion der T-Zellen abhängt. Eine gründliche Immunphänotypisierung ergab, dass bestimmte Untergruppen (Tfh17) für eine starke Antikörperproduktion erforderlich sind. Darüber hinaus konnten wir spezifische T-Zell-Untergruppen nachweisen, die einzigartige dsg-Peptide erkennen und eine pathogene Rolle ausüben können. Diese Ergebnisse sind für künftige therapeutische Ansätze relevant, die darauf abzielen, die T/B-Zell-Achse zu unterbrechen, indem autoreaktive Klone dezimiert werden, ohne die gesamte hämatopoetische Linie zu unterdrücken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studien durchgeführt wurden, um besser zu verstehen, wie T-Zellen an LP und Pemphigus, zwei schweren Hauterkrankungen, beteiligt sind. Unsere Ergebnisse lieferten Hinweise auf zentrale Akteure der Krankheit und liefern eine Grundlage für die Anwendung und/oder Entwicklung neuer zielgerichteter Therapien.