Japanese party system presents a stark contrast between the stability of the government, dominated by a single party, the LDP, through most of the post-war period, and the volatility of the opposition parties, most of whom have failed to sustain themselves, let alone create a credible alternative to the government. The main goal of this research project is to shed light on this phenomenon by examining continuous party system change in Japan through the prism of the most volatile actors – the new parties. To this end, this study seeks to answer the following questions: What explains the continued flux within Japan's party system, and why do most electorally successful new parties fail to survive and thrive? The scholarship on party system development in Japan has been dominated by studies of the LDP’s strengths and structural approaches, which stress relatively static factors external to new parties, such as the plurality electoral rule, campaign restrictions, and limited ideological space. Consequently, it cannot fully account for the variation in the challengers’ life trajectories over time. To address this limitation, this research introduces a theoretical framework that adapts and extends Jennifer Cyr’s (2017) resource theory of party survival. Explaining the developmental paths of parties through the amount and types of resources they cultivate, this theory emphasises party agency and makes it possible to examine the effects of parties’ strategies in a comprehensive manner. This project applies resource theory to all competitive new parties represented in the Lower House of the Diet between 2005 and 2016, a period of heightened party system fragmentation, which halted the expected formation of a two-party system in Japan. The analysis of these parties’ life cycles employs a mixed methods research design, combining statistical methods, quantitative text analysis, QCA, and in-depth case studies, and integrates a wide range of original data, capturing challengers’ development across electoral, legislative, and organisational domains. This study argues that the common weakness of new Japanese parties was their preference for strategies that were expedient in the short term but not conducive to their generation of substantial resource wealth and survival. The analyses demonstrate that two types of lasting yet demanding resources were required for challengers’ sustainability: ideational resources, stemming from the distinctiveness of a party’s profile, and organisational resources, comprising its members and activists on the ground. Yet, most new parties placed a priority on the more readily available resources, such as public subsidies and the leader’s personal appeal, which allowed them to perform short-term vote-seeking and even limited policy-seeking functions effectively but proved fleeting and unreliable with hindsight. Even when they managed to acquire more lasting ideational and organisational resources, by focusing on strategies that promised faster returns, the challengers experienced a trade-off between these assets, leaving them under-resourced and unable to keep their affiliates attached. Only the parties that found functional equivalents to the lasting resources they lacked could maintain the allegiance of their members and sustain themselves. By examining how resources combine and interact within a strategic package of a party, demonstrating joint sufficiency of ideational and organisational resources for parties’ survival, as well as the trade-offs between them, this study extends Cyr’s theory and contributes to the research on party system change. It also deepens the understanding of the party system dynamics in Japan by engaging rich empirical data and systematically examining minor parties, which have not hitherto received much academic attention. Moreover, the project offers an alternative perspective on the dominance of the LDP, suggesting that it could be ascribed to the strategic short-sightedness of its rivals as much as its own strategic prowess.
Das japanische Parteiensystem bietet einen starken Kontrast zwischen der Stabilität der Regierung, die während des größten Teils der Nachkriegszeit von einer einzigen Partei, der LDP, dominiert wurde, und der Volatilität der Oppositionsparteien, von denen die meisten es nicht geschafft haben, zu überleben, geschweige denn eine Alternative zur Regierung zu bilden. Das Hauptziel dieses Forschungsprojekts ist es, dieses Phänomen zu beleuchten, indem der kontinuierliche Wandel des Parteiensystems in Japan anhand seiner instabilsten Akteure - der neuen Parteien - untersucht wird. Zu diesem Zweck widmet sich diese Studie folgenden Fragen: Was erklärt den anhaltenden Wandel im japanischen Parteiensystem, und warum scheitern die meisten bei Wahlen erfolgreichen neuen Parteien schlussendlich und schaffen es nicht langfristig zu überleben? Die Forschung über die Entwicklung des Parteiensystems in Japan wird von Studien über die Stärken der LDP und von strukturellen Ansätzen dominiert, die relativ statische Faktoren betonen, die auf das äußere Umfeld neuer Parteien abzielen, wie z. B. das Pluralitätswahlrecht, Wahlkampfbeschränkungen und der begrenzte ideologische Raum. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Erfolg oder Misserfolg zwischen den jeweiligen Parteien können dieser Art Ansätze jedoch nicht vollständig erklären. Angesichts dieser Mängel führt diese Untersuchung einen theoretischen Rahmen ein, der die resource theory of party survival and revival von Jennifer Cyr (2017) adaptiert und erweitert. Die Theorie besagt, dass sich die Entwicklungswege von Parteien über die Menge und Arten der Ressourcen erklären lassen, die die Parteien kontrollieren. Dies legt den Fokus auf die Handlungsmacht von Parteien und erlaubt es, systematisch die Effekte von Parteistrategien zu untersuchen. Dieses Projekt wendet die Ressourcentheorie auf alle konkurrierenden neuen Parteien an, die im Abgeordnetenhaus vertreten waren, zwischen 2005 und 2016, einer Periode erhöhter Fragmentierung des Parteiensystems, die die erwartete Ausbildung eines Zweiparteiensystems in Japan unterbrochen hat. Bei der Analyse der Lebenszyklen dieser Parteien wird ein Forschungsdesign mit gemischten Methoden angewandt. Hierbei werden statistische Methoden mit quantitativer Textanalyse, QCA und Fallstudien kombiniert und eine breite Palette Originaldaten integriert, die die Entwicklung der Parteien in den Bereichen Wahlen, Gesetzgebung und Organisation erfassen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die gemeinsame Schwäche der neuen japanischen Parteien darin bestand, dass sie Strategien bevorzugten, die zwar kurzfristig erfolgversprechend waren, aber nicht dazu geeignet, substanziellen Ressourcenreichtum zu generieren. Die Analysen zeigen, dass für die Nachhaltigkeit neuer Parteien zwei Arten von dauerhaften, aber schwer zu erhaltenden Ressourcen erforderlich sind: ideelle Ressourcen, die sich aus der Besonderheit des Parteiprofils ergeben, und Organisatorische Ressourcen, die ihre Mitglieder und Aktive vor Ort umfassen. Die meisten neuen Parteien legten jedoch den Schwerpunkt auf die leichter verfügbaren Ressourcen wie öffentliche Zuschüsse und die persönliche Anziehungskraft des Parteivorsitzenden. Sie ermöglichten es den Parteien, kurzfristige Wahlerfolge zu erzielen und sogar begrenzte legislative Funktionen auszuüben, aber im Nachhinein erwiesen sie sich als flüchtig und unzuverlässig. Da sich die neuen Parteien auf Strategien konzentrierten, die schnellere Gewinne versprachen, mussten sie zudem einen Trade-off zwischen dauerhaften ideellen und organisatorischen Ressourcen eingehen, was dazu führte, dass sie über zu wenig Ressourcen verfügten und daher ihre Mitglieder nicht binden konnten. Nur die Parteien, die funktionale Äquivalente, für die ihnen fehlenden dauerhaften Ressourcen fanden, konnten die Treue ihrer Mitglieder bewahren und überleben. Diese Studie erweitert die Theorie von Cyr, in dem sie die Wechselwirkungen von Ressourcen innerhalb der strategischen Ausrichtung einer Partei einbezieht, vor allem den Trade-off zwischen ihnen. Dabei liefert sie den Nachweis, dass für das Überleben der Parteien sowohl ideelle als auch organisatorische Ressourcen nötig sind, und trägt so zur Forschung über den Wandel von Parteiensystemen bei. Sie vertieft auch das Verständnis der Dynamik des Parteiensystems in Japan, indem sie reichhaltige empirische Daten verwendet und systematisch kleinere Parteien untersucht, die bisher nicht viel wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten haben. Darüber hinaus bietet das Projekt eine alternative Perspektive auf die Dominanz der LDP, indem es zeigt, dass diese ebenso auf die strategische Kurzsichtigkeit ihrer Konkurrenten wie auf ihr eigenes strategisches Geschick zurückzuführen ist.