Purpose Whether epidural anesthesia leads to further improvement in the postoperative course of colorectal procedures is under discussion. The aim of this study was to evaluate the effects of minimally invasive colorectal oncological interventions without epidural anaesthesia (EDA). Methods This retrospective data analysis included the clinical data of all patients who underwent minimally inva-sive oncological colorectal resection at our clinic between January 2013 and April 2019. Of 385 patients who met the inclusion criteria, 183 (group I; 47.5% of 385) received EDA, and 202 (group II; 52.5% of 385) received transversus abdominis plane block instead. The relevant target parameters were evaluated and compared between the groups. The postoperative complications were graded according to the Clavien‒Dindo classification. Results The patients in group I (n=183; women, 77; men, 106; age 66.8 years) were younger (p=0.0035), received a urinary catheter more often (99.5% versus [vs.] 28.2% p<0.001), required longer, more frequent arterenol treatment (1.1 vs. 0.6 days; p<0.001), and had a longer intermediate care unit stay than those in group II (2.8 vs. 1.1 days; p<0.001). Postoperative pain levels were not significantly different between the groups (p=0.078). The patients in group I were able to ambulate later than those in group II (4 vs. 2 days; p<0.001). The difference in the postoperative day of the first defecation was not significant between the groups (p=0.236). The incidence of postoperative complications such as bleeding (p=0.396), anastomotic leaks (p=0.113), and wound infections (p=0.641) did not differ between the groups. The patients in group I had significantly longer hospital stays than those in group II (12.2 vs. 9.4 days; p<0.001). Conclusion EDA can be safely omitted from elective minimally invasive colorectal resections, and its omission is not accompanied by any relevant disadvantages to the patient.
Hintergrund Kolorektale Resektionen zählen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen bei Krankenhauspatienten. Das perioperative Management dieser Patienten hat sich in den letzten Jahrzehnten signifikant verändert. Lange hing man der Vermutung an, dass ein tradiertes Behandlungsregime mit ausgedehnten Nüchternheitsphasen, intensiver orthograder Darmreinigung, intraoperativer Einlage von Drainagen sowie eingeschränkter Mobilisation die Rate an postoperativen Komplikationen reduzieren und somit den Operationserfolg sichern würde. Die damit einhergehende verzögerte Rekonvaleszenz sowie eine daraus resultierende lange Krankenhausverweildauer wurden in Kauf genommen [1]. Trotz fehlender wissenschaftlicher Evidenz hält sich dieses tradierte Behandlungskonzept weiter hartnäckig in den Köpfen vieler Chirurgen. Mit Etablierung des FAST Track-Konzeptes bekam die perioperative Anlage eines Periduralkatheters (PDK) eine große Bedeutung. [13-16] Sie gilt noch heute als fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes. Der positive Effekt auf den postoperativen Verlauf durch Anlage eines Periduralkatheters (PDK) bei konventionellen kolorektalen Eingriffen ist mehrfach in Studien klar belegt. [14, 20] Die Patienten sollen schmerzarmer und damit schneller mobilisierbar sein. Auch die häufig auftretende postoperative Darmatonie soll mit dem Einsatz eines PDK verhindert bzw. verkürzt werden. Inzwischen ist jedoch bei kolorektalen Eingriffen ein minimalinvasives Vorgehen in vielen Kliniken Standard. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu untersuchen, welchen Einfluss der Verzicht auf einen Periduralkatheter auf den postoperativen Verlauf nach onkologischen, minimalinvasiven kolorektalen Resektionen hat. Die Optimierung des perioperativen Managements stand hierbei im Vordergrund, sodass das multimodale und interdisziplinäre Behandlungskonzept enhanced recovery after surgery (ERAS), das mit evidenzbasierten Maßnahmen darauf zielt, die Rekonvaleszenz der Patienten nach einer Operation zu optimieren, eingeführt wurde. [21] Mit Etablierung des ERAS-Konzepts wurde daraufhin zum Beispiel auf die routinemäßige Anlage eines Periduralkatheters (PDK) bei laparoskopischen kolorektalen Resektionen verzichtet. Ziel dieser Studie war es, zu evaluieren welche Auswirkungen der Verzicht eines PDK bei minimal invasiven kolorektalen onkologischen Eingriffen hat. Patienten/Methodik Es handelt sich um eine retrospektive Datenanalyse aller Patienten mit minimalinvasiven onkologischen kolorektalen Resektion, die zwischen Januar 2013 und April 2019 in unserer Klinik operiert wurden. Von 385 Patienten, welche die Einschlusskriterien erfüllten, erhielten 183 einen PDK (Gruppe I; 47,5% von 385), 202 (Gruppe II; 52,5% von 385) nicht. Für die Studie wurden relevante Zielparameter wie Blasenkatheter, Arterenolbedarf, IMC-Aufenthalt, Schmerzen, Mobilisation, Stuhlgang, Komplikationen sowie die Krankenhausverweildauer ausgewertet und in den beiden Gruppen verglichen. Ergebnisse Gruppe I (n=183, n=77w; n=106 m; Alter 66,8) wies im Vergleich zur Gruppe II (n=202; n=89w; n=113m; Alter 69,1) ein jüngeres Alter (p=0,0035) auf, bekam häufiger einen Blasenkatheter (99,5% vs. 28,2% p<0,001), benötigte länger und häufiger Arterenol (1,1 vs. 0,6 Tage; p<0,001) und hatte einen längeren IMC-Aufenthalt (2,8 vs. 1,1 Tage; p<0,001). Das postoperative Schmerzniveau der beiden Gruppen war nicht unterschiedlich (p=0,078). Patienten der Gruppe I zeigten eine spätere Mobilisation (4 vs. 2 Tage; p<0,001). Der postoperative Tag des ersten Stuhlgangs beider Gruppen war nicht signifikant (p=0,236). Postoperative Komplikationen wie Nachblutungen (p=0,396), Anastomoseninsuffizienzen (p=0,113) oder Wundinfekte (p=0,641) waren nicht unterschiedlich. Gruppe I zeigte eine signifikant längere Krankenhausverweildauer (12,2 vs. 9,4 Tage; p<0,001). Schlussfolgerung Der Verzicht eines PDK bei elektiven minimalinvasiven kolorektalen Resektionen ist sicher umsetzbar und geht ohne relevanten Nachteil für den Patienten einher. Die Umsetzung der Ziele der perioperativen Rehabilitation sind ohne den Einsatz eines PDK sogar besser erzielbar. Daher sollte bei minimalinvasiven kolorektalen Resektionen auf die Anlage eines PDK verzichtet werden.