Fluide Intelligenz beschreibt die Fähigkeit abstrakt zu denken, sich auf neue Situationen einzustellen und Lösungsansätze für unbekannte Probleme zu erarbeiten und ist einer der wichtigsten Faktoren für das Lernen, akademischen und beruflichen Erfolg. Als Arbeitsgedächtnis wird ganz allgemein ein kognitives System bezeichnet, das In- formationen trotz möglicher Ablenkung über einen kurzen Zeitraum speichern sowie bei wechselnden Anforderungen die Relevanz der Informationen neu bewerten kann. Durch effektives, implizites Abeitsgedächtnistraining kann die Arbeitsgedächtniskapa- zität vergrößert werden. Darüber hinaus zeigte sich, dass Arbeitsgedächtnistraining auch zu Transfereffekten auf höhere kognitive Leistungen wie die fluide Intelligenz führt. Um die zugrundeliegenden Prozesse dieses Transfers zu klären, wurden verschie- dene Transfermodelle vorgestellt, welche entweder die Geschwindigkeit basaler kogni- tiver Verarbeitung, die zentrale exekutive Funktionen oder die Kurzzeitspeicherkapa- zität im Vordergrund sehen. Ziel dieser Studie war es zum einen, Transfereffekte von Arbeitsgedächtnistraining auf andere kognitive Funktionen aufzuzeigen und zum ande- ren, die Mechanismen des Transfers entsprechend der beschriebenen Transfermodelle zu untersuchen. 30 gesunde Probanden [Alter 22-30 Jahre] nahmen an der Studie teil und wurden zufällig der Trainings- bzw. Kontrollgruppe zugeteilt. Die Trainingsgrup- pe trainierte vier Wochen lang ein adaptives N-back-Arbeitsgedächtnisprogramm. Zu Beginn, nach einer Woche und nach dem vierwöchigen Training wurde eine neuro- psychologische Testbatterie durchgeführt, welche verschiedene kognitive Fähigkeiten prüft. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe, welche nicht am Arbeitsgedächtnistrai- ning teilnahm, zeigten sich Transfereffekte auf Tests der Verarbeitungsgeschwindig- keit, exekutiver Funktionen und fluider Intelligenztests. Zusätzlich führte das Training zu einer signifikanten Abnahme der Reaktionszeiten. Zusammenfassend zeigt die vor- liegende Studie, dass durch effektives Arbeitsgedächtnistraining komplexe kognitive Fähigkeiten verbessert werden können. Die Frage auf welchen basalen Prozessen dieser Transfer beruht konnte durch diese Studie nicht endgültig geklärt werden. Es finden sich jedoch Hinweise darauf, dass das adaptive Arbeitsgedächtnistraining vor allem zu einem schnelleren Ablauf basaler kognitiver Prozesse geführt zu haben, welcher wie- derum zu einer schnelleren Bearbeitung der Intelligenztests führte.
Fluid intelligence describes the ability to think abstract, to adapt to new situations and to solve unknown problems. It is important for learning as well as for academic and professional success. Working memory is characterized as a cognitive system, that saves information over a short period of time in spite of possible distractions. More- over, working memory is able to assess the relevance of information while requirements change. Effective implicit training is able to increase the working memory capacity. Furthermore it was shown that working memory training may also cause transfer ef- fects to higher cognitive abilitys such as fluid intelligence. To clarify the underlying processes of this transfer, various transfer models were presented, which either accen- tuate the relevance of processing speed, executive functions or short time memory. The purpose of this survey was to confirm tansfer effects of working memory training to different cognitive abilities and, on the other hand, to investigate the mechanism of the transfer according to the proposed transfer models. 30 healthy subjects [age 22-30 years] participated in the study and were randomly assigned to either training or control group. The training group practiced an adaptive N-back working memory task for four weeks. Before, after one week and after four weeks of the training, a range of neuropsychological tasks was performed by the participants, testing for dif- ferent cognitive abilities. Relative to the control group that did not participate in the training, transfer effects to processing speed, executive functions and fluid intelligence tasks have been found. Additionally, the training resulted in a significant shortening of reaction time. In summary, the present study demonstrates that complex cognitive abilities can be improved through effective working memory training. The question on which cognitive mechanisms the transfer is based could not be answered definitively by this study. The results suggest that the adaptive working memory training has led mainly to faster basal cognitive processes, which in turn resulted in a faster processing of intelligence tests.