Die optische Kohärenztomographie (OCT) als mögliches weiteres, nichtinvasives Diagnostikverfahren könnte neue Wege in der Medizin eröffnen. In dieser Studie wurde eine Quantifizierung retinaler Gefäße mit Hilfe der OCT durchgeführt. Ziel war es, veränderte Gefäßdurchmesser bei Patienten mit Pseudotumor cerebri (PTC) und bei Patienten mit Stenosen der Arteria carotis interna (ACI) festzustellen. So könnten sich Optionen einer neuen, nichtinvasiven diagnostischen Methode ergeben, welche ein flächendeckendes Screening von Personen mit Risikofaktoren, z.B. eines Schlaganfalls, ermöglichen könnte. In dieser Studie wurde ein Vergleich zwischen jeweils einer Patientengruppe und deren Kontrollgruppe gemacht. Die Kontrollgruppen wurden jeweils auf Geschlecht und Alter parallelisiert. Die beiden Untersuchungen (einmal von Patienten mit Stenose der ACI und einmal von Patienten mit PTC) wurden jeweils unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen statistischen Verfahren durchgeführt. Die Vermessung der retinalen Gefäße erfolgte auf OCT-Bildern, welche mit einem Ring-Scan versehen waren. Es handelt sich um ein semi- manuelles Verfahren. Es wurde ein Algorithmus zur exakten Berechnung der Gefäßdurchmesser entworfen. In der Untersuchung der Patienten mit PTC und deren Kontrollgruppe ergaben sich signifikante Unterschiede in den Gefäßdurchmessern: Die betroffenen Patienten zeigten deutlich größere Gefäßdurchmesser. Bei der Untersuchung der Patienten mit Stenose der ACI konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der retinalen Gefäßdurchmesser festgestellt werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die OCT in der Zukunft neue diagnostische, nichtinvasive Möglichkeiten bietet: Ließen sich flächendeckend bei Patienten mit PTC retinale Gefäßveränderungen darstellen, könnte diese Untersuchung möglicherweise die heute standardmäßige, unangenehme und invasive Liquorpunktion überflüssig machen. Bezüglich der Ergebnisse bei den Patienten mit Stenose der ACI ist momentan kein Nutzen für die Diagnostik der Erkrankung ersichtlich. Hierfür wären weitere Untersuchungen nötig.
Optical coherence tomography (OCT), being a possible additional, non-invasive diagnostic method, could perhaps open up new possibilities in medicine. In this study, a quantification of retinal vessels was performed with OCT. The aim was to determine changes in retinal vessel diameter for patients with idiopathic intracranial hypertension (IIH) and in patients with stenosis of the internal carotid artery (ICA). This technique could enable screening of a large population, such as people with risk factors of a stroke. This study compared IIH patients and their matched control group. In the same study we also compared a group of patients with stenosis of the ICA and a control group. Patients and controls were matched for gender and age. The two studies were conducted independently and with different statistical methods. The measurement of the retinal vessels was performed on OCT images by means of a ring – scan in a semi - manual process. An algorithm was developed to quantify the vascular diameters. The vessel diameters of patients with IIH showed significant differences compared to the diameters of the controls: the affected patients showed significantly larger vessel diameters. The retinal vessel diameters of patients with stenosis of the ACI showed no significant differences from controls. In the future OCT may be used for diagnosis and monitoring of patients with IIH and may become a new standard in treatment, making today’s standard method, the unpleasant and invasive lumbar puncture, obsolete. Regarding the results in patients with stenosis of the ACI there is no overt benefit of OCT measurements in this disease.. For this purpose, further studies would be needed.