dc.contributor.author
Woopen, Hannah
dc.date.accessioned
2025-01-31T07:43:06Z
dc.date.available
2025-01-31T07:43:06Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/46368
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-46080
dc.description.abstract
Die klassischen Prognosefaktoren wie FIGO-Stadium und makroskopische Tumorfreiheit konnten als die wichtigsten Prognosefaktoren für Langzeitüberleben mit Ovarialkarzinom bestätigt werden. Zu den positiven prognostischen Faktoren zählten auch das Ansprechen auf die platinbasierte Therapie, während Aszites und das Auftreten von Rezidiven prognostisch negativ waren. Bezüglich des Tumorbefallmusters war ein Befall des oberen Abdomens bei Langzeitüberlebenden auch nach Matching für die wichtigsten Prognosefaktoren seltener im Vergleich zur Kontrollgruppe. Polypharmazie war nicht mit dem Gesamtüberleben assoziiert, es bestand jedoch eine positive Korrelation mit dem progressionsfreien Überleben. Neben den klassischen klinischen Prognosefaktoren sind auch Lebensqualität und Tumor- bzw. Therapie-assoziierte Symptomen von Bedeutung. Sowohl Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen als auch Schmerzen waren mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert. Dies ist vor allem therapeutisch interessant und es sollte in zukünftigen Studien prospektiv evaluiert werden, ob eine suffiziente Therapie von Krebs- und Therapie-assoziierten Symptomen nicht nur die Lebensqualität, sondern auch das Überleben von Ovarialkarzinompatientinnen verbessern kann. Die Charakterisierung von Langzeitüberlebenden mit Ovarialkarzinom und die Identifikation von Prognosefaktoren sollten sowohl klinisch als auch auf molekularer Ebene weiterverfolgt werden, um die Erkenntnisse zukünftigen Patientinnen zugutekommen zu lassen, z.B. im Hinblick auf eine personalisierte Medizin.
Langzeitüberleben bedeutet nicht automatisch geheilt oder gesund zu sein. Knapp die Hälfte der Langzeitüberlebenden hat (mindestens) ein Rezidiv entwickelt und ein Teil der Patientinnen befindet sich unter Krebstherapie. Auch leidet fast jede zweite Langzeitüberlebende mit Ovarialkarzinom noch an körperlichen bzw. psychischen Spätfolgen, wie z.B. Lymphödemen, Fatigue, Distress oder neurologischen Langzeitnebenwirkungen. Auch Zweitkarzinome sind eine nicht zu unterschätzende Spätfolge. Neben der Erkennung von potenziellen Rezidiven gehören daher auch die Diagnostik und Behandlung von Spätfolgen, aber auch die Prävention zu den Säulen der Nachsorge bzw. Survivorship Care. Die große Herausforderung ist die Koordination der einzelnen Disziplinen und Stakeholder. Ein individueller Survivorship Care Plan, der gemeinsam mit der Patientin erstellt werden sollte, kann die wichtigsten Behandlungsziele für die Patientin zusammenfassen und stellt eine Grundlage für eine transparente interdisziplinäre Versorgung der Langzeitüberlebenden dar. Ob eine multidimensionale spezialisierte Survivorship Sprechstunde die Lebensqualität und den Gesundheitszustand verbessern kann, wird derzeit in der Versorgungsforschungsstudie Survivorship Clinic untersucht (www.survivorship-clinic.de). Die Erkenntnisse aus den Studien über Langzeitüberleben mit Eierstockkrebs sollten genutzt werden, um auch die Versorgung der Patientinnen innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Krebsdiagnose zu verbessern. Ziel ist es, durch eine holistische Versorgung bereits ab der Krebsdiagnose die Lebensqualität, den Gesundheitszustand und das Überleben nachhaltig zu verbessern. Langfristig angelegte Interventionsstudien mit Beginn zum Zeitpunkt der Diagnose wären hier wünschenswert, sind aber auch sehr kostenintensiv. Es gibt erste vielversprechende Studien, die neben der Krebstherapie bei Erstdiagnose auch den Einfluss von physischer Aktivität, Ernährung und Gesundheitskompetenz auf den Therapieerfolg und die Lebensqualität untersuchen. Hier seien die KORE-Studie und die BENITA-Studie als Beispiel für holistische Konzepte genannt. Solche Forschungsaktivitäten sollten langfristig fortgeführt und finanziert werden, um die Versorgung unserer Patientinnen nachhaltig zu verbessern.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
cancer survivorship
en
dc.subject
ovarian cancer
en
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Ovarian Cancer Survivorship – Wissenschaftliche Aspekte zu Prädiktion, Prognose und Lebensqualität
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2025-01-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-46368-8
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access