Untersuchung des Einflusses von Risikofaktoren auf die Langzeitmortalität bei Patient:innen nach Fontan-Operation: eine longitudinale Analyse

Abstract

Hintergrund: Die Forschung beschäftigt sich bereits mit der Identifizierung von Risikofaktoren nach einer Fontan-Operation. Dabei sind Analysen zu Veränderungen der Variablen im Langzeitverlauf rar. Um rechtzeitig intervenieren zu können und somit die Prognose der Fontan-Patient:innen zu verbessern, müssen Risikofaktoren und ihr Einfluss auf den Langzeitverlauf jedoch besser verstanden werden. Daher liefern longitudinale Ansätze wichtige neue Impulse in diesem Bereich. Methode: In dieser retrospektiven, unizentrischen Studie wird eine longitudinale Analyse sowie eine Ereigniszeitanalyse mittels der Daten aus 230 Patient:innenakten durchgeführt. Es werden klinische, hämodynamische und laborchemische Variablen zwischen Patient:innen mit (n = 48) und ohne (n = 182) Fontan Failure vergleichen. Ergebnisse: Für einen Großteil der Parameter lassen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen finden. Dennoch zeigt sich, dass Patient:innen mit Fontan Failure zumeist konstant schlechtere Werte aufweisen. Das NYHA-Stadium, die Art der Fontan-Modifikation und des Systemventrikels, die Stärke der Einschränkung der systolischen Ventrikelfunktion und der Atrioventrikularklappeninsuffizienz, die Sauerstoffsättigung in Ruhe und das Vorliegen einer Plastischen Bronchitis, Eiweißverlustenteropathie oder kardialen Dekompensationen limitieren das ereignisfreie Überleben signifikant. Schluss: Es wird gezeigt, welche Parameter sich auf den Langzeitverlauf nach Fontan-Operation auswirken und wie sich die Variablen verändern. Somit kann die Relevanz der Risikofaktoren besser abgeschätzt werden, was für die Entwicklung eines klinisch relevanten Risikoscores von Bedeutung ist.

Objective: Research is already focusing on the identification of risk factors following Fontan surgery. However, analyses of changes in variables over the long term are rare. To improve the prognosis by timely interventions, risk factors and their impact on the long-term course need to be better understood. Longitudinal approaches therefore provide important new impetus in this area. Method: This is a retrospective, unicentric study with a longitudinal analysis and a survival analysis based on 230 patient records. The clinical, hemodynamic and laboratory variables were compared between patients with (n = 48) and without (n = 182) Fontan Failure. Results: No significant differences between the two groups were identified for most parameters. However, the analysis revealed that most clinical parameters were worse in patients with a Fontan failure. The NYHA-Stadium, the type of Fontan modification and the systemic ventricle, impairment of systolic ventricular and atrioventricular function, the oxygen saturation at rest as well as the presence of a Plastic Bronchitis, a protein losing enteropathy or cardiac decompensations limit the event-free survival rate significantly. Conclusion: This study shows the impact and the long-term changes of different parameters after Fontan surgery. Thus, the relevance of the risk factors can be better estimated, which is important for the development of a clinically relevant risk score.