dc.contributor.author
Schellong, Karen
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:01:31Z
dc.date.available
2014-11-19T11:26:26.762Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4540
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8740
dc.description.abstract
Seit Mitte der 1990er Jahre wurde in zahlreichen epidemiologischen Studien ein
Zusammenhang zwischen einem verminderten Geburtsgewicht (GGew) und der
Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen, Typ 2 Diabetes und Symptomen
des metabolischen Syndroms im späteren Leben beobachtet (’small-baby-
syndrome’), in dem Übergewicht eine zentrale pathophysiologische Rolle spielt.
Zugrundeliegende ätiopathogenetische Mechanismen sind bislang ungeklärt.
Andererseits existieren Studien, in denen beobachtet wurde, dass ein zu hohes
GGew, verursacht durch pränatale Überernährung, ebenfalls einen Risikofaktor
für spätere Erkrankungen, wie z.B. Typ 2 Diabetes, darstellt. In der
Pathogenese des ’small-baby-syndrome’ rückt als möglicher ’link’ zwischen
einem verminderten GGew und dem späteren Erkrankungssrisiko eine
frühpostnatale Überernährung zunehmend in den Fokus. Ziel der vorliegenden
Arbeit war es daher, in einem translationalen Ansatz den Zusammenhang zwischen
dem GGew und dem späteren Übergewichtsrisiko epidemiologisch zu untersuchen
und in einer tierexperimentellen Langzeitstudie der Frage nachzugehen,
inwieweit eine frühpostnatale Überernährung nach zu niedrigem GGew das spätere
Übergewichts- und Diabetesrisiko beeinflusst. Im Rahmen einer Metaanalyse, die
66 Studien mit mehr als 640.000 Personen im Alter von ein bis 75 Jahren aus 26
Ländern weltweit berücksichtigte, zeigte sich über das gesamte
Geburtsgewichtsspektrum ein positiver Zusammenhang zwischen dem GGew und dem
späteren Übergewichtsrisiko. Dabei hatten Kinder mit einem GGew über 4000 g
ein fast doppelt so hohes Risiko im späteren Leben übergewichtig zu werden wie
normalgewichtige Neugeborene. Dagegen ging ein niedriges GGew mit einem
signifikant verminderten Risiko für Übergewicht im späteren Leben einher. In
einem hier neu etablierten, ’genuinen’ Tiermodell für das ’small-baby-
syndrome’ kam es bei adulten Ratten mit einem verminderten GGew nur dann zu
einer Disposition für diabetogene Stoffwechselstörungen und Hyperphagie, wenn
sie einer neonatalen Überernährung ausgesetzt waren. Genexpressionsanalysen in
Einzelneuronen des Nucleus arcuatus hypothalami (ARC), die mit Hilfe einer
hier ebenfalls neu etablierten Methodenkombination aus Lasermikrodissektion
und quantitativer real-time PCR durchgeführt wurden, ergaben eine nahezu
unveränderte Expression orexigener Neuropeptide im Vergleich zu den
Kontrolltieren, trotz ausgeprägter Hyperleptinämie und Hyperinsulinämie. Die
Expression des anorexigenen Proopiomelanocortins (POMC) war dagegen, sogar
unter Bezug auf die regulierenden peripheren Sättigungssignale Leptin und
Insulin, signifikant vermindert, was für eine neonatal erworbene
Fehlprogrammierung des anorexigenen POMC-Systems infolge frühpostnataler
Überernährung spricht. Zusammenfassend zeigen diese Untersuchungen, dass ein
zu hohes GGew einen unabhängigen Risikofaktor für späteres Übergewicht
darstellt, während es keine Hinweise darauf gibt, dass dies auch nach
vermindertem GGew der Fall ist, wie in der Hypothese des ’small-baby-syndrome’
ursprünglich postuliert. Allerdings scheint, auch bei Kindern mit einem
verminderten GGew, neonatale Überernährung einen Risikofaktor für die
Entwicklung von Übergewicht und diabetogenen Stoffwechselstörungen im späteren
Leben darzustellen. Somit erweisen sich sowohl die Prä- als auch die
Neonatalphase als kritische Zeitfenster, in denen das Risiko für spätere
Krankheiten im Sinne des metabolischen Syndroms geprägt wird und folglich
einer primärpräventiven Intervention zugänglich sein dürfte.
de
dc.description.abstract
Since the 1990s, epidemiological data have shown that low birth weight (LBW)
is associated with increased risk for long-term health adversity, especially
concerning cardiovascular diseases, risk of type 2 diabetes and the metabolic
syndrome, in which overweight is of central pathogenetic importance. Causal
mechanisms, however, of the so-called ‘small-baby-syndrome’ are still unclear.
On the other hand, a number of studies have reported that individuals born
with high birth weight, induced by prenatal overnutrition, are also at
increased risk for type 2 diabetes later in life. In the pathogenesis of the
‘small-baby-syndrome’, early postnatal overnutrition is attracting increasing
attention as a possible link between low birth weight and later ‘diabesogenic’
risk. Thus, the objective of this translational work was first, to investigate
the relation between birth weight and later overweight risk with an
epidemiologically approach and second, to examine the influence of early
postnatal overnutrition in low birth weight animals experimentally. A
comprehensive meta-analysis, which included 66 studies involving more than
640,000 persons from 26 countries globally, aged 1-75 years, revealed a linear
positive relationship between birth weight and later, long-term overweight
risk over nearly the entire birth weight spectrum. Individuals with a birth
weight > 4000 g showed an almost doubled long-term overweight risk as compared
with normal birth weight (2500-4000 g) subjects. In contrast, low birth weight
was followed by a decreased overweight risk in later life. In a ‘genuine’
animal model, newly established here, rats with LBW were followed up into late
adult age, and developed increased risk for diabetogenic alterations and
hyperphagia only if they were exposed to neonatal overfeeding. Using the
highly specific and cutting edge technology of lasercapture microdissection
(LMD)-based neuropeptide expression analyses in single neuron pools of the
arcuate hypothalamic nucleus (ARC) revealed a nearly unchanged gene expression
of orexigenic neuropeptides despite marked hyperleptinemia and
hyperinsulinemia. Gene expression of the anorexigenic neurohormone
proopiomelanocortin (POMC) was significantly decreased, even when referred to
the regulating satiety signals, leptin and insulin, from the periphery. This
strongly indicates a neonatally acquired malprogramming of the anorexigenic
POMC-system due to neonatal overfeeding in LBW rats. Together our
epidemiological and experimental results show that high birth weight is an
independent risk factor for long-term overweight risk while this could not be
confirmed for low birth weight. However, neonatal overfeeding in rats with low
birth weight plays a crucial role in the development of ‘diabesogenic’
alterations in later life. In conclusion, both the prenatal as well as
neonatal period seem to be critical phases for the determination of long-term
adverse health outcomes in terms of the metabolic syndrome and, consequently,
may potentially allow measures of primary prevention.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
lasercapture microdissection
dc.subject
'small-baby-syndrome'
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Geburtsgewicht und späteres Übergewichtsrisiko
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2014-12-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000097550-5
dc.title.subtitle
epidemiologische und tierexperimentelle Untersuchungen
dc.title.translated
Birth weight and long-term overweight risk
en
dc.title.translatedsubtitle
epidemiological and experimental studies
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000097550
refubium.mycore.derivateId
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open access