Given the lack of empirical examples of how research can be conducted via digital means in sensitive contexts, this paper provides a threat model using Afghanistan, where the Taliban took power in August 2021, as an example. Both technical and non-technical research-related risks are analyzed, paying attention to research ethics, data security, and privacy. We argue that any threat model and risk analysis is highly context-dependent. Our analysis reveals that in certain research processes, human security does not necessarily coincide with data security and that an ambivalence exists between privacy and usability. In addition to the concrete threat analysis, the paper identifies some general technical solutions (e.g., encryption methods, communication software) for different research steps to foster secure and ethically justifiable research.
Mangels empirischer Beispiele dafür, wie Forschung digital in sensiblen Kontexten durchgeführt werden kann, wird in diesem Beitrag ein Bedrohungsmodell am Beispiel Afghanistans vorgestellt, wo die Taliban im August 2021 die Macht übernommen haben. Es werden sowohl technische als auch nichttechnische forschungsbezogene Risiken analysiert, mit Fokus auf Forschungsethik, Datensicherheit und dem Schutz der Privatsphäre. Wir argumentieren, dass jedes Bedrohungsmodell und jede Risikoanalyse stark kontextabhängig ist. Unsere Analyse zeigt, dass in bestimmten Forschungsprozessen die Sicherheit der Menschen nicht unbedingt mit der Datensicherheit übereinstimmt und dass eine Ambivalenz zwischen Privatsphäre und Nutzbarkeit besteht. Neben der konkreten Bedrohungsanalyse werden im Beitrag einige allgemeine technische Lösungen (z. B. Verschlüsselungsmethoden, Kommunikationssoftware) für verschiedene Forschungsschritte aufgezeigt, um eine sichere und ethisch vertretbare Forschung zu fördern.