Schlüsselkompetenzen befassen sich mit berufsübergreifenden Eigenschaften und Fähigkeiten, die einen essenziellen Bestandteil der persönlichen und beruflichen Entwicklung bilden. Solche Kompetenzen sind derzeit nicht explizit als Fächer in der deutschen Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) verankert. 2019 wurden zwei Umfragen unter Tierärztinnen und Studierenden in Deutschland zur Relevanz der Fächer, zu Schlüsselkompetenzen und Handlungsempfehlungen im Kontext der Zukunft der veterinärmedizinischen Lehre durchgeführt. In einem ersten Teil der Studie wurde die Relevanz von (Teil-)Fächern der TAppV für die Ausbildung und das zukünftige Studium analysiert. Der zweite Teil dieser Studie befasst sich mit Schüsselkompetenzen, die in der Veterinärmedizin von Vorteil sein können, sowie Maßnahmen, die zur Modernisierung der veterinärmedizinischen Lehre beitragen können. Von Tierärztinnen wurden 1.084 und von Studierenden 610 Bögen vollständig ausgefüllt. Die Umfrageteilnehmenden wurden in drei Gruppen unterteilt: (1) Tierärztinnen, mit Studienstart vor 2006, (2) Tierärztinnen, mit Studienstart in oder nach 2006 und vor 2013, und (3) Veterinärmedizinstudierende, die sich im Wintersemester 2019 im 7.–11. Fachsemester befanden. Die abgefragten 21 Schlüsselkompetenzen, wie Personalführung, Stressmanagement, Berufseinstieg, Teamarbeit, Ökonomie und Kommunikationskompetenz, wurden als gar nicht bis kaum vermittelt bewertet. Die Relevanz der Kompetenzen Kommunikation, Euthanasie, psychologische Einschätzung von Patientenbesitzerinnen, Ökonomie, Stressmanagement und Teamarbeit für die zukünftige tiermedizinische Ausbildung wurde von allen Vergleichsgruppen hingegen als sehr wichtig bewertet. Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der veterinärmedizinischen Lehre sind die Integration von Schlüsselkompetenzen, der Fokus auf praktisch-klinische Berufsfelder, hochschulübergreifende Lernzielkataloge, Lehrangebote und Prüfungen sowie der Ausbau von Modell-basiertem Lernen.
Key competencies deal with cross-professional qualities and skills that form an essential part of personal and professional development. Such competencies are currently not explicitly mentioned in the German Licensing Regulation for Veterinarians (TAppV). In 2019, two surveys were conducted among veterinarians and students in Germany on the relevance of subjects, key competencies and recommendations for modernising veterinary teaching. The first part of the study analysed the relevance of (sub-)subjects of the TAppV for training and future curricula. The second part of this study deals with key competencies that can be beneficial for veterinarians and contribute to the modernization of veterinary teaching. A total of 1,084 veterinarians and 610 students completed the survey. Survey participants were divided into three groups: (1) veterinarians who started their studies before 2006, (2) veterinarians who started their studies in or after 2006 and before 2013, and (3) veterinary students who were in their 7th–11th semester in the 2019 winter term. The 21 key competencies surveyed, e.g. personnel management, stress management, career entry, teamwork, economics and communication skills, were rated as not or only rarely taught. In contrast, the relevance of the competencies of communication, euthanasia, psychological assessment of patient owners, economics, stress management and teamwork were rated as very important for future veterinary training by all groups. Potential measures to improve veterinary medical teaching include the integration of key competencies, the focus of veterinary medicine studies on practical-clinical professional fields, cross-university catalogues of learning objectives, courses and examinations as well as the expansion of simulation-based learning were considered to be very important.